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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Schaukasten mit Handschuhen der Griff zum Öffnen der Aufzugskammer befand. Sie zog daran, die verborgene Tür schwang lautlos auf, und Alexia stellte mit Erleichterung fest, dass sich die Kammer bereits auf der oberen Ebene befand und auf sie wartete. Sie stieg hinein und zog die Tür zum Laden hinter sich zu.
    Nach vielen Monaten der Freundschaft, von der Sonnenschirmwartung und Äthografenreparatur ganz zu schweigen, war Alexia mehr als vertraut mit der Bedienung von Madame Lefoux’ Aufzugskammer. Was ihr einst auf den Magen geschlagen und sie geängstigt hatte, war mittlerweile zum normalen Vorgang bei ihren Besuchen geworden. Sie legte den Hebel um, der die maschinell betriebene Winde in Gang setzte, und stolperte nicht einmal, als die Konstruktion mit einer dumpfen Erschütterung aufsetzte. Genevieve sagte zwar stets, dass sie das einmal reparieren müsste, war aber bisher nicht dazu gekommen.
    Lady Maccon watschelte den Gang entlang und klopfte laut an die Tür der Erfinderwerkstatt.
    Stille.
    Da sie der Ansicht war, dass Madame Lefoux ihr Klopfen wahrscheinlich nicht hören konnte, da in der Werkstatt stets eine Kakofonie mechanischer Geräusche herrschte, erteilte sie sich einfach selbst die Erlaubnis einzutreten.
    Sie sah sich in der Werkstatt um und kam zu der Erkenntnis, dass Madame Lefoux tatsächlich nicht anwesend war. Ebenso wenig wie ihr neuestes Gerät. Die Verkäuferin hatte also nicht gelogen. Madame Lefoux war definitiv nicht zu sprechen. Nachdenklich spitzte Alexia die Lippen. Genevieve hatte erwähnt, dass sie den Ort wechseln würde, um ihre jüngste Erfindung zu vollenden. Alexia versuchte sich daran zu erinnern, wo das sein sollte, und erwog, ihr dorthin zu folgen. Oder sollte sie die Papiere einfach dalassen. Vermutlich wären sie hier sicher genug. Sie legte sie auf einen Metalltisch in der Nähe und wollte sich gerade zurückziehen, als sie etwas hörte.
    Alexia verfügte nicht über das Gehör eines Werwolfs, dennoch vernahm sie in dem Rattern, Brummen, Zischen und Klappern von Madame Lefoux’ Erfinderwerkstatt, in der manche Maschinen auch dann liefen, wenn die Französin nicht anwesend war, eindeutig ein Wehklagen, das menschlichen Ursprungs sein mochte.
    Lady Maccon dachte kurz darüber nach, ob sie das überhaupt etwas anging. Sie dachte auch darüber nach, dass sie ihren Sonnenschirm vielleicht nicht einsetzen sollte, schließlich war es möglich, dass ein paar der Maschinen gerade etwas Wichtiges herstellten, was unwiederbringlich zerstört wurde, wenn sie die Geräte anhielt. Doch Nachdenken bedeutete in Alexias Fall nie mehr als ein kurzes Zögern, bevor sie zur Tat schritt, und zwar so, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte, Bedenken hin oder her.
    Sie packte ihren Schirm mit festem Griff, hob ihn hoch und aktivierte den Magnetstörfeldsender, indem sie mit dem Daumen das entsprechende Lotosblatt am Griff nach unten zog.
    Stille senkte sich herab – die unnatürliche Stille von abrupt angehaltener Bewegung. Wäre Alexia ein fantasiebegabtes Mädchen gewesen, hätte sie gedacht, dass es so war, als würde die Zeit einfrieren, doch das war sie nicht, also lauschte sie nur nach dem einen Geräusch, das nicht geendet hatte.
    Es erklang erneut, ein tiefes, klagendes Heulen, und Alexia erkannte, dass es ihr vertraut war. Es war kein Laut, der von einem lebenden Geschöpf stammte, aber dennoch kam er von einem Mensch, nicht von einer Maschine. Es war der unregelmäßig wiederkehrende und durchdringende Schrei des zweiten Todes, und Alexia ahnte, wer ihn erlitt.

12

    Die Ehemalige Beatrice Lefoux
    E hemalige Beatrice Lefoux. Ehemalige Beatrice Lefoux, sind Sie das?« Alexia versuchte, ihre Stimme sanft klingen zu lassen.
    Die Stille dehnte sich aus, dann erhob sich das weit entfernt klingende Klagen erneut.
    Die Laute hatten etwas erbarmungslos Trauriges an sich, als wäre es noch viel schlimmer, ein zweites Mal zu sterben. Es rührte sogar Lady Maccons praktisch veranlagtes Herz. »Ehemalige Lefoux, bitte, ich will Ihnen nichts tun, das verspreche ich. Ich kann Ihnen Frieden schenken, wenn Sie das wollen, oder einfach hier bei Ihnen bleiben, wenn es das ist, was Sie wünschen. Ich verspreche, keine außernatürliche Berührung, es sei denn, Sie wünschen es. Haben Sie keine Angst. Es gibt nichts, was ich Ihnen antun will. Ich weiß nicht einmal, wo Ihr Leichnam verborgen ist.«
    An dieser Stelle ließ die Wirkung des magnetischen Störfelds nach, und die Erfinderwerkstatt

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