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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Felicity! Doch nicht mit jemand unschicklichem? Nicht mit jemandem aus der Mittelklasse. Mama würde dir das niemals verzeihen!«
    Felicity erhob sich und begann, Anzeichen beträchtlicher Aufwühlung zeigend, in dem prachtvollen Zimmer auf und ab zu wandern. »Nein, nein, du missverstehst meine Worte. Ich habe mich mit dem örtlichen Verband der …«, sie senkte dramatisch ihre Stimme, »… Nationalen Gesellschaft für Frauenwahlrecht eingelassen.«
    Hätte Lady Maccon nicht bereits gesessen, sie hätte sich nun niederlassen müssen. »Du willst zur Wahl gehen? Du? Aber du kannst dich morgens doch nicht einmal entscheiden, welche Handschuhe du tragen willst.«
    »Ich glaube an die Sache.«
    »Blödsinn. Du hast in deinem ganzen Leben noch nie an irgendetwas geglaubt, außer vielleicht an die Verlässlichkeit der Franzosen, die Modefarben der nächsten Saison vorherzusagen.«
    »Nun. Trotzdem.«
    »Aber, Felicity. Wirklich, das ist doch so gewöhnlich. Konntest du denn nicht einen Frauenhilfsverein gründen oder ein Häkelkränzchen? Du? Politisch interessiert? Das halte ich einfach nicht für möglich. Es ist erst fünf Monate her, seit ich dich das letzte Mal sah, nicht fünf Jahre, und nicht einmal du kannst deinen Charakter so drastisch ändern. So schnell kommt ein gefiedertes Hütchen nicht in die Mauser.«
    An dieser Stelle und ohne jegliche Warnung schwebte Lord Akeldama ins Zimmer, nach Zitrone und Pfefferminzbonbons duftend und das Programmheftchen einer nicht ganz salonfähigen Komödie vom West End in Händen.
    »Alexia, mein kleiner Pudding, wie geht es dir an diesem schönen Abend? Ist so ein Umzug nicht tragisch aufwühlend? Ein Wohnungswechsel kann solch eine Strapaze für das Zartgefühl sein, wie ich immer finde.« Er verharrte kunstvoll auf der Schwelle, um sein Opernglas, die Handschuhe und seinen Zylinder auf einem zweckdienlichen Sideboard abzulegen. Dann hob er sein Monokel mit Silberfassung und Saphiren ans Auge und betrachtete Felicity durch das Glas.
    »Oh, du liebe Zeit, entschuldigen Sie die Störung!« Mit scharfem Blick registrierte er das aus der Mode gekommene Kleid und die üppigen Locken von Alexias Besucherin. »Lady Maccon, haben Sie eine Art Gesellschaft?«
    »Lord Akeldama. Sie erinnern sich doch an meine Schwester?«
    Das musternde Glas senkte sich nicht. »Tue ich das?«
    »Ich glaube, Sie sind ihr auf meiner Hochzeitsfeier begegnet.« Alexia hegte keinen Zweifel daran, dass ihr geschätzter Gastgeber genau wusste, wer Felicity war, und das schon vom Augenblick an, da er das Zimmer betreten hatte – womöglich schon vorher –, aber er liebte theatralische Vorstellungen, sogar wenn er dazu selbst eine aufführen musste.
    »Bin ich das?« Der Vampir war nach der neuesten Mode für eine Abendgesellschaft gekleidet. Er trug einen mitternachtsblauen Frack und passende Hosen, ziemlich zurückhaltend für Lord Akeldama, zumindest hatte es auf den ersten Blick den Anschein. Dem aufmerksamen Betrachter fiel schnell auf, dass seine Satinweste mit einem außerordentlich kühnen Paisleymuster in Silber, Blau und Violett bedruckt war und dass er Handschuhe und Gamaschen aus demselben Material trug. Alexia hatte keine Ahnung, wie er solch ein skandalöses Ensemble tragen konnte. Wer hatte je von gemusterten Handschuhen, geschweige denn Gamaschen gehört? Andererseits war es noch keinem noch so schrillen Ensemble je gelungen, Lord Akeldama selbst in den Schatten zu stellen.
    »Doch, ja, das bin ich!«, rief er nun aus. »Miss Loontwill! Aber Sie haben sich so sehr verändert, seit wir uns begegneten. Was hat denn eine solche Veränderung bewirkt?«
    Selbst Felicity konnte nicht gegen den mit einem Monokel bewehrten Lord Akeldama bestehen. Angesichts der majestätischen Autorität seiner – trotz seiner Aktivitäten dieses Abends – perfekt und dennoch locker gebundenen Halsbinde mit ihrer auffallend großen Saphiranstecknadel fiel sie in sich zusammen. »Oh, nun … Sehen Sie, Mylord, ich war auf einer … äh, Versammlung und hatte einfach keine Zeit, mich umzuziehen. Ich wollte meine Schwester noch antreffen, bevor sie sich zurückzieht, um sie in einer etwas delikaten Angelegenheit zu sprechen.«
    Lord Akeldama nahm den Wink nicht zur Kenntnis. »Ach ja?«
    »Felicity ist dem Londoner Ortsverband der Nationalen Gesellschaft für Frauenwahlrecht beigetreten«, sagte Alexia bedächtig.
    Der Vampir erwies sich augenblicklich als hilfreich. »Oh, soweit ich weiß, ist Lord

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