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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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aller Ruhe, um das Geschöpf nicht zu erschrecken. »Wussten wir, dass zu diesem Haus ein Geist gehört? Stand das im Mietvertrag?«
    »Ich denke nicht, Madam. Lassen Sie mich die Einzelheiten nachprüfen.« Floote schlüpfte von dannen, um die entsprechenden Urkunden zu suchen.
    Das fragliche Gespenst war an den Rändern ziemlich verschwommen und – wie offensichtlich wurde, als es hin und her schwebte – auch ansonsten nicht mehr ganz dicht. Die Frau musste sich kurz vor dem Poltergeiststadium befinden. Als sie zu sprechen begann, wurde mehr als deutlich, dass dies tatsächlich der Fall war, denn die geistigen Fähigkeiten des Gespensts waren verkümmert, und ihre Stimme hoch und atemlos, als käme sie aus einiger Entfernung.
    »Maccon? Oder war es Macaron? Ich mochte Macarons. Sehr süß.« Der Geist verstummte und wirbelte herum, wobei er dunstige Nebelfäden hinter sich her zog. Diese waberten in Lady Maccons Richtung, angelockt von der Anziehungskraft, die Außernatürliche auf Äther in ihrer Umgebung nun einmal hatten. »Nachricht. Botschaft. Blaubeersaft. – Blaubeersaft mochte ich nicht, macht Flecken. – Moment! Dringend. Oder war es schlingend? – Wichtig. Wuchtig. Imposant. Impertinent. Infam. Information.«
    Neugierig sah Lady Maccon ihren Mann an. »Eines von BUR ?«
    BUR hatte eine Zahl von mobilen Geister-Agenten – exhumierte und konservierte Leichen mit den damit verbundenen Gespenstern, die in ausgewählten Lokalitäten oder in der Nähe von wichtigen öffentlichen Einrichtungen platziert werden konnten, um Informationen zu sammeln. Auf diese Weise hatte man ein körperloses Kommunikationsnetzwerk geschaffen, in welchem sich der Aktionsradius eines jeden Geistes mit mindestens einem anderen überschnitt. Dieses Netz erstreckte sich über Länge und Breite Londons, obwohl es die Stadt in ihrer Gesamtheit leider nicht abdeckte. Natürlich musste es regelmäßig erneuert werden, da seine »Bestandteile« mehr und mehr dem Wahnsinn verfielen, doch dieser Wartungsaufwand war den Gespensterbetreuern von BUR praktisch zur zweiten Natur geworden.
    Der Werwolf schüttelte den struppigen Kopf. »Nicht dass ich wüsste, Liebes. Ich müsste im Register nachsehen, um sicher zu sein. Die meisten unserer körperlosen Rekruten habe ich zumindest einmal getroffen. Glaub nich’, dass die hier überhaupt bei uns unter Vertrag steht, irgendjemand hätte sich sonst um die Leiche gekümmert.« Er baute sich vor dem Gespenst auf, die Arme steif an die Seiten gepresst. »Hallo, hören Sie? Wo sind Sie gebunden? In diesem Haus? Wo ist Ihr Leichnam? Jemand muss sich darum sorgen. Sie driften ab, junge Dame. Sie driften!«
    Das Gespenst sah ihn mit verwirrter Verärgerung an und trieb auf und ab. »Nicht wichtig. Überhaupt nicht wichtig. Nachricht, die ist wichtig. Was war es noch gleich? Akzente, Akzente, überall heutzutage. London ist voller Ausländer. Und Curry. Wer hat den Curry reingelassen?«
    »Das ist die Nachricht?« Lady Maccon missfiel es, im Unklaren zu sein, auch wenn im Kopf dieses törichten Geistes nicht viel Klares zu geben schien.
    Das Gespenst wirbelte zu Alexia herum. »Nein, nein, nein. Also, nein, was? Ach ja. Sind Sie Alexia Makkaroni?«
    Alexia wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, deshalb nickte sie nur.
    Conall, das nutzlose Untier, fing an zu lachen. »Makkaroni? Das ist ja köstlich!«
    Sowohl Alexia als auch der Geist ignorierten ihn. Die ganze diffuse Aufmerksamkeit des Gespenstes war nun auf Lady Maccon gerichtet. »Tarabitty? Tarabotti. Tochter davon? Tot. Seelenlos. Problem? Pudding!«
    Alexia fragte sich, ob sich dieses ganze verbale Durcheinander wohl auf ihren Vater oder auf sie bezog, nahm aber an, dass dies gar nicht allzu wichtig war. »Ebendiese.«
    Die Erscheinung wirbelte zufrieden mit sich selbst herum. »Nachricht für Sie.« Dann hielt sie inne, besorgt und verwirrt. »Vanilleglasur. Nein. Verzierung. Nein. Verschwörung. Um zu töten, zu töten …«
    »Wen, mich?«, wagte Alexia eine Vermutung zu äußern. Für gewöhnlich versuchte immer irgendjemand, sie zu töten.
    Der Geist wurde nervös und kämpfte leicht vibrierend gegen die unsichtbare Bindung an seinen Leichnam. »Nein, nein, nein. Nicht Sie. Aber irgendjemand. Irgendetwas?« Unvermittelt erschien ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht der Geisterfrau. »Die Königin. Die Königin töten.« Das Gespenst begann zu singen. »Die Königin töten! Die Königin töten! Die Königin

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