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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Land ist für Sie nicht allzu beschwerlich. “
    Sie schaute auf. „Aber ganz und gar nicht. Ich liebe das Landleben. “
    „Verzeihen Sie“, sagte er. „Man hatte mir den Eindruck vermittelt, dass Ihr Ehemann es Ihnen untersagt hat, in der Stadt zu wohnen.“
    Unter ihrer gelassenen Miene flackerte kurz Zorn in ihrem Gesicht auf. „Das überrascht mich nicht im Geringsten. Man hat in Ihnen gewiss in vielen Dingen, die mich betreffen, einen Eindruck erweckt, der nicht notwendigerweise der Wahrheit entspricht.“ Aus ihrer Stimme war kein Vorwurf herauszuhören, aber er spürte den Tadel auch so. Sie fuhr fort, ohne eine Antwort von ihm abzuwarten.
    „Gregory MacFarlane war weder meinetwegen je eifersüchtig, noch hatte er Grund dazu. Ich habe ihn und unser Eheversprechen geehrt und geachtet bis zu dem Tag seines Todes.
    Ich habe ihm nur in einem einzigen Punkt je widersprochen, und der war die Frage unseres gemeinsamen Wohnsitzes. Wir hatten keinen. Ich wollte auf keinen Fall nach London, und er wollte nicht in Bramble House bleiben. Darum lebten wir oft voneinander getrennt.“
    Er glaubte ihr. Sie hatte jedes ihrer Worte ohne besondere Betonung und ohne jedes Gefühl ausgesprochen. Sie hatte ihm ganz einfach die Tatsachen ihrer Ehe berichtet.
    „Verstehe. Warum erzählen Sie mir all das?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich bin nicht ganz sicher. Die Wahrheit, wenigstens soweit es mich und mein Leben betrifft, ist Auslegungssache. Vielleicht wollte ich Ihnen einfach noch eine zweite Version der Geschichte geben. Meine Version.“
    „Was sollte ich sonst noch wissen?“
    Sie studierte ihn einen langen Augenblick, und Thomas konnte beinahe spüren, wie sie in Gedanken verschiedene Möglichkeiten durchging. „Nichts“, sagte sie schließlich, „nichts mehr.“
    Sie entspannte sich und stützte ihre Ellbogen auf den Tisch, die Hände so vor dem Mund gefaltet, dass sich die Fingerspitzen berührten, und hob eine Augenbraue. „Darf ich jetzt einmal etwas fragen?“
    „Das scheint nur gerecht.“
    „Wohin wurden Sie deportiert, nachdem Sie wegen Hochverrates verurteilt worden waren?“
    Diese Frage hatte er nicht erwartet. Er hatte damit gerechnet, dass sie wissen wollte, wie lange er sie hier festzuhalten gedachte, was er während seiner Abwesenheit getan hatte. Niemals hätte er sich einfallen lassen, dass Sie sich für seine Vergangenheit interessieren könnte. „Eine der kleineren westindischen Inseln. Dorthin wurde ich in Knechtschaft verkauft. Bis James Barton mich freikaufte.“
    „Verstehe“, erwiderte sie leise. Und Thomas hatte den bestimmten Eindruck, dass sie genau das tat, dass sie die Geschichte, die sich hinter diesen knappen Worten verbarg, in der Tat begriff.
    „Und das ist geschehen, weil Sie Hochverrat begangen hatten?“ erkundigte sie sich.
    „Weil Ihr Vater Lord Cumberland gesagt hat, dass mein Bruder und ich als Kuriere bei der jakobitischen Verschwörung mitgewirkt hätten. “
    Das überraschte sie nicht, und sie fragte auch nicht nach oder stritt es ab, sondern erwiderte bloß: „Und das ist der Grund, weshalb Sie versucht haben Ash zu verletzen, indem sie Rhiannon in die Arme eines anderen lockten.“
    Er zuckte innerlich zusammen und wünschte, sie hätte nicht davon erfahren. Es war eine hinterhältige, niederträchtige Tat gewesen, eine, die ihn in seinen eigenen Augen' herabsetzte.
    „Carr hätte es nichts ausgemacht“, sagte sie. „Sie haben den Fehler begangen, zu glauben, dass ihm seine Söhne in irgendeiner Beziehung wichtig wären.“
    „Ich habe damals nicht Carr treffen wollen, sondern einfach irgendeinen Merrick“, gestand er und beeilte sich dann, ihr zu versichern: „Aber nicht mehr. Das schwöre ich. “
    Er streckte seine Hand aus und hielt sie ihr über den Tisch hinweg hin, eine Geste, die sie wortlos darum bat, ihm zu vertrauen. Fia schaute nicht darauf. Ihr Blick suchte und fand den seinen, hielt ihn fest. Ein Augenblick verstrich. Dann, so vorsichtig und zögernd wie das Morgenrot auf die Dunkelheit folgt, spürte er ihre Hand in seine gleiten.

18. KAPITEL
    nach einem Monat etwa entschied Kay dann offensichtlich, dass er genug hatte, denn er stand mitten im Unterricht auf, funkelte mich böse an und erklärte seinem Lehrer: ,Da sie ja all die Antworten zu kennen scheint, warum hält sie dann nicht gleich die ganze Unterrichtsstunde?“
    Thomas lachte. Sie waren unter einem Weißdombaum stehen geblieben. Das Sonnenlicht, das durch die Blätter fiel,

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