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Fiese Finsterlinge

Fiese Finsterlinge

Titel: Fiese Finsterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce; Stefanidis Buckingham
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Lesegerät ein. »Hier hab ich Bücher für euch, Jungs, Tausende von Büchern in diesem kleinen Apparat!«
    Ein schleimiger roter Kopf lugte aus den Seiten des Vulkan-Buchs heraus. Richie hielt ihm das Lesegerät entgegen. Ein zweiter Wurm kam dazu, neugierig geworden, dann ein dritter. Die Ausbuchtung in dem Buch wurde kleiner, als mehr und mehr Würmer aus den Seiten herauskrochen. Richie ging die Liste der im E-Book gespeicherten Bücher durch.
    »Mark Twain, Shakespeare, Stephen King, alle möglichen Enzyklopädien. In dem Kasten befindet so viel Lesestoff wie auf dem gesamten Stockwerk hier. Es ist eine wahre Schatztruhe an Büchern.«

    Die Würmer kamen alle gleichzeitig auf ihn zugesaust, wie beseelt von einem einzigen Geist. Fast bereute Richie die Wirkung seiner Rede ein wenig, während er das Lesegerät hochhielt wie einen Schild, um sich des Ansturms zu
erwehren. Die Würmer rasten aus zwei Meter Entfernung heran wie fliegende Lava und hielten auf den Bildschirm des E-Books zu.
    Lilli begriff, was Richie vorhatte, und war sich beinahe sicher, dass es nicht funktionieren würde. Aber die Würmer verschwanden tatsächlich im Bildschirm, jeder einzelne mit einem leisen Plip, sodass es erst klang wie tropfender Regen, dann wie eine prasselnde Sturzflut und dann wieder wie einzelne Regentropfen, bis der Letzte von ihnen im Lesegerät verschwunden war.
    »Gut gemacht, Jungs«, lobte Richie. »Kommt zu Papa…« Er schaltete das E-Book aus, dann schlug er es gegen einen Geländerpfosten und demolierte den Bildschirm. »Fertig«, verkündete er grinsend. »Ich wette, jetzt kommen sie nicht mehr raus.«
    »Die stecken alle da drin?«, fragte Lilli verblüfft.
    »Sieht so aus, oder?«, sagte Richie.
    »Du Idiot!«, brüllte Sandy. »Hast du soeben Informationen fressende Würmer ins Internet gelassen?«
    »Reg dich ab«, sagte Richie und bedeutete ihr, sich zu beruhigen. »Ich hab sie nur auf die lokale Festplatte gelassen. Glaubst du, ich bin blöd?«
    Sandy antwortete nicht.
    Lilli zuckte mit den Schultern. »Manchmal schon.«
    »Na toll. Da besiege ich die bösen Bücherwürmer, die euch lahmen Bräuten beinahe den Garaus gemacht hätten, und dann muss ich mich dafür noch beleidigen lassen? «
    Die erleichterten Mädchen atmeten vernehmlich aus, und plötzlich fingen alle drei an zu lachen. Dann überraschte
Sandy Richie mit einer Umarmung und einem dicken Schmatzer auf die Wange.
    »Vielen, vielen Dank, dass du meine Bibliothek gerettet hast«, sagte sie.
    »Die Bibliothek gehört allen«, erwiderte er, »aber trotzdem, keine Ursache, Sandy.« Als Sandy ihn losließ, wandte er sich an Lilli. »Kriege ich von dir auch einen Schmatzer, Puppe?«, fragte er und wackelte mit den Augenbrauen.
    »Das hättest du wohl gern«, entgegnete Lilli grinsend und bot ihm stattdessen ihre Hand zum Abklatschen an.
    »Wie lahm…«, sagte er. »Aber warum nicht?« Er klatschte sie ab, dann deutete er mit dem Daumen zur Rampe. »Lasst uns von hier verschwinden, ja?«

13. Kapitel
Aus eins mach zwei
    D ie Ankunft des Versorgungsboots war ein großes Ereignis auf dem isolierten Plastikklumpen, der wie ein eigensinniger Eisberg im Pazifik dümpelte. Das Ankunftsdatum war ein streng gehütetes Geheimnis. Als die Leute sahen, wie das grüne Gefährt auf die Insel zugetuckert kam, erhob sich lautes Freudengeschrei, und alles stürmte zur Anlegestelle, die kaum mehr war als ein Plastikquader von der Größe einer Einfahrt. Sie ragte ein Stück vor und klatschte, während die Insel auf und ab schwappte, unablässig aufs Wasser wie eine Zunge, die der Welt Himbeeren entgegenspuckt.
    Das Boot bedeutete frisches Obst, Gemüse, Reismilch, biologisch abbaubares Shampoo, chemiefreie Sonnencreme, Patschuliöl, um den Schweißgeruch menschlicher Ausdünstungen zu überdecken, und andere Notwendigkeiten für das Inselleben. Es gab keine Genussmittel außer zwei Kästen Bier, was bedeutete, dass jeder Inselbewohner eine Flasche bekam. Einige Leute tauschten ihr
Bier gegen Äpfel oder Orangensaft. Fleisch gab es natürlich keines. Jeder auf der Insel war Vegetarier. Nate war sich nicht sicher, ob dies eine strenge Regel war oder nur ein Zufall, aber während er beim Entladen half, erinnerte ihn sein Heißhunger auf einen saftigen Hamburger daran, dass er nicht hierhergehörte. Die Lebensmittel waren allesamt organisch und blieben nicht lange frisch, da sie keine Konservierungsstoffe enthielten. Carma erklärte, dass nach einigen Tagen der

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