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Fey 09: Die roten Klippen

Fey 09: Die roten Klippen

Titel: Fey 09: Die roten Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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fragte sie. »Lassen sie uns jetzt in Ruhe?«
    »Sie haben sich hinter die Hügelkette zurückgezogen«, sagte Tri.
    »Sie sind wie aufgescheuchte Hasen davongerannt und haben ihre dressierten Vögel mitgenommen«, führte Zak aus.
    »Das sind keine dressierten Vögel«, widersprach Matthias. »Es sind genauso Fey wie alle anderen.«
    »Klingt ziemlich unwahrscheinlich«, meinte Zak zweifelnd.
    Matthias schnaubte nur.
    »Matthias«, wandte sich Pausho widerstrebend an ihn. »Du scheinst eine Menge über diese Langen zu wissen … diese Fey. Sind sie ein für allemal fort?«
    »Sie haben bereits die halbe Welt erobert«, erwiderte Matthias leise. »Die halbe Welt, Pausho. Das schafft man nicht, indem man sich gleich nach der ersten Niederlage geschlagen gibt. Sie werden sich in ihr Lager zurückziehen, um neue Angriffspläne zu schmieden. Vielleicht fordern sie auch Verstärkung an. Soweit ich das beurteilen kann, besaßen diejenigen Fey, die uns heute überfallen haben, keine Zauberkraft. Die Sache wird erst richtig brenzlig, wenn uns die anderen angreifen, diejenigen, die über Magie verfügen. Auch dein Gesang wird nicht ewig vorhalten.«
    »Uns bleiben immer noch unsere Schwerter«, fiel Zak ihm ins Wort, bevor Pausho etwas sagen konnte.
    »Waffen sind schön und gut«, erwiderte Matthias. »In Jahn hatten wir auch Schwerter, und es hat uns überhaupt nichts genützt.«
    »Aber das waren nicht solche Schwerter wie unsere«, beharrte Zak.
    Plötzlich aufmerksam geworden, drehte Matthias sich nach ihm um. Pausho schloß die Augen und betete, daß dieser Tag ein Ende nahm. Er dauerte schon viel zu lange.
    »Varin-Schwerter?« fragte Matthias. »Bestehen eure Schwerter etwa aus Varin?«
    »Natürlich«, erwiderte Zak. »Es ist seit jeher bekannt, daß Schwerter aus Varin die besten sind. Hat man euch das im Tabernakel nicht beigebracht?«
    Matthias blickte ihn stirnrunzelnd an. »Davon hast du mir nie etwas erzählt.«
    »Ich weiß es erst seit kurzem«, verteidigte sich Tri. »Ich war nicht lange Mitglied der Weisen.«
    »Die meisten Leute jagen lieber mit Pfeil und Bogen statt mit dem Schwert«, erklärte Pausho, die gern das Thema gewechselt hätte.
    »So etwas haben wir natürlich auch«, bestätigte Zak.
    »Es ist mir egal, was ihr alles habt«, unterbrach ihn Matthias barsch. »Es ist jedenfalls nicht genug.«
    »Woher willst du das wissen?« fauchte Pausho. Sie hatte die Nase voll von seiner Überheblichkeit und seinen ständigen Warnungen.
    »Auf der Blauen Insel gibt es inzwischen Tausende von Fey. Sie haben fast das ganze Land erobert, und falls wir uns nicht bald ergeben, holen sie vielleicht sogar noch Verstärkung. Habt ihr genug Pfeile für Tausende von Fey? Und außerdem noch welche für ihre Vögel und die anderen Tiere, die sie sich dienstbar gemacht haben? Könnt ihr eure Schwerter Tag und Nacht ohne Pause schwingen? Denn das müßtet ihr, Pausho, und das geht über eure Kräfte.«
    Matthias klang sehr von sich überzeugt, und was diesen Morgen betraf, hatte er tatsächlich recht behalten. Pausho verabscheute dieses Gespräch aus tiefstem Herzen. So hatte sie sich ihren Lebensabend nicht vorgestellt.
    »Was schlägst du also vor?« fragte sie.
    »Kommen wir noch einmal auf die Varin-Schwerter zurück«, wandte sich Matthias wieder an Zak. »Können sie durch Knochen schneiden wie durch Wasser?«
    »Die älteren von ihnen schon«, erwiderte Zak. »Die aus …«
    »Je älter sie sind«, fiel ihm Pausho ins Wort, »desto schärfer sind sie. Es scheint, daß das Geheimnis ihrer Herstellung im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten ist.«
    Matthias nickte, als hätte er keine andere Antwort erwartet. Er drehte sich wieder zu Pausho um. Inzwischen hatten sich die Augen der alten Frau an das Dämmerlicht gewöhnt. Sie betrachtete Matthias’ geschwollenen Hals, sein verbundenes Gesicht und die tiefen Falten um seinen Mund. Inzwischen waren seine Locken eher grau als blond, und wenn er nicht darauf achtete, ließ er die Schultern hängen wie ein vom Alter gebeugter Greis.
    Pausho fühlte Mitleid in sich aufsteigen und wandte rasch den Blick ab. Sie durfte sich auf keinen Fall gestatten, irgend etwas für diesen Mann zu empfinden.
    Diesen Abkömmling der Dämonen.
    »Ihr wißt, daß die Geheimnisse des Tabernakels unter anderem eine Formel zur Herstellung von Varin-Schwertern beinhalten«, meinte Matthias. »Ich führe jetzt schon seit über einem Jahr Experimente durch. Aber jedesmal, wenn ich das Varin

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