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Fey 03: Der Thron der Seherin

Fey 03: Der Thron der Seherin

Titel: Fey 03: Der Thron der Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Wangen wurde noch glühender. Man mußte ihm jedoch zugute halten, daß er sich nichts von seinem Zorn anmerken ließ.
    »Hoheit«, fragte Enford jetzt mit ruhiger Stimme. »Wie wollt Ihr vorgehen, um den Austausch auszuhandeln? Braucht Ihr dabei unsere Hilfe?«
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Ich weiß, wie ich mit ihnen sprechen muß. Ich erledige das auf meine Weise.«
    Er ließ sich wieder auf dem Thron nieder. Dann sah er seine Ratsherren der Reihe nach an. Es war unmöglich zu sagen, wer von ihnen sich loyal verhalten würde. Sogar Egan, dessen Freundlichkeit ihn vorhin noch gerührt hatte, hatte gute Gründe, sich den Plänen des Königs zu widersetzen. Die Fey hatten schließlich seinen Sohn auf dem Gewissen. Stowe und Enford waren Nicholas’ Vater gegenüber immer loyal gewesen, aber er wußte nicht, ob sie es auch ihm gegenüber sein würden.
    »Ich muß rasch vorgehen«, sagte er. »Sollte Matthias davon erfahren, bevor ich alles in die Wege geleitet habe, werden Köpfe rollen.«
    »Ist das wörtlich zu verstehen, Hoheit?« erkundigte sich Canter.
    »Durchaus möglich«, erwiderte Nicholas. Er machte eine abschließende Handbewegung. »Ihr dürft Euch zurückziehen.«
    Diesmal sahen sich die Ratsherren vor und verneigten sich, wie es die Etikette verlangte, bevor sie den Saal verließen. Schweigend zogen sie der Reihe nach an ihm vorbei. Nur Fesler hatte Schwierigkeiten aufzustehen. Er hatte den Stock beiseite gelegt und versuchte vergeblich, sich aufzurichten. Nicholas wartete, bis der letzte Ratsherr den Saal verlassen hatte, bevor er die Stufen hinunterging. Er schob eine Hand unter Feslers Ellenbogen und zog den alten Mann vorsichtig auf die Füße.
    Feslers Arm fühlte sich zerbrechlich an. Die Knochen waren dünn und altersschwach. Fesler zitterte, als er auf den Beinen stand.
    »Wenn ich gewußt hätte, wie schwierig Euch jetzt jede Bewegung fällt, dann hätte ich die Zusammenkunft an einem anderen Ort abgehalten«, sagte Nicholas.
    Feslers Lächeln war traurig. »Es fällt mir schon seit Jahren schwer, mich zu bewegen, nur konnte ich es früher besser verbergen. Ich glaube, diese Woche hat mir die Kraft genommen, die ich für dieses Versteckspiel nötig hatte.«
    »Ich wußte nicht, wie schlecht Euer Gesundheitszustand ist«, entgegnete Nicholas.
    »Mein Zustand ist nicht schlecht«, sagte Fesler. »Er ist chronisch. Euer Vater wußte es. Wir mußten darüber reden, als ich krank wurde. Es gab keinen Nachfolger für meine Ländereien.«
    »Und jetzt?« fragte Nicholas. Er hatte keine Zeit, die Aufzeichnungen durchzusehen.
    »Jetzt werde ich warten und sehen, ob ich bei meinen Plänen bleibe«, antwortete Fesler.
    Nicholas nickte. Das verstand er. Fesler sah ihn an. Sie waren sich jetzt näher als in all den Jahren, die Nicholas ihn schon kannte.
    »Ihr habt mich heute an Euren Großvater erinnert.« Fesler klopfte Nicholas auf den Arm. »Das ist gut. Wir brauchen Stärke, ganz besonders im Moment.«
    »Ich fühle mich nicht stark«, sagte Nicholas.
    »Aber Ihr handelt so. Das genügt.« Vorsichtig setzte Fesler den Stock auf den Boden und verlagerte sein Gewicht langsam von Nicholas’ Arm auf die Stütze. »Es ist eine Schande, daß Eure Stärke durch so tragische Ereignisse ausgelöst wurde. Aber wir alle sind das, was das Leben aus uns macht.«
    »Ich hätte einen einfacheren Weg vorgezogen«, sagte Nicholas.
    »Ebenso wie ich, mein Junge. Ebenso wie ich.« Fesler stützte sich auf den Stock und ging mühsam den Gang hinunter. »Ihr wißt, daß Ihr Euch heute einen Feind gemacht habt.«
    »Ich weiß«, entgegnete Nicholas. »Mein Großvater pflegte zu sagen, daß ein starker Mann sich jeden Tag einen neuen Feind macht.«
    Fesler blieb stehen und warf über die Schulter einen Blick zurück. »Euer Großvater«, antwortete er, »hatte nicht mit allem recht, was er sagte.«

 
31
     
     
    Rugar klopfte einmal an die Tür der Hütte, die die Irrlichtfänger bewohnten, und trat dann ein. Drinnen roch es nach Kaminfeuer und frisch gebackenem Brot. Gabe saß, wie schon häufig zuvor bei Rugars Besuchen, auf dem Boden. Als er Rugar an der Tür erblickte, stieß er einen kurzen Schrei aus und wich zurück. Jedesmal versetzte Rugar den Jungen in Angst und Schrecken, ohne daß er genau gewußt hätte, warum.
    »Mama!« schrie Gabe, stand auf und ging langsam rückwärts, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Rugar lächelte ihm zu, aber das Lächeln hatte keine beruhigende Wirkung.
    Gabe war

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