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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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erwachte wieder zu brummender, klappernder Bewegung. Direkt neben Alexias Kopf stieß ein Apparat, der aussah, als habe man eine Tuba, einen Schlitten und einen Schnurrbartschneider zusammengeschustert, ein äußerst erstaunliches Geräusch dröhnender Flatulenz aus. Lady Maccon zuckte zusammen und trat hastig zur Seite.
    »Bitte, Ehemalige Lefoux, ich würde Sie sehr gern etwas fragen. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Das Gespenst materialisierte sich aus einer riesigen Glasröhre zu Alexias Linken. Oder genauer gesagt, sie materialisierte sich so sehr sie konnte, was nicht mehr allzu viel war. Teile von ihr schwebten in wirbelnden, verschwommenen Fäden von ihr fort, und ihre Gestalt war nicht länger menschlich, sondern eher wolkenförmig, während kleine Nebelschwaden ihrer körperlosen Erscheinung gegen die Ätherströmungen ankämpften. Viele dieser Strömungen waberten auf Lady Maccon zu, deshalb trieben die geisterhaften Teile langsam zu Alexia hin. Die Vampire nannten Außernatürliche Seelensauger, aber die Wissenschaft betrachtete sie mehr und mehr als Ätherabsorber, doch dieses spezielle Phänomen ihrer Physiologie war nur dann wirklich sichtbar, wenn sie sich im selben Raum wie ein sterbendes Gespenst aufhielt.
    »Seelenlose!«, kreischte die Ehemalige Lefoux, sobald sie ihre Stimme wiedergefunden hatte oder möglicherweise ihren Kehlkopf. Sie benutzte dafür Französisch, ihre Muttersprache. »Warum sind Sie hier? Wo ist meine Nichte? Was hat sie getan? Was haben Sie getan? Wo ist der Oktomat? Was? Was? Wer schreit da? Bin ich das? Wie kann ich das sein und zugleich mit Ihnen reden? Sie – Seelenlose! Was machten Sie hier? Wo ist meine Nichte?«
    Es war wie bei einem kaputten Phonografen, der dieselben paar Worte beständig wiederholte. Das Gespenst war in einer Schleife seiner Gedanken gefangen. Immer wieder unterbrach sich die Ehemalige Lefoux, um aufzuschreien, ein lang gezogenes qualvolles Jammern, das sich zu dem Wehklagen des zweiten Todes gesellte. Ob es sich um geistige Pein oder wahren Schmerz handelte, hätte Alexia nicht zu sagen vermocht, aber für sie klang es dem Schrei von Biffys erzwungener Werwolfsverwandlung nicht unähnlich.
    Alexia straffte die Schultern. Was sie da vor sich sah und ihr ins Gesicht, war so etwas wie ihre außernatürliche Pflicht. Unter gewöhnlichen Umständen hätte sie Genevieve um Erlaubnis gebeten, aber die Erfinderin war fort und hatte ihre arme Tante in diesem mitleidserregenden Zustand im Stich gelassen. Das Gespenst litt furchtbar.
    »Ehemalige Lefoux«, sagte sie höflich. »Ich befinde mich in der Lage, Ihnen … Das heißt, ich könnte … Oh, zum Kuckuck, hätten Sie gern einen Exorzismus?«
    »Tod? Tod? Fragen Sie mich, ob ich den Tod will, Seelenlose? Überhaupt nicht zu existieren?« Das Gespenst drehte sich wie ein Kinderkreisel und schraubte sich empor bis unter die Deckenbalken der Erfinderwerkstatt. Die Fäden ihres fleischlosen Körpers wirbelten herum, als wären es die Federn von einem von Ivys extravaganten Hüten. So hoch oben schwebend wurde der Geist nachdenklich. »Ich habe meine Zeit genutzt und viel gelernt, das können nicht viele von sich behaupten. Ich habe Leben berührt. Ich habe ihnen allen den letzten Schliff gegeben. Und das tat ich selbst nach meinem Tod noch.« Sie verstummte und schwebte wieder zurück nach unten. »Nicht, dass ich Kinder besonders mag. Aber was soll ein Geist schon tun? Als sich meine Nichte, mein bezauberndes, intelligentes Mädchen, in dieses schreckliche Weib vernarrte, war auf einmal alles, was ich sie gelehrt hatte, wie fortgeblasen. Dann der Junge. Genau wie seine Mutter. Verschlagen. Wer hätte gedacht, dass ich am Ende einen Jungen unterrichte? Und jetzt schau sich nur einer an, worauf alles hinausläuft. Tod. Mein Tod, und eine Seelenlose bietet mir Beistand an. Unnatürlich. Alles davon. Außernatürliches Mädchen, was könnten Sie mir schon nutzen?«
    »Ich kann Ihnen Ruhe schenken.« Lady Maccons Augenbraue wölbte sich nach oben. Also wirklich, Gespenster kurz vor dem Poltergeiststadium faselten ganz fürchterlich.
    »Ich will keinen Frieden. Ich will Hoffnung. Können Sie mir die geben?«
    Soweit es Alexia betraf, hatte auch Mitleid seine Grenzen. »Also gut, das hier wird allmählich verstörend philosophisch. Ehemalige Lefoux, wenn Sie meine Hilfe in Bezug auf Ihre Existenz – oder den Mangel daran – nicht in Anspruch nehmen wollen, mache ich mich jetzt besser auf den Weg. Aber bitte

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