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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Erfinderlabor gelangen, ohne dass jemand sie dabei sah? Sie respektierte Madame Lefoux’ Wunsch, das Labor, was darin geschah und wie man hineingelangte, geheim zu halten. Aber wie sollte Alexia die Papiere zurückgeben und die Erfinderin bezüglich der Natur der Stachelschweine zu Rate ziehen, ohne dabei beobachtet zu werden? Lady Maccon war zwar vieles, aber Verstohlenheit gehörte nicht zu ihren herausragendsten Fähigkeiten.
    Sie bahnte sich ihren Weg zum Verkaufstresen – einem hohen Tisch, der mit seinem weißen Anstrich zu der modernen Atmosphäre beitrug, wie sie Madame Lefoux’ kultiviertem Geschmack entsprach.
    »Entschuldigung?« Lady Maccon bediente sich ihres gebieterischsten Tonfalls.
    »Ich kümmere mich gleich um Sie, Madam«, zwitscherte das Mädchen, das hinter dem Tresen stand. Es war ganz und gar munteres Geplauder und aufgesetzte Freundlichkeit, drehte ihr aber weiterhin entschieden den Rücken zu und kümmerte sich geschäftig um Stapeln von Hutschachteln.
    »Ich möchte Sie nicht bei Ihrer Arbeit stören, junge Dame, aber das hier ist eine dringende Angelegenheit.«
    »Ja, Madam, ich bin mir sicher, das ist sie. Ich entschuldige mich wirklich, aber wie Sie sehen, sind wir heute Abend ein wenig unterbesetzt. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, nur noch einen kleinen Augenblick länger zu warten …«
    »Ich muss Madame Lefoux sprechen.«
    »Ja, ja, Madam, ich weiß. Jeder wünscht, dass die Madame sich ihm persönlich widmet, aber sie ist an diesem besonderen Abend nicht zu sprechen. Vielleicht kann eine der anderen Damen behilflich sein.«
    »Nein, wirklich, es muss Madame Lefoux sein. Ich habe etwas, das ich ihr zurückgeben möchte.«
    »Zurückgeben? Oh, entsprach der Hut nicht Ihren Vorstellungen, Madam? Das tut mir wirklich leid.«
    »Kein Hut. Es hat überhaupt nichts mit Hüten zu tun.« Lady Maccon wurde allmählich ungeduldig.
    »Ja, natürlich, wenn Madam bitte einfach warten würden. Ich werde Ihnen gleich zu Diensten sein.«
    Alexia seufzte. Das hier führte zu nichts. Sie kehrte dem Verkaufstresen den Rücken und wanderte langsam durch den Raum, wobei sie ihren Sonnenschirm wie eine Art Gehstock benutzte und ihr Humpeln übertrieb, sodass jene Damen, die sie nicht ohnehin bereits erkannt hatten, ihr aus Mitleid Platz machten. Das allerdings bescherte ihr eher noch mehr als weniger Aufmerksamkeit.
    Madame Lefoux’ Hüte waren nach der neuesten Mode, ein paar von ihnen sogar zu gewagt für irgendjemanden außer vielleicht Ivy. In den Auslagen befanden sich noch andere Accessoires, Spitzenhauben, Schlafhauben und Haarnadeln, Spangen und Bänder, allesamt wunderschön dekoriert, und auch Retiküle in verschiedensten Formen und Größen, Handschuhe und Luftfahrtzubehör wie etwa samtene Ohrenschützer, Rockhaltegurte, Saumeinsätze aus Blei und das Feinste an Flugbrillen mit farbig getönten Gläsern. Alexia entdeckte sogar eine Reihe von Maskenbrillen, die mit Federn und Blumen verziert waren. Und nicht zuletzt ein Regal mit Ivy Tunstells Haarwärmern, kreiert für die modische junge Dame, die ihr eigenes Haar geschützt und ihre Ohren warm haben und dennoch die neueste Lockenfrisur tragen wollte. Sie waren in letzter Zeit ein wenig aus der Mode gekommen, nachdem sie während der Wintermonate eine kurze Welle der Beliebtheit genossen hatten, wurden aber aus Rücksicht auf das Zartgefühl von Mrs Tunstell immer noch ausgestellt.
    Alexia beendete ihre Runde durch den Laden und kam zu einer Entscheidung. In Anbetracht der Tatsache, dass jegliche Art von Verstohlenheit für sie nicht infrage kam, musste sie sich für ihre einzige Alternative entscheiden: anständig Wirbel machen.
    »Entschuldigen Sie, Miss.«
    Hinter dem Tresen kramte immer noch die junge Verkäuferin herum. Also wirklich, wie lange dauerte es denn, eine Hutschachtel zu finden?
    »Ja, Madam, ich komme gleich zu Ihnen.«
    Lady Maccon kehrte die eingeschnappte Aristokratin nach außen. »Ich lasse mich nicht ignorieren, junge Dame!«
    Das erregte endlich die Aufmerksamkeit des Mädchens. Es drehte sich tatsächlich um, um zu sehen, wer dieses störende Weib war, das ihr so ungemein auf die Nerven ging.
    »Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?«
    Die junge Frau musterte sie einmal von oben bis unten. »Lady Maccon?«, wagte sie eine Vermutung.
    »Allerdings.«
    »Ich wurde schon vorgewarnt, nach Ihnen Ausschau zu halten.«
    »Vorgewarnt? Vorgewarnt? Ach wirklich, wurden Sie das? Nun, jetzt bin ich hier und …« An dieser

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