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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Stelle wusste sie nicht weiter. Es war furchtbar schwierig, wütend zu sein, wenn man es gar nicht war. »Ich habe eine sehr ernste Angelegenheit mit Ihrer Arbeitgeberin zu besprechen.«
    »Ich sagte Ihnen doch bereits, Madam, sie ist heute Abend nicht zu sprechen, nicht einmal für Sie.«
    »Völlig inakzeptabel!« Alexia war ziemlich zufrieden mit sich selbst, sowohl mit der Wortwahl als auch der Art, wie sie die Worte hervorbrachte. Wirklich sehr gebieterisch! Das kommt davon, wenn man mit Werwölfen zusammenlebt! Und wie geht es jetzt weiter? »Ich wurde betrogen, nur damit Sie’s wissen! Rundheraus betrogen. Das werde ich mir nicht bieten lassen. Ich werde den Constabler rufen, das werden Sie schon sehen!«
    Inzwischen hatten Lady Maccon und die nun zitternde Verkäuferin die Aufmerksamkeit des gesamten Etablissements gewonnen.
    »Ich kam her, um nach Haarwärmern zu suchen. Wie ich hörte, sind sie für Luftschiffreisen der allerletzte Schrei. Und ich hätte gerne ein Paar, das zu meinem Haar passt. Und was muss ich vorfinden? Nicht ein einziges Paar in der richtigen Farbe! Wo sind sie alle?«
    »Nun, sehen Sie, Madam, die dunkleren Farben sind uns gegenwärtig ausgegangen. Wenn Madam eine Bestellung aufgeben möchte …«
    »Nein, das möchte Madam nicht! Madam möchte auf der Stelle ein Paar Haarwärmer kaufen!« An diesem Punkt dachte Alexia darüber nach, mit dem Fuß aufzustampfen, aber das wäre vermutlich zu übertrieben gewesen, selbst für dieses Publikum.
    Stattdessen watschelte sie zu dem Ausstellungsregal mit den Haarwärmern in der Nähe des Schaufensters. Sie packte ein Büschel ihrer eigenen Locken, die ihr kunstvoll drapiert über die Schulter ihres blau und grün karierten Besuchskleids fielen, und wedelte damit vor dem Regal herum. Dann wich sie zurück, als würde ihr der Farbunterschied körperliche Schmerzen verursachen.
    »Da, sehen Sie?« Sie zeigte mit der Spitze ihres Schirms auf die Haarwärmer, als hätten diese sie soeben auf das Abfälligste beleidigt. »Sehen Sie es?«
    Die Verkäuferin sah es nicht. Ebenso wenig wie all die anderen anwesenden Damen. Was sie sahen, war, dass sich Lady Maccon, nur noch wenige Tage vor Niederkunft, dem Bett und der liebevollen Zuneigung ihres Ehemannes entwunden hatte, um in genau diesen Laden zu kommen und Haarwärmer zu kaufen. Sie mussten demzufolge wieder en mode sein. Lady Maccon, die Frau des Earls of Woolsey, war dafür bekannt, dass sie sich mit jenen Mitgliedern der feinen Gesellschaft umgab, die Trends setzten und sozusagen Vorreiter für die kommende Mode waren. Sie selbst mochte zwar praktischere Bekleidung bevorzugen, ganz besonders in ihrem gegenwärtigen Zustand, aber sie kaufte Haarwärmer, also musste Lord Akeldama dieses Accessoire befürworten. Und wenn Lord Akeldama es befürwortete, dann befürworteten es die Vampire, und wenn die Vampire es befürworteten … nun, dann war es einfach so: Haarwärmer mussten der allerletzte Schrei sein.
    Plötzlich musste einfach jede Dame im Laden ein Paar von Mrs Tunstells Haarwärmern für die gehobene Reisende haben. Sie alle hörten auf, das zu bewundern, worum sie gerade herumgeschwänzelt waren, und schwärmten auf das kleine Regal zu. Sogar diejenigen, die in keinster Weise die Absicht hatten, jemals einen Fuß an Bord eines Luftschiffes zu setzen, wurden unversehens von der rasenden Leidenschaft ergriffen, Haarwärmer besitzen zu müssen. Denn was beim Fliegen modern war, kam bald auch am Boden an – dafür sprachen die verzierten Flugbrillen, die man überall gern trug.
    Lady Maccon wurde von einer Schar geschnürter und mit Tournüren bewehrter Damen nahezu überrollt. Sie alle griffen nach den Haarwärmern und kreischten sich gegenseitig an, während sie verzweifelt versuchten, sich die Farben zu schnappen, die zu ihren eigenen Frisuren passten. Es gab sogar ein wenig Geschiebe, so wie bei einem wild gewordenen Mob.
    Die Verkäuferinnen stürzten sich ebenfalls pflichtschuldig ins Gewühl, die Notizblöcke gezückt, und versuchten, die Damen davon zu überzeugen, nicht sofort zu kaufen, sondern lieber eine Bestellung in der entsprechenden Farbe aufzugeben, und das vielleicht auch noch in verschiedenen Frisuren und Lockengrößen.
    In dem darauf folgenden Chaos gelang es Lady Maccon, sich aus der Menge zu befreien, und sie torkelte so verstohlen, wie ihre eingeschränkten Fähigkeiten es ihr ermöglichten, zum hinteren Teil des Ladens, wo sich in einer dunklen Ecke unter einem

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