Fia die Betoerende
stolz gewesen, die Taschen voller Geld aus den ersten stattlichen Gewinnen seiner Schifffahrtsgesellschaft und entschlossen, seine liebliche junge Frau in die Gesellschaft einzuführen. Sie hatten Leute kennen gelernt, die sie nach Wanton's Blush mitgenommen hatten.
Dort hatte er die Aufmerksamkeit des Earl of Carr erregt. Weltmännisch, wortgewandt, geistreich und selbstsicher hatte der Earl ihre Bekanntschaft gepflegt, James geschmeichelt und ihn vor allem zum Spielen ermutigt.
Innerhalb einer Woche waren die Gewinne, die James im vergangenen Jahr gemacht hatte, aufgezehrt. Erschreckt und unsicher, an wen er sich wenden oder wie er es Amelia beibringen sollte, hatte er sich mit wachsender Verzweiflung weiter dem Spiel gewidmet. Schon bald schuldete er mehr, als er besaß.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Carr ihn um eine private Unterredung gebeten. Dabei hatte er James vorgeschlagen, ihm „einen Gefallen zu tun“, wofür Carr im Gegenzug Sorge tragen würde, seine Schulden zu zahlen. Dieser Gefallen wurde nie näher erläutert, aber James war davon überzeugt, dass er fragwürdiger Natur war. Er hatte um einen Tag Bedenkzeit gebeten, die Carr ihm mit einem wissenden Lächeln zugestanden hatte.
Schließlich hatte er seiner ratlosen und entsetzten Ehefrau alles gestanden. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte sie sich wiederum Carrs frühreifer, ungewöhnlich beherrschter Tochter anvertraut. Was zwischen den beiden vorgefallen war, blieb für immer ihr Geheimnis. Er wusste nur, dass Fia Amelia eine über die Maßen wertvolle Brosche gegeben hatte, ein herrliches Schmuckstück, reich verziert mit unzähligen, unvorstellbar kostbaren Diamanten. Gegeben. Freiwillig. Ohne Bedingungen.
Er hatte niemals verstanden, warum. Soweit er wusste, hatte Fia Merrick nie zuvor und nie wieder danach solche Großzügigkeit bewiesen. Auf der anderen Seite hatte er nie vorgegeben, diese rätselhafte Frau zu begreifen. Die Idee, ein unschätzbares Schmuckstück von einem jungen Mädchen anzunehmen, widersprach allem, was James bis dahin für gut und richtig gehalten hatte. Doch schließlich hatte Amelia ihn überreden können, es zu nehmen. Der Gegenwert hatte ausgereicht, den Löwenanteil seiner Schulden zu tilgen. Für die Rückzahlung des Restes hatte er ein ganzes Jahr gebraucht.
Im Laufe der Zeit hatte er erkannt, wie sehr er bei Fia Merrick in der Schuld stand. Die Gerüchte um Carr überstiegen James' ursprüngliche Befürchtungen bei weitem. Der Earl of Carr war ein gnadenloser Gläubiger, der einen immer höheren Preis von seinen Opfern verlangte.
Dann, dieses Frühjahr, war James in London eingetroffen und hatte eine Nachricht von Fia erhalten. Er hatte sie augenblicklich aufgesucht. Als er ihre Geschichte hörte, hatte er ihr geschworen, ihr in jeder ihm nur möglichen Weise zu helfen, und ihrem Vorschlag ohne Zögern zugestimmt. Wenn er etwas an der ganzen Sache bedauerte, dann den Umstand, dass er Thomas Donne sein Tun nicht erklären konnte.
Er brachte seine Kutsche vor Fias Wohnsitz zum Stehen und stieg aus. Ein Lakai öffnete die Tür und bat ihn herein. Kay, Fias Stiefsohn, befand sich in der Eingangshalle. Er begrüßte James mit einem verwunderten Blick.
„Mr. Barton, ich fürchte, wenn Sie meine Stiefmutter sehen wollen, erwartet Sie eine Enttäuschung. Sie ist fort.“
„Oh?“
„Sie hat eine Reise auf den Kontinent angetreten.“ Der Junge lächelte. „Einkaufen.“
James runzelte die Stirn.
„Es tut mir sehr Leid“, erklärte Kay höflich. „Ich hätte erwartet, dass sie es Ihnen mitgeteilt hätte, da Sie ja einer ihrer besten Freunde sind, aber nach dem, was in ihrem Brief steht, scheint es, als wäre ihr Entschluss recht plötzlich gefallen. “
Irgendetwas stimmte hier nicht. Warum sollte Fia das Land ausgerechnet jetzt verlassen, besonders ohne ihm ein Wort der Erklärung zu schicken? „Sie hat einen Brief dagelassen?“ „Ja.“ Kay nickte bestätigend. „Gunna hat ihn mir gebracht.“
„Gunna ist nicht mit ihr gegangen?“
„Nein.“ Kay lächelte trocken. „Und sie ist nicht gerade glücklich darüber. Den ganzen Tag schon schimpft sie leise vor sich hin über,Lady Fias Starrköpfigkeit“. Ich glaube . . .“ er lehnte sich vertraulich vor, „dass sie eine Meinungsverschiedenheit deswegen hatten.“
„Verstehe.“ Er versuchte seine Stimme unbekümmert klingen zu lassen, um den Jungen nicht zu beunruhigen.
„Es sind nicht Sie allein, die sie vergessen hat zu
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