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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Bauch. »Wag es ja nicht! Jetzt ist es höchst ungelegen. Außerdem ist es unhöflich, zu früh bei einer Gesellschaft zu erscheinen.«
    Der Oktomat fiel gerade weit genug zurück, dass die Kutsche langsamer werden konnte, doch so wie Alexia Madame Lefoux kannte, überlegte sich die Erfinderin nur einen neuen Angriffsplan. Genevieve musste klar geworden sein, dass sich Alexia ebenfalls in der Kutsche befand, und dies wiederum bedeutete, dass ihr Ziel Woolsey war.
    »O du meine Güte!« Lady Maccon hatte das höchst unangenehme Gefühl, dass sie etwas von ihrer legendären Beherrschung verloren hatte, zumindest die über ihren Körper, wenn nicht auch über ihren Geist. Ein feuchtes Gefühl in ihren unteren Gefilden deutete an, dass ihre Tournüre und sehr wahrscheinlich auch der Rest ihres Kleides diese Nacht tatsächlich nicht überstehen würden. Dann kamen diese wellenartigen Kontraktionen erneut, begannen oben an ihrem Bauch und zogen sich nach unten.
    Dr. Caedes, der eigentlich kein richtiger Doktor war, war nichtsdestotrotz aufmerksam genug, um zu erkennen, dass Lady Maccons Hauptsorge mittlerweile nicht mehr dem Wohlergehen von Countess Nadasdy galt.
    »Lady Maccon, haben die Wehen eingesetzt? Das wäre ein äußerst unglücklicher Zeitpunkt.«
    Alexia runzelte die Stirn. »Nein, das erlaube ich nicht. Ich werde auf keinen Fall … Ooooh!« Ihr Satz endete in einem Stöhnen.
    »Ich glaube, doch.«
    Bei diesen Worten wurde Quesnel munter. »Toll! Ich war noch nie bei einer Geburt dabei« Er richtete seine großen lavendelblauen Augen auf die nun schwitzende Lady Maccon.
    »Und das wirst du auch heute Nacht nicht, junger Mann«, protestierte Alexia zwischen zwei schnaufenden Atemstößen.
    Die Countess, die immer noch nervös wie nur irgendwas war und jeder Unterhaltung nur halbherzig folgte, sah Alexia unvermittelt mit klarem, argwöhnischem Blick an. »Das geht nicht. Nicht, während ich mit Ihnen hier drinnen bin. Was ist, wenn es rauskommt und wir es berühren müssen? Dr. Caedes, werfen Sie sie sofort aus der Kutsche!«
    Trotz des seltsamen wellenartigen Gefühls und eines aufkeimenden Schmerzes besaß Alexia genug Geistesgegenwart, in ihr Retikül zu greifen und Ethel herauszuziehen, bevor Dr. Caedes dies verhindern konnte.
    Nicht, dass er es überhaupt versucht hätte. Stattdessen wollte er die Countess zur Vernunft bringen. »Das können wir nicht, Majestät. Wir brauchen sie, um ins Haus zu kommen. Sie ist unsere Einladung.«
    »Außerdem ist das hier meine Kutsche!«, fühlte Lady Maccon sich gedrängt hinzuzufügen. »Wenn hier jemand aussteigt, dann sind das Sie!« Sie verspürte einen zusätzlichen, abwärts gerichteten Druck von dem Kind in ihr. »Nein, nicht du!« Sie sah sich mit wildem Blick um. »Das ist nicht erlaubt«, sagte sie auf pauschale Art und Weise, die sowohl das kommende Baby, die Vampire, Quesnel und den Oktomaten mit einschloss. Dann sah sie auf ihren Bauch hinunter. »Ich erlaube nicht, dass unsere Beziehung mit Ungehorsam beginnt. Es reicht, dass ich mit deinem Vater verheiratet bin!«
    Die Countess sah aus, als hätte sie etwas Schlechtes gegessen, vielleicht ein Stück frisches Obst. »Ich darf nicht in der Nähe einer solchen Abscheulichkeit sein! Wissen Sie denn, was das für Folgen haben könnte?«
    Also diese Form der Panik könnte nützlich sein. »Nein, warum klären Sie mich nicht auf?«
    In diesem Moment erklang hinter ihnen ein malmender, knirschender Laut. Alexia hatte keine Ahnung, was der Oktomat vorhatte, aber als sie den Kopf aus dem Fenster steckte, folgte er ihnen nicht mehr. Die Kutsche war von der Hauptstraße auf den langen, sich windenden Pfad abgebogen, der sich durch die Ländereien von Woolsey schlängelte.
    Sie waren fast zu Hause.
    Nur Augenblicke später gab es ein fürchterliches Krachen vor ihnen, und die Kutsche brach seitlich aus und wurde jäh angehalten. Alexia konnte direkt vor ihnen auf der Anhöhe Woolsey Castle ausmachen, das vom Mondlicht in Silberlicht getaucht wurde und aussah, als hätte es seine eigenen, steinernen Tentakel, eine Vielzahl von Strebepfeilern.
    Es hätte genauso gut tausend Meilen weit entfernt sein können, denn der Oktomat hatte vor ihnen einen Baum umgerissen, der nun quer über der Straße lag. Lord Ambrose konnte die Kutsche nicht wenden, denn die hohen Hecken verhinderten dies. Es hätte auch wenig Sinn gemacht, denn hinter ihnen versperrte ihnen die riesige Kreatur aus Metall den Weg. Die Vampire ihrer Eskorte,

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