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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sich versteckt hatte.
    »Sicher erinnern Sie sich, daß ich einen Haftbefehl für Ihren Mann habe. Die Verantwortlichen des Weinburger-Instituts drängen sehr auf eine Klage.«
    »Das Institut wird sämtliche Laborgeräte zurückerhalten«, erwiderte Cathryn.
    »Sie sollten es nicht soweit kommen lassen, daß Sie sich der Mittäterschaft schuldig machen«, sagte O’Sullivan.
    »Vielen Dank, daß Sie sich Zeit für mich genommen haben«, sagte Cathryn und wandte sich zur Tür.
    »Wir wissen bereits, wo Ihr Mann ist«, rief O’Sullivan ihr hinterher.
    Cathryn blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich langsam wieder um.
    »Warum kommen Sie nicht zurück und setzen sich wieder?«
    Einen Moment starrte Cathryn den Kriminalbeamten regungslos an. Zuerst dachte sie daran, doch zu gehen. Aberdann erkannte sie, daß es klüger war zu bleiben und herauszufinden, was die Polizei schon wußte und vor allem, was sie zu tun gedachte. Zögernd ging Cathryn zu ihrem Stuhl zurück.
    »Ich muß Ihnen wohl noch etwas erklären«, sagte O’Sullivan. »Bis heute morgen habe ich die Fahndungsmeldung nach Ihrem Mann zurückgehalten. Ich hatte das Gefühl, daß dies kein gewöhnlicher Fall ist, und trotz der Aussagen der Leute vom Weinburger-Institut hatte ich nicht den Eindruck, daß Ihr Mann die Laborausrüstung gestohlen hat. Natürlich hatte er sie an sich genommen, aber eben nicht gestohlen. Meine Hoffnung war, daß sich der Fall irgendwie von selbst lösen würde. Ich hatte mir vorgestellt, daß Ihr Mann vielleicht irgend jemanden anruft und sagt: ›Es tut mir leid, hier sind die Laborgeräte und das Kind; ich habe mich fortreißen lassen … ‹ und so weiter. Wenn das geschehen wäre, dann, glaube ich, hätten wir eine Anklage vermeiden können. Aber das Weinburger-Institut und das Krankenhaus haben keine Ruhe gegeben. Also habe ich die Fahndung nach Ihrem Mann heute morgen über den Fernschreiber laufen lassen. Wir haben sofort eine Rückmeldung bekommen. Die Polizei von Shaftesbury hat angerufen und uns mitgeteilt, daß sich Charles Martel in seinem eigenen Haus versteckt hält und daß es ihnen eine Freude ist, ihn für uns festzunehmen. Darauf habe ich gesagt …«
    »O Gott, nein!« rief Cathryn. Ihr Gesicht wurde kreidebleich.
    O’Sullivan ließ seinen letzten Satz unvollendet und sah Cathryn erstaunt an. »Fühlen Sie sich nicht gut, Mrs. Martel?«
    Cathryn schloß die Augen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Nach einer Minute ließ sie ihre Hände in den Schoß sinken und sah O’Sullivan niedergeschlagen an. »Dieser Alptraum hört einfach nicht auf.«
    »Wovon sprechen Sie?« fragte O’Sullivan.
    Cathryn erzählte ihm von Charles’ verzweifeltem Kreuzzug gegen die Recycle Ltd. von den Ereignissen in der vergangenen Nacht vor ihrem Haus und wie sich die Polizei von Shaftesbury in beiden Fällen verhalten hatte.
    »Sie schienen wirklich ein bißchen übereifrig zu sein«, gab O’Sullivan zu. Er mußte wieder an sein Telefongespräch mit Frank Neilson denken.
    »Können Sie nicht in Shaftesbury anrufen, und den Leuten sagen, daß sie noch warten sollen?« fragte Cathryn.
    »Dazu ist es bereits zu spät«, antwortete O’Sullivan.
    »Können Sie dann nicht wenigstens mit den Leuten sprechen, damit sie nicht denken, sie könnten tun, was sie wollen«, sagte Cathryn mit bittender Stimme.
    O’Sullivan griff zu seinem Telefon und bat die Zentrale, ihn mit dem Polizeirevier in Shaftesbury zu verbinden.
    Cathryn fragte, ob er bereit sei, mit ihr nach New Hampshire zu fahren, um den Polizeieinsatz persönlich zu überwachen.
    »Ich habe dort keine Befehlsgewalt«, antwortete O’Sullivan. Dann hörte er ein Rufzeichen in der Leitung und wartete schweigend auf den Anschluß.
    »Wir haben ihn umstellt«, schrie Bernie Crawford so laut, daß O’Sullivan den Hörer vom Ohr nahm und selbst Cathryn noch jedes Wort verstand. »Aber dieser Martel ist verrückt. Er hat sein Haus wie eine Festung verbarrikadiert. Außerdem besitzt er ein Gewehr, mit dem er anscheinend ganz gut umgehen kann, und dann hat er noch sein Kind als Geisel.«
    »Hört sich an, als ob die Situation sehr schwierig für Sie ist«, sagte O’Sullivan. »Ich nehme an, Sie haben Unterstützung von der Staatspolizei angefordert.«
    »Das haben wir natürlich nicht getan«, rief Bernie Crawford. »Wir kümmern uns schon selbst um ihn. Wir haben eine Handvoll Freiwillige angeworben. Sobald wir Charles Martel ins Revier gebracht haben, rufen wir Sie sofort an,

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