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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Cathryn und zog die Bettdecke zurück.
    Chuck, der nur eine Unterhose trug, war plötzlich der Morgenkälte ausgesetzt. Mit einem Satz sprang er auf und warf sich die Decke um den Körper. »Ich habe dir gesagt, du sollst das sein lassen«, knirschte er.
    »Und ich habe dir gesagt, daß du deinen Sportplatzton in der Umkleidekabine lassen sollst«, antwortete Cathryn. »Fünfzehn Minuten!«
    Cathryn drehte sich auf dem Absatz um und ging aus dem Zimmer. Chucks Gesicht war rot vor unterdrückter Wut. Er sah ihr nach, wie sie den Flur hinunter zu Michelles Zimmer ging. Sie trug ein Nachthemd aus alter Seide, das sie auf einem Flohmarkt gekauft hatte. Es war von tiefer Pfirsichfarbe, fast so wie ihre Haut. Ohne große Anstrengung konnte Chuck sich Cathryn nackt vorstellen. Sie war nicht alt genug, um seine Mutter sein zu können.
    Er streckte den Arm aus, packte die Kante der Tür und warf sie zu. Nur weil sein Vater schon vor acht in seinem Labor sein wollte, mußte Chuck wie irgendein gottverdammter Farmer in aller Herrgottsfrühe aufstehen. Der große Wissenschaftler! Chuck rieb sich das Gesicht, sein Blick fiel auf das offene Buch neben seinem Bett. Den größten Teil der letzten Nacht hatte er darin gelesen. Für seine Kurse konnte er es nicht gebrauchen, aber das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er es gern las. Er hätte sich mit Chemie beschäftigen sollen, denndarin hatte er alle Chancen durchzufallen. Großer Gott, was würde sein Vater sagen, wenn er durchfiel! Es hatte schon einen fürchterlichen Streit gegeben, als Chucks Leistungen nicht gereicht hatten, um an Charles’ alter Universität angenommen zu werden. Harvard. Und wenn er jetzt auch noch in Chemie durchfiel … Chemie war das Hauptfach von Charles gewesen. »Ich will sowieso nicht so ein gottverdammter Arzt werden«, fauchte Chuck. Dann stand er auf und zog sich seine schmutzige Levi’s-Jeans an. Er war stolz darauf, daß die Hose noch nie gewaschen worden war. Im Badezimmer beschloß er, sich nicht zu rasieren. Vielleicht würde er sich einen Bart stehenlassen.
     
    Bekleidet mit einem Lendentuch aus dickem Samtstoff, das die fünfzehn Pfund Übergewicht auch noch übertrieben betonte, stand Charles vor dem Waschbecken und seifte sein Gesicht ein. In seinem Kopf versuchte er die Myriaden von Fakten zu ordnen, die mit seinem gegenwärtigen Forschungsprojekt verbunden waren. Das Gebiet der Immunologie lebender Organismen war so komplex, daß er immer wieder staunen mußte und aufs neue angeregt wurde, besonders jetzt, da er glaubte, sehr nahe vor einigen wirklichen Antworten zur Behandlung von Krebs zu stehen. Charles war schon öfter so erregt gewesen, und genausooft hatte er sich getäuscht. Das wußte er selbst am besten. Aber jetzt waren seine Vorstellungen auf jahrelanges, sorgfältiges Experimentieren gegründet, und noch dazu unterstützt von jederzeit wiederholbaren Tatsachen.
    Charles begann den Zeitplan für seinen Arbeitstag zu entwerfen. Er wollte heute die Arbeit mit der neuen HR7-Mäusezucht beginnen, die erheblichen Brustkrebs trug. Er hoffte, die Tiere ›allergisch‹ gegen den eigenen Tumor machen zu können. Charles spürte, daß er diesem Ziel näher und näher kam.
    Cathryn öffnete die Tür und drängte sich an ihm vorbei. Rasch zog sie ihr Nachthemd aus und eilte unter die Dusche. Wasser und Dampf schlugen gegen den Duschvorhang. Einen Augenblick später zog sie den Vorhang zurück und rief nach Charles.
    »Ich glaube, daß ich Michelle jetzt einmal zu einem richtigenArzt bringen muß«, sagte sie, bevor sie wieder hinter dem Duschvorhang verschwand.
    Charles unterbrach sich beim Rasieren und versuchte, sich nicht über die sarkastische Anspielung mit dem ›richtigen‹ Arzt zu ärgern. Das war ein empfindliches Thema zwischen ihnen. »Ich habe wirklich gedacht, daß eine Ehe mit einem Arzt mir wenigstens die medizinische Versorgung meiner Familie garantiert«, übertönte Cathryn das Rauschen der Dusche. »Wie konnte ich mich so täuschen!«
    Angestrengt untersuchte Charles sein halb rasiertes Gesicht im Spiegel, wobei er feststellte, daß seine Augenlider etwas aufgedunsen waren. Er wollte unbedingt einen Streit vermeiden. Die Tatsache, daß sich die meisten medizinischen Probleme der Familie innerhalb von vierundzwanzig Stunden von selbst lösten, machte auf Cathryn keinen Eindruck. Ihre neuerwachten Mutterinstinkte verlangten Spezialisten für jeden Schnupfen, jeden Kopfschmerz und jeden Durchfall.
    »Fühlt

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