Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Kaiser. »Man muss sich Gedanken um ihn machen.«
»Das Mädchen wird ihn nicht fressen. Und vielleicht wird ihm das Ganze eine Lehre sein.«
»Dann lass uns Anel holen und zum Hafen eilen.«
»Nein, Erhabenheit. So leid es mir tut, wird Seine Erhabene Hoheit nun die Versprechen einlösen müssen, die ich auf seine Kosten gegeben habe. Das bedeutet inzwischen rund …« Er sah auf seinen Com. »… dreitausend Autogramme zu geben, ehe er nach Hause fliegen kann. Ich denke, er sollte auch die zehn ersten Preise persönlich verlosen, mit denen ich mir die Freiheit erlaubt habe, die Staatskasse zu belasten.«
»Das sollte uns die Sache wert sein, nicht?«, sagte der Kaiser heiter. »Ich sollte Graf Collander wohl zukünftig ein militärisches Amt geben, nachdem er bewiesen hat, dass er spontan Sondereinheiten ausheben kann.«
Minkas lächelte halbherzig. »Im Augenblick würde es mich mehr interessieren, wo Adrian steckt. Und zu hören, dass er sich wie immer rausgewunden hat.«
Kapitel 18
Das Imperium schlägt zurück
» W as machen wir nun?«, fragte Adrian.
»Wir packen das Ding zurück in seine Verpackung und tun so, als hätten wir es nie gesehen.« Elongata streckte die Hand nach der leuchtenden Kugel aus.
Perle schüttelte den Kopf. »Das geht leider nicht. Ihr habt darauf bestanden, dass es geöffnet wird. Nun müssen wir alle die Folgen tragen.«
»Wer weiß denn davon?«, empörte sich Elongata. »Niemand wird davon erfahren, wenn wir die Kugel in ihre Box zurücklegen. Meinetwegen soll man ruhig glauben, es habe niemals existiert.«
»Deswegen habe ich euch zu Beginn gefragt, ob es wirklich geöffnet werden soll. Ihr wart der Meinung, ihr müsstet seinen Inhalt unbedingt kennen. Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf, wie Hamuen es gewollt hat.«
»Hamuen? Kaiser Rinardon?«, fragte Adrian. »Was hat er damit zu tun?«
Perle verneigte sich vor der Kugel. »Er hat mir das Buch der Namen anvertraut, ganz wie du es vorhin vermutet hattest.«
»Inzwischen war ich sicher, dass er es niemandem gegeben, sondern es bestenfalls so schnell wie möglich zerstört hätte.«
»Ihr habt Hamuen nicht gekannt«, sagte Perle. »Auf seine Anordnung hin wurden die schriftlichen Aufzeichnungen des Buches digitalisiert und in die Kugel eingeschlossen. Ein vollkommen automatisiertes System erfasst die Daten aller Geburten und die Erbgutanalysen, sodass das Buch der Namen immer auf dem neusten Stand bleibt. Er hat verfügt, dass dieses Buch geschlossen bleiben soll, bis jemand vor mich oder meine Nachfolgerin tritt und ausdrücklich verlangt, dass es geöffnet werden soll. Dann jedoch, so war es sein Wille, muss es im Thronsaal vor mindestens zwölf Noblen des Reiches verlesen werden, binnen zweiundsiebzig Stunden. Haben die zwölf Noblen bis dahin nicht mit ihrem Blut bezeugt, dass sie die Lesung gehört haben, sendet die Kugel ihre Daten an alle Medienkanäle des Reiches, sodass die Herkunft aller Adligen damit öffentlich gemacht wäre.«
»Mir ihrem Blut?«, fragte Adrian unbehaglich.
»Ja, mit ihrem Blut«, sagte Perle ungerührt. »Ein Aufsatz ermöglicht es, das Blut direkt aus der Fingerkuppe zu entnehmen, so die Identität des jeweiligen Noblen zu ermitteln, und seine Zeugschaft für das Buch der Namen zu speichern. Die Kugel kann nicht zerstört werden, ohne dass sie ebenfalls zuvor ihre Daten in alle Welt sendet.«
Elongata starrte die leuchtende Kugel an. »Was hat er sich nur dabei gedacht?«
»Hamuen war ein Mensch, der viele emotionale Verletzungen erlitten hatte, als man ihm dieses Buch förmlich aufzwang. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, es zu einem Werkzeug der Rache zu machen. Rache am Schicksal, Rache an seinen Verwandten und Rache an seinem Vater.«
»Es musste ihm doch klar sein, dass es auch eine Rache an seinen Nachfahren werden konnte.«
»Das hat ihn nie gestört. Immerhin hat sein eigener Sohn sich vom table informelle auf den Thron heben lassen, ohne jemals ein schlechtes Gewissen deswegen zu zeigen. Adelardin hat seinen Vater nicht mal mehr besucht. Die Einzigen, die ihn in seinem Exil aufsuchten, waren Rial und ich.«
»Hast du ihn geliebt?«, fragte Elongata.
Perle lächelte. »Natürlich, aber das bedeutete nicht, dass ich seine Träume oder seine Rachepläne hätte teilen wollen. Ich nahm sein Vermächtnis an, weil ich hoffen konnte, dass niemand jemals kommen würde, um mich nach dem Buch der Namen zu fragen, oder er es wenigstens versäumen würde,
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