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Fey 01: Die Felsenwächter

Fey 01: Die Felsenwächter

Titel: Fey 01: Die Felsenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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seine Schuppen scharfkantig wie Rasiermesser. Der Ze hatte behauptet, das Eer vernichte alle Lebewesen, die ihm in die Quere kamen, tötete und fraß sie.
    Dagegen konnte Emaque nichts einwenden. Die Furcht des Ze war berechtigt.
    Finde ein anderes Wesen! befahl Kapad streng.
    Was ist mit Imatar?
    Imatar geht dich nichts an.
    Emaque merkte, daß er handeln mußte. Er wußte nicht genau, woran er merkte, daß es eilte: Sonst waren sein Bewußtsein und er selbst immer von dem Lebewesen, mit dem er sich verband, getrennt gewesen. Aber wenn Kapad jede Auskunft über Imatar verweigerte, hatte auch Imatar nichts gefunden.
    Er wußte, daß der Ze Kapad hören konnte, und er war sich nicht sicher, ob auch der Fisch begriff, wie wichtig die Sache war.
    VERSCHWINDE ENDLICH. VERSCHWINDE.
    Warte. Emaque konzentrierte seine Gedanken direkt auf den Ze. Selbst wenn ich dich verlasse, hält sich unser Schiff immer noch in diesen Gewässern auf. Ohne deine Hilfe bleiben wir noch länger. Und vielleicht gibt es dann noch mehr Leichen, die den Eer anlocken, wenn du mir nicht hilfst.
    VORHER KEIN EER. ZU VIELE. JETZT. VERSCHWINDE.
    Das ist nicht wahr, widersprach Emaque. Die Eer waren auch schon vorher da. Euer Volk kennt die Eer. Sie sind nur vorher nicht so wild geworden. Ob du mir nun hilfst oder nicht, das Eer wird kommen und töten. Im Meer bist du besser aufgehoben. Nimm mich mit. Du entfliehst dem Eer, und dabei hilfst du mir.
    Einen Augenblick lang schwamm der Ze verwirrt im Kreis, dann stand er in der Strömung und knabberte Algen von einem Felsen. Schließlich nahm er Kurs auf die Flußmündung.
    SCHNELL. BEVOR EER KOMMT.
    Der Ze durchpflügte das Wasser, schlug mit dem Schwanz, und sein kleiner Körper mühte sich ab. Er hielt sich dicht über dem Boden und umrundete die Felsen wie auf Futtersuche. Emaque begriff, daß der Fisch ein Versteck suchte.
    Wie ist die Strömung an der Oberfläche? fragte er. Solange der Fisch unten schwamm, war er dem Schiff nicht sonderlich von Nutzen.
    STRÖMUNG STARK. Dieser Ze war nicht so gesprächig wie der erste, und hätten andere Seefahrer nicht dieselbe Erfahrung mit den Ze gemacht wie Emaque, hätte er angenommen, der Erfolg bei seinem ersten Versuch sei purer Zufall gewesen.
    Dieser Ze hier war in Panik. Das Blutbad in diesem Teil des Flusses mußte furchtbar gewesen sein.
    Und wann erreichen wir die Felsenwächter?
    STRUDEL. GROSSE GEFAHR. SOGAR ZE STERBEN IN STRUDELN.
    Großartig, mischte sich Kapad ein. Wir vertrödeln unsere Zeit damit herauszufinden, daß die Strudel sogar Fische töten.
    Emaque ignorierte ihn. Gibt es einen sicheren Weg, die Felsenwächter zu umfahren?
    MANCHMAL. ZUR LAICHZEIT.
    Wann laichen die Ze? fragte Kapad.
    Wie zum Teufel soll ich das wissen? sandte Emaque zurück. Er blickte durch die Augen des Fisches und sah, daß andere Ze sie wie eine Schutztruppe flankierten. Man wußte so wenig über die Ze. Hatten sie ihre eigene Methode, sich telepathisch zu verständigen? Emaque hatte sich immer so darauf konzentrieren müssen, Schiffsrouten zu überprüfen, daß er sich um den Rest nicht gekümmert hatte. Seine Unwissenheit machte ihn unsicher. Da besetzte er ungebeten die Gedanken eines anderen Wesens und wußte dabei nicht einmal, um was für ein Lebewesen es sich eigentlich handelte.
    Die Felsen wurden dunkler. Kleinere Fische schossen zwischen ihnen hindurch. Die Algen wiegten sich in der Strömung, als wollten sie ihnen den Weg weisen. Emaque wünschte sich, daß der Ze seine Augen auf die Wasseroberfläche richten würde; er wollte gerne sehen, an welcher Stelle sich der Schiffsrumpf inzwischen befand. Der Boden wurde abschüssig, und das Wasser führte ein Eigenleben. Es bildete einen kleinen Wasserfall unter der Flußoberfläche. Obwohl Emaque die Felsenwächter nicht sehen konnte, fühlte er, daß der Ze ihn zur Flußmündung geführt hatte.
    Schiffe, warnte Kapad. In seiner geistigen Stimme glaubte Emaque einen Anflug von Furcht zu hören.
    Wir müssen so schnell schwimmen, wie wir können. An der Oberfläche werden sie kämpfen, und dann gibt es vielleicht noch mehr Leichen und dunkles Wasser.
    VERSTECK DICH. VERSCHWINDE JETZT, UNERWÜNSCHTER. VERSTECK DICH.
    Der Ze schwamm auf die Felsen zu. Emaque wünschte, er besäße stärkere Kräfte als nur die seines Geistes. Nein! Da werden sie dich finden. Bring uns an den Felsenwächtern vorbei, solange noch Zeit ist.
    VERSTECK DICH, wiederholte der Ze.
    Nein! Wir werden alle sterben!
    Das beeindruckte den

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