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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mitchell
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schnellen Wangenkuss, wobei er bemerkte, dass sie vor wenigen Minuten ebenfalls noch unter der Dusche gestanden haben musste. Ihre Haare ringelten sich halbnass um den Kopf herum, und von ihr ging ein leichter, betörender Geruch aus, wie ihn kleine Kinder nach dem Baden verströmen. Milk and honey , dachte er. Ob sie bemerkte, welche Wirkung sie auf ihn hatte? Wahrscheinlich eher nicht. Eine steile Falte prangte mitten auf ihrer Stirn. Phoebe wirkte äußerst konzentriert.
    »Wollen wir frühstücken? Hier? Ich würde gerne noch mit dir sprechen, bevor du Dariusz triffst. Es gibt da ein paar Dinge, …«
    » …, die ich wissen sollte, Boss. Yep. Lass uns etwas essen. Gibt es hier auch kleine Würstchen mit Pilzen und Speck?«
    Phoebe nickte. Das Hotel war bei Japanern und Amerikanern sehr beliebt und die Frühstückskarte dementsprechend auf sie ausgerichtet.
    Während Phoebe an einem Croissant herumkaute, schaufelte Leon Bohnen und Speck nur so in sich hinein. Die Frühstückssitten der Briten würde Phoebe wohl nie verstehen, obwohl sie doch selbst zur Hälfte von ihnen abstammte, aber egal. Sie war nicht hier, um ein bestimmtes Essverhalten zu erforschen, sondern um Leon auf Spur zu bringen. Lange hatte sie überlegt, wie sie sich verhalten sollte, und war zu der Einsicht gelangt, dass sie mit der Wahrheit die beste Chance hatte, wenn es denn überhaupt noch eine Chance gab.
    Leon sah auf die Uhr und aß schneller. Jetzt oder nie, dachte Phoebe und legte ihr angebissenes Hörnchen beiseite.
    »Ich weiß, dass mein Vater dich geschickt hat, Leon. Du sollst dir einen Eindruck darüber verschaffen, ob hier alles in Ordnung ist. Nun – unter uns gesagt –, es ist nichts in Ordnung. Absolut gar nichts.«
    Leon sah sie an, kaute jedoch ungerührt weiter. Der Kellner brachte eine neue Kanne mit Tee. Leon schenkte sich ein und bedeutete Phoebe mit einer Geste, weiterzusprechen.
    »Wir … Dariusz und ich … wir arbeiten seit drei Jahren zusammen. Er ist ein Jahrhunderttalent. Schumann hat ihn mir abgeworben. Und zwar mit unanständigen Konditionen. Er vertritt ihn für null Komma nichts!« Bei den letzten Worten war sie laut geworden und hatte auf die Tischplatte geschlagen, wie um die Ungeheuerlichkeit des Angebotes zu unterstreichen. Leon nahm sich gelassen ein paar Pilze und etwas Rührei. Sein Blick war vollkommen unbeteiligt. Vielleicht weiß er ja auch schon alles, dachte Phoebe und spürte, wie ihr das Blut in den Schläfen pochte. Vielleicht war das alles nur ein gemeines, abgekartetes Spiel.
    Leon schüttelte seine Popstar-Frisur und sah sie einäugig an.
    »Ich weiß, my lady . Schumann und Matthew are in contact . Und ich … will have a look on the artist  … und auf sein Werk, for sure .« Er biss genüsslich in ein Brötchen.
    »Schumann erpresst mich«, sagte Phoebe leise. Leon nickte.
    »Dachte ich mir, Boss. Genauso wie Matthew. Und er mag es gar nicht, wenn man seine Tochter erpresst, you know .«
    Das mit Kajal umrandete Auge blitzte. Phoebe war überrascht. War das wirklich so? Machte sich ihr Vater etwa Sorgen?
    »Woher weiß er … das?«
    Sie hatte ihr Croissant wieder in der Hand und ersäufte es nun in ihrem Milchkaffee. Leon zuckte mit den Schultern und schob seinen Teller zurück. Auch er schien endlich satt zu sein. Phoebe blickte auf die Uhr. Es war halb neun.
    »Das? Du meinst, dass Schumann gemein zu dir ist, Boss? Schumann hat es deinem Vater selbst erzählt, und – confidentially, darling  – das war ganz schön blöd von ihm.« Leon grinste. »Kommst du mit zu Dariusz?«

    Falk parkte seinen Jaguar in einer Nebenstraße und nahm vorsichtig den in Seidenpapier eingeschlagenen Blumenstrauß vom Beifahrersitz. Das dünne Papier raschelte, als er mit schnellen Schritten zum Haus eilte. Nadeshna mochte Feuerlilien. Als ihr Anruf ihn vor einer Stunde erreicht hatte, hatte er im ersten Moment gedacht, es sei Phoebe. Den ganzen Tag über hatte sie sich noch nicht gemeldet, was wohl an dem Erlebnis in dem französischen Restaurant liegen musste, am Rest des Abends konnte sie nichts auszusetzen gehabt haben. Die süße Kleine war vollkommen auf ihre Kosten gekommen, hatte unter seinen Stößen geschrien und ihre Lust kaum zügeln können. Vielleicht war sie auch einfach nur müde. Er strich das Haar hinter die Ohren und richtete die Manschetten. Nadeshna hatte ihn zum Dinner eingeladen, und die Art, wie sie mit ihm gesprochen hatte, hatte seine Phantasie gehörig angeheizt. Es

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