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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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aus dem Tabernakel bekommen. Ich selbst habe es in die Sümpfe gebracht.«
    »Schickt nach dem Ältesten Reece«, befahl Titus. »Ich möchte das Weihwasser prüfen und brauche seine Hilfe. Wir müssen uns vergewissern, daß niemand das Wasser ausgetauscht hat.«
    Das war schon einmal passiert, vor vielen Jahren. Ein Fey hatte sich in den Tabernakel eingeschlichen und die Flaschen mit Weihwasser gegen solche mit normalem Flußwasser ausgetauscht. Reece hatte die Sache damals aufgeklärt. Falls es sich wieder so verhielt, würde er es auch jetzt herausfinden.
    Einer der Auds eilte los, um Reece zu holen. Rusels Gesicht war noch bleicher geworden. »Wir müssen sofort den Palast informieren.«
    »Wovon?« fragte Titus.
    »Hunderte von Fey haben die Insel überfallen. Natürlich muß der Palast davon erfahren.«
    »Wir wissen nicht, ob Nicholas sie gerufen hat, oder?« sagte Titus.
    »Wollt Ihr damit sagen, wir sollen die Invasion verheimlichen, Heiliger Herr?«
    »Ich bin nicht sicher, ob es sich wirklich um eine Invasion handelt«, konterte Titus. »Wir wissen nicht, wie viele Fey sich im Schattenland aufhalten. Vielleicht tun sie nur so, als ob sie aus den Bergen kommen. Die Bewohner der Sümpfe von Kenniland haben nur wenig Erfahrung mit den Fey. Wir müssen zuerst herausfinden, was wirklich vor sich geht, dann können wir den Palast immer noch informieren.«
    Rusel biß sich auf die Unterlippe und runzelte die Stirn. Titus blickte ihn durchdringend an. Schließlich nickte der Geistliche. »Wie Ihr wünscht, Heiliger Herr.«
    »Niemand wird über das sprechen, was wir eben gehört haben«, ordnete Titus an. »Reece und ich werden uns um das Weihwasser kümmern. Ihr ruft die Ältesten zusammen, Rusel. Wenn Dimitri etwas gegessen und sich umgezogen hat, soll er den Ältesten alles erzählen, woran er sich erinnert. Jede Kleinigkeit, mein Sohn. Willst du das tun?«
    Der Junge nickte. Tapfer war er, das mußte man ihm lassen. Und sehr jung.
    So jung.
    »Das ist alles«, schloß Titus. »Bringt Dimitri in die Küche. Er muß etwas essen. Und stellt fest, ob er verletzt ist, bevor Ihr ihn vor die Ältesten führt.«
    Alle sahen ihn an.
    »Laßt mich jetzt allein«, befahl Titus. Der Junge stand auf, und die Auds folgten seinem Beispiel. Titus legte dem Jungen die Hand auf den Arm. »Du hast deine Sache gut gemacht, mein Sohn«, lobte er. »Ich bin froh, daß du zuerst zu uns gekommen bist.«
    Eine Träne rollte über die frisch geschrubbte Wange des Jungen. »Wohin hätte ich sonst gehen sollen, Heiliger Herr? Ich gehöre hierher.«
    »Das ist wahr«, bestätigte Titus. »Ich werde dich in Bälde noch einmal aufsuchen.« Er nickte den Auds zu, und sie führten den Jungen aus der Kapelle. »Rusel, wartet einen Augenblick.«
    Rusel blickte seinen Daniten an, der sich verbeugte und ging. Die beiden Männer waren allein. Jetzt, da sie fast leer war, wirkte die Kapelle größer. Der Fleck, den Dimitri auf dem Teppich hinterlassen hatte, roch nach Schlamm und Eisen.
    »Was haltet Ihr von der ganzen Geschichte?« fragte Titus.
    Rusel schüttelte den Kopf. »Es klingt zu unglaublich, um wahr zu sein.«
    »Ich glaube, daß der Junge die Wahrheit sagt. Ein so junger Mensch kann eine derartige Angst nicht vortäuschen.«
    »Wenn er wirklich so jung ist.«
    Titus lächelte. »Wir haben ihn mit Weihwasser geprüft.«
    »Vielleicht war das Wasser vertauscht.«
    »Aber es war der Junge selbst, der uns das erzählt hat.«
    Rusel umklammerte den Rand des Altars so fest, daß seine Knöchel weiß wurden. »Die Fey sind gerissen, Heiliger Herr. Vielleicht erzählen sie uns die Wahrheit, um von einer noch größeren Lüge abzulenken.«
    »Ihr glaubt, der Junge ist ein Doppelgänger?« Doppelgänger waren Fey, die sich einen Wirt suchten, ihn töteten und dann in seiner Gestalt auftraten. Titus hatte erst einmal miterlebt, wie ein Mann von einem Doppelgänger angegriffen wurde. Der Doppelgänger hatte den Körper seines Opfers umklammert und das Leben aus ihm herausgesaugt. Die Knochen des Opfers fielen zu Boden, und der Doppelgänger stand nackt daneben, seinem Wirt zum Verwechseln ähnlich.
    Es war beängstigend gewesen.
    »Vielleicht«, murmelte Rusel. »Das würde jedenfalls einiges erklären.«
    »Aber warum sollten sie einen Angriff erfinden, der nie stattgefunden hat? So etwas ist viel zu leicht nachzuprüfen.«
    »Wenn der Älteste Reece das Weihwasser getestet hat, möchte ich Euch jedenfalls um Erlaubnis bitten, den Jungen noch

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