Fia die Betoerende
Angel lassen und ihre nicht unerheblichen Fähigkeiten an irgendjemand anderem erproben, um sich die Mittel zu beschaffen, die sie benötigt, um ihre . . .“ er machte eine Pause; beinahe hätte er „Freiheit“ gesagt, „ihr Haus zu bekommen.“
Thomas musterte ihn eindringlich. „Und wenn ich mich weigere, werden Sie die Behörden von meiner wahren Identität in Kenntnis setzen.“
„Genau! Natürlich könnte es Ihnen, wenn Sie Glück haben, gelingen aus England zu fliehen, aber Sie würden nie wieder sicher in einem englischen Hafen vor Anker gehen können, und da England nun einmal die Meere beherrscht. . .“
„Ich verstehe.“
„Ich war mir sicher, dass Sie das würden.“ Carr klopfte mit der Spitze seines Spazierstockes auf den Teppich, um diesen Punkt abzuschließen. „So. Wie gehen wir die nächste Phase unserer Partnerschaft an?“
Donne starrte mit gerunzelter Stirn nachdenklich in die Feme. Carr gewährte ihm die Zeit. Er verabscheute übereilt getroffene, gefühlsbetonte Entscheidungen. Sie waren selten klug.
„Es wird einen Monat oder so dauern“, erklärte Donne schließlich. „Wir werden Fracht kaufen müssen. Es muss alles unverdächtig aussehen. Ich werde nach Frankreich fahren und die Güter und Waren beschaffen müssen, die man am besten möglichst hoch versichern kann und die gewinnbringend in fernen Häfen verkauft werden können. Brandy. Feinstes Leinen. Solche Sachen.“ Seine dunklen Brauen zogen sich zusammen. „Wir werden keinen Käufer finden müssen, da nichts verkauft werden wird. Wir werden die Fracht laden und in der Nacht, bevor wir auslaufen, wird es ein Feuer geben.“
„Ausgezeichnet“, rief Carr, und seine Augen leuchteten auf, als ihm plötzlich ein Einfall kam. „Aber ich habe eine bessere Idee.“
„Ach ja?“ erkundigte Thomas sich trocken.
„Warum den Profit nicht einfach verdoppeln? Die Fracht verladen, von Lloyds begutachten lassen und dann, kurz bevor das Feuer ausbricht, bringen wir alles wieder an Land. Wir können die Waren irgendwo lagern und dann später verkaufen.“
„Gut.“
Carr war ein wenig gekränkt. „Ich hielt es für einen verdammt guten Einfall, aber Sie scheinen nicht sonderlich begeistert. “
„Verzeihen Sie bitte. Ich habe eine unerklärliche Abneigung dagegen, erpresst zu werden. Außerdem mache ich mir Sorgen um die Männer auf den Docks. Feuer kann sich unerwartet schnell ausbreiten.“
Er macht sich Sorgen um das Leben der Dockarbeiter? dachte Carr ungläubig. Ihm fiel keine bessere Erwiderung als ein schwaches „Oh“ ein.
Donne hob seinen Blick und schaute Carr direkt ins Gesicht. „Ich will trotzdem noch etwas aus dieser Abmachung.“
Carr hob mahnend den Zeigefinger. „Na, na. Nicht dem Erpresser drohen. “
„Ich drohe nicht. Ich zeige Ihnen den einzigen Weg, wie Sie mich dazu bewegen können, Ihnen das zu geben, was Sie haben wollen. Ich schätze England nicht besonders. Eine Verbannung von dieser Insel würde nicht bedeuten, mich zu einem Leben in der Hölle auf Erden zu verdammen, wie Sie zu meinen scheinen.“
Seine Worte klangen aufrichtig, besonders da sie so verächtlich geäußert wurden. Carr überlegte. Er liebte es gar nicht, seinen Opfern gegenüber Zugeständnisse zu machen. Aber hier, das spürte er, hatte er keine andere Wahl. Donne würde ohne einen bedauernden Blick zurück aus England fliehen. „Was?“
„Folgendes . . .“ Thomas beugte sich vor und begann zu reden.
Als Carr zehn Minuten später das Haus verließ, hörte der Lakai, der ihm die Tür aufgehalten hatte, den Earl lachen. Es war kein angenehmer Laut.
Thomas schleuderte seinen Brandyschwenker in den Kamin. Das Glas zersplitterte, und Flammen schossen laut zischend aus der glühenden Asche. Mit einem wütenden Knurren wandte er sich ab.
Er hatte gedacht, wenn James in wenigen Wochen London verließe, wäre das früh genug, ihn aus ihren Klauen zu befreien. Und er war nicht annähernd so zuversichtlich wie Carr, dass Fia sich dem Willen ihres Vaters beugen und sich von James fern halten würde. Es konnte durchaus sein, dass sie etwas Unüberlegtes tat, wenn sie sich mit dem Rücken zur Wand wiederfand.
Unglücklicherweise für sie befand er sich bereits in dieser unangenehmen Lage.
10. KAPITEL
Fia setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Fenster stand. Zuvor hatte sie ihn absichtlich an die Stelle gerückt, an der das meiste Licht, das durch das Glas ins Zimmer strömte, demjenigen, der dort saß, direkt ins Gesicht
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