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Fey 01: Die Felsenwächter

Fey 01: Die Felsenwächter

Titel: Fey 01: Die Felsenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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los?« fragte Nicholas. »Warum hast du die Besprechung unterbrochen? Die Männer waren noch nicht fertig.«
    »Wir haben genug gehört, um Pläne machen zu können«, beschied ihn sein Vater. »Wir müssen so schnell wie möglich zum Versteck der Fey. Wenn wir sie überraschen, sind wir im Vorteil.«
    »Wenn diese Männer recht haben«, warf Stephan ein, »brauchen wir eine Truppe von mindestens hundert Mann.«
    »Nicht, wenn wir genug Weihwasser bei uns führen«, erwiderte Nicholas. »Wir sollten ein paar schnelle Läufer zu ihnen hineinschicken. Vielleicht bricht ihr ganzes Geheimversteck schon bei der kleinsten Berührung zusammen. Das ist durchaus möglich.«
    »Und was ist, wenn die Geschichte nicht stimmt?« gab Stephan zu bedenken. »Was dann?«
    »Nichts dann«, sagte Nicholas’ Vater. »Wir haben nichts zu verlieren.«
    »Ich finde, wir sollten nur mit einer kleinen Streitmacht losziehen und die Sache erst einmal beobachten, um zu sehen, ob die Männer recht haben«, schlug Nicholas vor. »Wenn es stimmt, was sie sagen, holen wir genug Weihwasser, um das ganze Versteck zu überfluten, und greifen auf zwei Fronten an. Einmal mit Bogenschützen und zum anderen mit Männern, die mit Weihwasserflaschen bewaffnet sind. So können wir sie im Handumdrehen in die Flucht schlagen.«
    »Stephan?« fragte sein Vater.
    »Ich bin immer noch der Meinung, wir sollten so viele Männer wie möglich zusammenrufen und sie alle auf einmal hineinschicken. Je mehr wir sind, desto sicherer ist es.«
    Der König legte nachdenklich zwei Finger an die Lippen. »Wir wissen nicht, welche geheimen Kräfte ihnen dieser Ort verleiht«, gab er zu bedenken. »Bevor wir das nicht herausgefunden haben, sollten wir nicht das Leben so vieler Soldaten aufs Spiel setzen. Wenn wir sie auf einen Schlag überrumpeln können, gut. Wenn nicht …«
    »Aber dann haben wir uns verraten«, wandte Stephan ein. »Dann wird ihnen klarwerden, daß wir ihnen auf der Spur sind und ihr Versteck kennen.«
    »Ich fürchte, das wissen sie schon«, warf Nicholas ein. »Die Männer haben gesagt, der Kundschafter habe bemerkt, daß er verfolgt wurde.«
    »Aber er wäre nicht durch die Tür gegangen, wenn er geglaubt hätte, dabei beobachtet zu werden«, sagte sein Vater. »Jetzt ist Eile geboten. Stephan, ich möchte, daß Ihr Monte holt. Nach dem Abendessen werden wir uns noch einmal zusammensetzen und unsere Pläne ausarbeiten. Und nach Einbruch der Dunkelheit entsenden wir einen Erkundungstrupp.«
    »Mitten in der Nacht?« fragte Nicholas verblüfft.
    »Sie haben gesagt, daß die Tür von Lichtern umrahmt ist. Dann ist das doch der richtige Zeitpunkt, oder?«
    »Wahrscheinlich schon«, sagte Nicholas. Diese Unterredung war irgendwie merkwürdig. Er war beunruhigt.
    »Sehr wohl, Sire«, stimmte Stephan zu. Er stand auf und verbeugte sich. Der Wachsoldat erhob sich, rückte seinen Stuhl beiseite und gab die Tür frei. Nicholas’ Vater sah Stephan nach, der das Audienzzimmer durchquerte. Dann entließ er den Soldaten und warf die Tür hinter ihm ins Schloß.
    »Was ist los?« fragte Nicholas. »Du machst doch sonst keine Pläne, wenn du nur so wenig Informationen hast.«
    Sein Vater grinste. »Kriegsräte müssen schnelle Entscheidungen treffen.«
    »Aber doch nicht so schnell. Wir wissen noch nicht alles.«
    Sein Vater zuckte die Achseln. »Wir wissen genug.«
    Nicholas legte den Kopf schief und sah den Vater an. Der lehnte sich gegen die Tür, als wolle er verhindern, daß jemand hereinkam. Nicholas holte tief Luft, bevor er die nächste Frage stellte. »Was geht hier eigentlich vor? Welche Absichten verfolgst du?«
    Sein Vater sah ihn lange unverwandt an. Seine blauen Augen schienen durch Nicholas hindurchzublicken. Nicholas erinnerte sich an diesen Blick aus seiner Kindheit, diesen stählernen Blick, der ihn zwang, alle seine Missetaten zu gestehen. Sein Vater öffnete den Mund, dann schloß er ihn wieder.
    »Vater?« fragte Nicholas verwirrt.
    Alexander fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und seufzte. »Dies ist unsere Chance, Nicholas«, sagte er schließlich. »Wir müssen das Beste daraus machen.«
    »Aber warum nur Stephan und ich? Warum hast du nicht auf die anderen Lords gewartet und eine große Besprechung abgehalten?«
    »Wir haben keine Zeit mehr, mein Sohn«, antwortete sein Vater. Seine Stimme klang traurig. »Es ist schon viel zu spät.«

 
39
     
     
    Die Fey-Lampen verströmten ihr Licht von Boden und Wänden, so daß der kleine Raum wie

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