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Fida (German Edition)

Fida (German Edition)

Titel: Fida (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Maucher
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Haus?“
    „Worum geht es denn?“, kommt eine blechern klingende Gegenfrage aus dem kleinen Lautsprecher neben dem Mikrofon, in das sie ihre Antwort spricht.
    „Herr Likar ist mit dem Fall meiner verschwundenen Tochter vertraut. Er war der erste Beamte, mit dem ich überhaupt sprach. Nun habe ich eine Speicherkarte wiedergefunden, auf der Bilder sind, die ganz kurz vor ihrem Verschwinden gemacht wurden. Vielleicht befindet sich darauf wichtiges Beweismaterial. Sie könnten bei den Ermittlungen helfen. Sehen sie bitte nach, ob er im Haus ist?“
    Es vergehen ein paar Minuten, bevor der Beamte zurückkommt und die Blechstimme sie darum bittet, Platz zu nehmen. „Polizeihauptmeister Likar ist noch in einer Vernehmung. Das kann noch ein paar Minuten dauern. Sie können dort drüben auf ihn warten.“
    Tatjana dreht sich in die Richtung, in die sein Finger zeigt. Eine ungemütlich wirkende, eiserne Bank steht ein Stück hinter ihr an der Wand. Sie nimmt darauf Platz.
    Scheiße, was mache ich hier eigentlich?, denkt sich Tatjana, als sie eine Dreiviertelstunde später noch immer auf der unbequemen Bank sitzt, neben einem nervös wirkenden, ungepflegten Mann, der wohl ebenfalls darauf wartet, vom zuständigen Polizisten abgeholt zu werden. Er hält ein gefaltetes Blatt Papier in der Hand, das vermutlich eine Vorladung sein dürfte, der er nicht unbedingt gern nachkommt. Sein saurer Schweißgeruch weht immer wieder zu ihr rüber, obwohl sie sich so weit von ihm weg setzte, wie irgend möglich. Während der Wartezeit hatten ihre Zweifel am Zusammenhang Zeit ins Unermessliche zu wachsen.
    Wie bei den restlichen Ermittlungen wird doch auch hierbei wieder nichts rauskommen. Wie wenig Bedeutung man meinem Fund beimisst, sehe ich ja auch daran, wie blitzschnell man darauf reagiert , denkt sie mutlos. Sie ist kurz davor, aufzustehen und einfach zu gehen, als Likar endlich die Treppe herunter kommt.
    „Frau Wenz, wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Entschuldigen sie, dass ich sie so lange warten ließ. Es ging leider nicht anders. Mein Kollege sagte mir, sie hätten einen neuen Hinweis gefunden?“, begrüßt er sie freundlich und bittet sie, mit ihm zu kommen. „Möglicherweise, vielleicht aber auch nicht. Das herauszufinden ist ihr Job“, beginnt sie auf dem Weg in sein Büro mit ihrer Schilderung. Dann erzählt sie ihm, wie das Herz wieder auftauchte, was sich darauf befindet und was sie glaubt, möglicherweise entdeckt zu haben. Auch ihre mehrmalige Begegnung mit dem Eigentümer des Rades lässt sie nicht aus. Sie erzählt Likar alles, woran sie sich im Zusammenhang mit dem Radfahrer erinnern kann. „Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher. Aber es kann sicher nicht schaden, wenn sie den Mann ausfindig machen und überprüfen, ob es nicht doch einen Zusammenhang gibt. In meinen Augen ist das eine ganz zwielichtige Gestalt“, schließt sie ihre Rede.
    Likar nickt nachdenklich. „Ich werde den Speicher an die Kollegen bei der Kripo schicken, damit sie die Bilder auswerten können. Das kann ein paar Tage dauern. Wenn sich etwas Interessantes darauf findet, werden die Kollegen dieser Spur sicher nachgehen.“
    „Können sie nicht einfach eine Fahndung nach ihm veranlassen? Zusehen, dass sie ihn schnell finden? Das Rad ist doch sehr auffällig und es sollte doch kein Problem sein…“
    „Frau Wenz, ganz so einfach ist das nicht.“, bremst der Polizeihauptmeister sie aus. „Zuerst müssen die Kollegen die Bilder sichten. Erst wenn sich ihr Verdacht bestätigt, dass ein Zusammenhang mit Lauras Verschwinden besteht, können wir zu solchen Mitteln greifen. Wir können nicht einfach jemanden verhaften, weil er sein Fahrrad auf einem Foto zu sehen ist und er sie mal nass spritzte. Wir haben doch schon erlebt, wozu übereilte Verdächtigungen in so einem Fall führen können.“
    Dieser Hinweis auf Wacholskis Selbstmord ist wie eine verbale Ohrfeige für Tatjana, aber er hat die von Likar gewünschte Wirkung. Tatjana nickt. „Ja. Ja, natürlich! Daran hatte ich im Eifer des Gefechts nicht gedacht. Sie haben ja Recht. Ein weiteres Leben durch einen falschen Verdacht ruinieren, das möchte niemand. Ich am allerwenigsten. Erst recht nicht, da ich es diesmal selbst war, die den Verdacht in den Raum stellte und so wohl auch die Schuld trüge, wenn er sich als unrichtig, aber mit tragischen Folgen für den Verdächtigten erweisen würde. Bitten sie ihre Kollegen bitte dennoch, sich der Sache schnell anzunehmen, ja?“, entschuldigt

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