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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Last auf den Tisch legte. „Sind Sie am Ende krank? Wenn's so ist, dann schick ich am besten Gordie den Laird holen.“
    „Nein“, beeilte sich Fia, ihr zu versichern. „Mir geht es gut. Ich habe nur einen herzhaften Appetit.“
    „Das hab ich auch schon gemerkt“, pflichtete Mrs. MacNab ihr schmunzelnd bei, schüttelte ein großes, von Motten zerfressenes Tuch aus und band es sich um ihre üppige Taille. „Gut, wenn Sie sicher sind?“
    „Ja!“ Sie konnte sich nichts Peinlicheres vorstellen, als dass Thomas Donne unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu ihr geholt würde.
    „Soll ich Ihnen das Essen in den Speiseraum bringen, wenn's fertig ist?“ erkundigte sich Mrs. MacNab.
    „Nein“, antwortete Fia rasch, voller Angst, einmal mehr aus der Gesellschaft eines anderen menschlichen Wesens verbannt zu werden. Sie hätte sich nie für so abhängig von dem einfachen Trost gehalten, den man durch die bloße Anwesenheit eines anderen erfährt. Diese Erkenntnis beunruhigte sie etwas. „Ich werde hier essen.“
    Außerdem, so rechtfertigte sie sich vor sich selbst, gibt es keinen Grund, den Speiseraum schmutzig zu machen. Besonders, da sie erst an diesem Vormittag gute drei Stunden dort damit zugebracht hatte, bei weit geöffneten Fenstern den Staub aus den schweren Vorhängen zu klopfen, den sie dann später vom Boden aufgekehrt hatte.
    Sie machte sich keine Sorgen, welche völlig lachhaften Schlüsse Thomas daraus ziehen würde, sollte er je herausfinden, wie sie ihre Tage verbracht hatte. Ihrer Erfahrung nach bemerkten Männer nur sehr selten ihre Umgebung, es sei denn sie beeinträchtigte ihr Wohlbefinden.
    „Wie Sie wollen“, sagte Mrs. MacNab gleichmütig und verschwand in der Speisekammer.
    „Stört es Sie, wenn ich hier warte, während Sie kochen?“ fragte Fia zögernd. Es war so leicht, sie durch eine abweisende Antwort zu treffen.
    Mrs. MacNab erschien wieder mit einem Käse und etwas, das wie getrocknete Kräuter aussah, und legte alles auf den Tisch neben das frische Gemüse. „Das ist mir völlig gleich, Mädel.“
    Dann machte sie sich daran, alles, was auf dem Tisch lag, zu säubern, zu putzen, in Stücke zu schneiden, zu zerkleinern, zu zerstampfen oder anders zu bearbeiten, bevor sie alle Zutaten nacheinander in einer komplizierten Reihenfolge in eine Pfanne, gefüllt mit zerlassener Butter, gab. Der daraus aufsteigende köstliche Duft ließ Fia beinahe schwindelig werden.
    Während alldem sagte Mrs. MacNab kein Wort. Messer blitzten, Holzlöffel schienen durch die Luft zu wirbeln, und als sie fertig war, hing ein feiner Nebel aus Mehl in der Luft, und eine dünne weiße Schicht bedeckte den Boden und jede andere Oberfläche in der Küche. Nach einer Kostprobe von dem herrlich würzigen Gemüseeierkuchen aus der Pfanne hätte Fia bereitwillig die Fliesen auf ihren Knien geschrubbt, um einen weiteren Bissen zu bekommen.
    Nachdem sie ihr Mahl beendet hatte, erhob sich Fia, stieß sich vom Tisch ab und stellte ganz beiläufig die Frage, die sie seit Tagen beschäftigte. „Wo ist Mr. . . . Thomas?“
    Mrs. MacNab ließ den Teigklumpen, den sie in einer riesigen, irdenen Schüssel geknetet hatte, auf die Tischplatte fallen. Sie begann ihn durchzuwalken und sandte dabei eine neue Mehlwolke in die Luft. „Sie meinen den McClairen.“ Fia betrachtete die stämmige Frau neugierig. „Wissen Sie eigentlich, dass die Clans verboten worden sind und ihre Lairds jeglicher Macht enthoben wurden?“
    „Aye“, antwortete Mrs. MacNab ungerührt, während sie mit ihren Handballen den Teig bearbeitete. „Das hab ich sagen hören. Aber das kümmert uns nicht.“
    „Wer ist ,uns‘?“
    „Der Clan der McClairen“, erwiderte Mrs. MacNab, und in ihrem Ton schwang ein Hauch Ungeduld mit. „Wer sonst?“ „Aber ich dachte immer, C . . .“ Sie konnte gerade noch rechtzeitig verhindern, dass sie den Namen ihres Vaters nannte. „Ich habe gehört, die McClairen hätten die Gegend hier verlassen.“
    „Aye.“ Mrs. MacNab schnaubte abfällig und knetete weiter. „Mit ,verlassen kann man das schon beschreiben. Und das hatten wir ja auch. Doch er hat uns gefunden.“ Zum
    ersten Mal war der Stimme der Frau eine Gefühlsregung zu entnehmen. „Die meisten von uns hat er drüben in Amerika gefunden, ein paar im Tiefland und ein paar, wie ich, waren in Edinburgh.“
    Sie hielt beim Kneten inne. „Natürlich ist Jamie hier geblieben mit Muira und ein paar anderen, die lieber wie Tiere in Höhlen leben wollten

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