Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
Vom Netzwerk:
hauptsächlich in Abwesenheit ausgeübt worden. Er nahm an, dass ihre Treue nicht ihm persönlich, sondern dem, wofür er stand, galt.
    Doch was konnte er Mrs. MacNab zur Antwort geben? „Ich verspreche Ihnen, Mrs. MacNab, dass ich Lady MacFarlane gegenüber weder grob sein noch sie respektlos behandeln werde.“
    „Aber . . .“
    Sie war offensichtlich nicht befriedigt von dieser Antwort, so unbefriedigt wie er selbst. . .
    „Sie haben mein Wort, Mrs. MacNab“, sagte er mit einer Stimme, die bei seiner Mannschaft unverzüglichen Gehorsam und bei seinen Feinden Furcht auslöste.
    „Ja, Mylord“, sagte sie, knickste und zog sich zu den anderen Frauen zurück.
    Thomas nahm den Topf und verbannte Mrs. MacNab und ihre Sorgen aus seinem Kopf. Der Tag war schön und klar, und Fia saß nur ein paar Dutzend Schritt von ihm entfernt an dem grob gezimmerten Tisch, den Jamie ihr unter den mächtigen Zweigen einer alten Erle aufgestellt hatte. Sie beugte sich mit vor angestrengtem Nachdenken gerunzelter Stirn über ihre Arbeit und blickte auch nicht auf, als er näher kam.
    „Wozu wurde dieser Raum früher genutzt?“ fragte Thomas und deutete über ihre Schulter hinweg auf eine Stelle ihrer Zeichnung. Der Duft ihrer frisch gewaschenen Haare stieg ihm lockend in die Nase und neckte seine Sinne.
    „Dieser?“ Sie wandte sich nicht zu ihm um.
    „Aye.“ Verstohlen und heimlich wie ein Dieb beugte er sich über sie und rieb mit seinem Kinn sachte über ihr lockiges Haar. Kühl. Seidig. Er wollte seine Hand darin vergraben.
    „Ach, da hat Carr gewöhnlich die Kinder gemästet, bevor er sie gebraten hat.“
    Er war so in den lebhaften Bildern gefangen, dass ein Augenblick verging, bevor Thomas reagierte. „Was?“
    Sie drehte sich auf ihrem Stuhl halb zu ihm um, die Wange in der hohlen Hand, den Ellbogen auf den Tisch gestützt, und blickte ihn unter hoch gezogenen Augenbrauen an. „Die Kinder. Wir haben sie erst gemästet und dann gebraten.“ Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, konnte sie sich ein Lachen nicht länger verkneifen, und seine Verwirrung wandelte sich augenblicklich in Verlangen. Himmel, war sie schön, wenn sie lachte.
    „Wenigstens ist es das, was einer deiner Männer mir heute Morgen erzählt hat. Dass Carr Zigeunern gestohlene Kinder abgekauft hat, sie gemästet und dann seinen bösen Freunden zum Mahl vorgesetzt hat. “
    „Was hast du darauf erwidert?“ erkundigte er sich besorgt. Ihre Freude schwand. „Ich habe ihm natürlich nichts verraten. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich weder den Drang noch die Neigung verspüre, meinen Vater zu verteidigen, und seien die Anschuldigungen noch so furchtbar oder, wie in diesem Fall, lächerlich.
    Und falls du irgendwelche Zweifel in der Sache haben solltest“, fuhr sie fort, „lass dir versichern, dass Wanton’s Blush nie ein derart verdorbener Ort war - auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es dazu geworden wäre, hätte mein Vater Geschmack daran gefunden.“
    Ihr Blick flackerte nicht ein einziges Mal, doch Thomas spürte den tiefen Schmerz in ihr, den sie gewöhnlich hinter ihrer sorglosen Miene verbarg. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Seine Gefühle für sie waren noch zu neu und kompliziert; der Ärger, der ihn jedes Mal erfasste, wenn er an Carr dachte, wuchs mit jedem Tag. Wie auch das Verlangen, sie zu beschützen, mit ihr zusammen zu sein, sie zu lieben. Was unmöglich war.
    „Wir sind schon ein trauriger Haufen, wir beide, nicht wahr?“ sagte sie leise, gerade so als habe sie seine Gedanken erraten.
    „Aye.“ Er lächelte reuevoll. „Wirklich Mitleid erregend.“ Sie erhob sich, reckte ihre Arme und blickte sich um. Die Handwerker unterbrachen überall ihre Arbeit, um zu Mittag zu essen. „Nimmst du mich mit hinein?“ fragte sie plötzlich.
    „Wohin?“
    „In das Kinder-Mäst-Zimmer natürlich“, erwiderte sie, und ein Schatten ihrer vorherigen Schalkhaftigkeit schwang in ihrem Tonfall mit. „Ich bin ein wenig steif. Ein kleiner Spaziergang täte mir gut. Und ich muss ohnehin in den Teil der Burg. Aber Jamie behauptet, dass es dort nicht sicher ist. Gehst du mit mir?“
    Wie konnte er ihr etwas abschlagen, wenn sie ihn so strahlend und hoffnungsvoll anlächelte?
    „Ihr Wunsch ist mir Befehl.. . “ erwiderte er mit einer schwungvollen Verbeugung, bevor er ihr bedeutete, ihm voranzugehen. Sie eilte voller Eifer zum Burgeingang, und er folgte ihr.
    Während sie sich dem Gebäude näherten, wurde der Geruch

Weitere Kostenlose Bücher