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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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seidenen Röcke ihres grünen Kleides glatt.
    »Mechanisch kann es aber auch nicht sein. Ich habe es mit einem magnetischen Störfeld versucht, ohne etwas zu bewirken.«
    »Ach, wirklich? Den Störfeldsender, den Sie benutzt haben, würde ich gern sehen.«
    »Ja, darauf wette ich.« Alexia würde ihr ganz bestimmt nichts über ihren Sonnenschirm und dessen Arsenal verraten. Stattdessen deutete sie auf das Stachelschwein, das sich in einer Art Kauerstellung zu Füßen der Schauspielerin niedergelassen hatte. »Gestatten Sie?«
    Mabel Dair dachte über die Bitte nach. »Wenn es sein muss.« Dann bückte sie sich, hob die kleine Kreatur hoch und setzte es zwischen sich und Alexia auf die Bank, damit Lady Maccon das Tier in aller Ruhe untersuchen konnte.
    Aus der Nähe war deutlich zu erkennen, dass es niemals lebend gewesen war oder es auch nie sein würde. Es war eine Art Konstruktion, von künstlicher Haut, Fell und Stacheln überzogen, sodass es wie ein Stachelschwein aussah.
    »Ich dachte, Tiermaschinen wären verboten.«
    »Das hier ist keine Tiermaschine.«
    »Es wurde ohne irgendwelche eisenhaltigen Teile hergestellt? Wirklich genial.« Lady Maccon war gebührend beeindruckt. Sie war keine Madame Lefoux, sodass es ihr verwehrt war, den Aufbau der Konstruktion nach einer Inspektion von nur wenigen Minuten vollends zu verstehen, aber sie war wissenschaftlich versiert genug, um zu erfassen, dass sie eine sehr fortschrittliche Technologie in Händen hielt.
    »Aber warum verschwendet man ein solches Können, um damit ein künstliches Schoßtier zu bauen?«
    Mabel Dair zuckte mit den Schultern. »Der Tötungsbefehl wurde zurückgezogen. Ihr Umzug und die Adoption waren ein meisterhafter Schachzug. Meine Herrin war beeindruckt. Nicht, dass ich damit irgendetwas zugebe, natürlich. Nun, diese ersten Stachelschweine waren höchst experimentell und stellten sich als nicht ganz so effektiv heraus, wie wir gehofft hatten. Deshalb hat sie mir erlaubt, eines der wenigen, die wir noch übrig haben, als Schoßtier zu behalten.«
    »Geniale Technologie.« Lady Maccon setzte ihre Untersuchung des kleinen Geschöpfes fort. Hinter den Ohren befanden sich kleine Verschlussclips, die aufschnappten, wenn man darauf drückte, und einen Teil des inneren Aufbaus enthüllten, dort, wo bei einem echten Lebewesen das Gehirn gewesen wäre.
    »Ich nehme an, es wäre viel gefährlicher gewesen, hätte es sich um echte afrikanische Zombies gehandelt.« Alexia klopfte auf einen der falschen Knochen. »Bemerkenswert. Ich nehme an, Westminster hat all die entsprechenden Patente angemeldet, ja? Muss einer der Lieblingswissenschaftler der Countess gewesen sein, da ich von der Royal Society nichts über dieses Thema gelesen habe. Wurde es speziell so entworfen, dass ihm ein magnetisches Störfeld nichts anhaben kann?« Da bemerkte sie die beweglichen Teile aus Keramik und Holz, die von Schnüren und Sehnen zusammengehalten und mit einer dunklen, wachsartigen Substanz überzogen waren. Alexia hatte sie fälschlicherweise für Blut gehalten, aber bei näherer Untersuchung zeigte sich, dass es sich um genau die gleiche Substanz handelte wie bei dem Golem des Hypocras Clubs. »Ach, herrje. Haben Sie ein paar der geheimen Akten des Hypocras Clubs in die Hände bekommen? Ich dachte, BUR hält sie alle unter Verschluss.«
    »Eine solche Verbindung konnten auch nur Sie bemerken, Lady Maccon.« Miss Dair wurde ein wenig nervös, das sah man ihr an.
    An dieser Stelle kam es Lady Maccon in den Sinn zu fragen: »Warum sitzen Sie in meiner Kutsche, Miss Dair?«
    Die Schauspielerin fand zu ihrer Gelassenheit zurück. »Ah, ja … Nun, Lady Maccon, wir haben gegen die gesellschaftliche Etikette verstoßen, wie mir bewusst wurde, als Sie mich auf der Straße ansprachen. Ich bin mir sicher, die Countess würde wünschen, dass ich das wieder geradebiege. Wir waren der Überzeugung, Sie wären an Vollmondnächten anderweitig beschäftigt, sonst hätten wir Sie niemals vernachlässigt, das müssen Sie mir glauben.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Hiervon.« Miss Dair reichte Alexia eine geprägte Einladung zu einer Vollmondgesellschaft, die an diesem Abend stattfand.
    Die Maccons und die Nadasdys luden sich gegenseitig stets zu ihren jeweiligen Feierlichkeiten ein, auch wenn die Westminster-Vampire aufgrund ihrer Ortsgebundenheit Woolsey Castle nicht besuchen konnten und die Countess selbst nicht mal in der Lage war, ihr Haus zu verlassen. Aber Lord und Lady Maccon

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