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Fiese Finsterlinge

Fiese Finsterlinge

Titel: Fiese Finsterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce; Stefanidis Buckingham
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zurück und wendete den Abschleppwagen in Richtung eines weiteren bedrohlichen Müllhaufens. Der Haufen wartete nicht, bis man ihn niederwalzte – er grub sich lieber freiwillig in den Boden, bis nichts mehr von ihm übrig war.
    »Hey, Mann!«, rief Richie freudig, als Nate an ihnen vorbeidonnerte und auf einen dritten Müllhaufen zuhielt, der eilig davonwogte. Der Abschleppwagen überholte und rammte ihn, schleuderte seine Bestandteile quer über den Platz.
    Nate hielt an, ließ den Wagen im Leerlauf stehen und stieg aus. Lilli, Sandy und Richie rannten ihm entgegen. Als sie ihn erreichten, wetteiferten Lilli und Sandy um die beste Position, um Nate als Erste umarmen zu können.
    »Hallo, alle miteinander!«, sagte Nate grinsend. Aber er konnte sich nicht entscheiden, welches Mädchen er zuerst umarmen sollte, ohne das andere zu verärgern.
    »Du hast uns das Leben gerettet, Alter!«, rief Richie und
machte einen Satz nach vorn, um Nate in die Arme zu schließen.
    »Nett«, sagte Lilli. »Er bevorzugt den kleinen Punker.«
    Statt sie zu umarmen, hielt Nate den beiden Mädchen die Hände zum Abklatschen hin. Sandy und Lilli sahen sich stirnrunzelnd an, dann klatschten sie ihn halbherzig ab.
    »Wow, das war echt hammermäßig!«, sagte Richie. »So was hab ich noch nie gesehen!«
    »Ja«, murmelte Sandy. »Hammermäßig unsensibel.«
    »Total!«, sagte Richie. »Er hat die Haufen voll plattgemacht! «
    »Glaubt ihr, die rühren sich noch mal?«, fragte Lilli und schaute sich nervös um.
    Nate war sich nicht sicher. Das war er nie. Aber er hoffte, der Müll würde bleiben, wo er war; er wollte nicht, dass Lilli sich sorgte, und es freute ihn, dass Richie so beeindruckt von ihm war.
    »Das will ich doch nicht hoffen«, sagte er.
    »Alter«, fragte Richie, »seit wann bist du zurück? Wie hast du uns gefunden? Was ist draußen auf dem Meer passiert? «
    »Lange Geschichte«, erwiderte Nate. »Ich erzähle euch alles, sobald wir hier aufgeräumt haben.« Nun war Nate derjenige, der sich nervös umschaute. Er war sich nicht sicher, wie viele weitere Mülldämonen es noch auf der riesigen Deponie gab. »Lasst mich einfach sagen, ich bin froh, wieder hier zu sein.«

    Sie fuhren auf der Deponie umher und trieben die riesigen Müllberge zur Mitte des Geländes, dann zwangen sie
sie, sich aufzulösen. Diejenigen, die sich nicht fügen wollten, riss der Abschleppwagen mit seinem modifizierten Kühlergrill in Stücke. Zweimal jedoch griffen hohe Müllberge das Fahrzeug an und hätten es fast unter sich begraben. Und ein kleinerer Haufen raste ihnen hinterher, bis Nate den Rückwärtsgang einlegte und das angriffslustige Monster mit den Reifen in drei Teile zerlegte. Einzelne Müllstücke flohen, dann gruben sie sich in die schlammige Erde und verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Nach mehr als einer Stunde harter Arbeit und einigen heiklen Situationen bestand die gesamte Deponie nur noch aus platt gewalztem oder im Erdreich vergrabenem Müll, und lediglich einige wenige lose Zeitungsseiten flatterten noch im Wind darüber hinweg.
    Die vier Freunde sanken erschöpft und erleichtert in der engen Fahrerkabine zusammen.
    »Wir haben diese Schlägertypen umgebracht«, sagte Sandy nach einer Weile.
    »Was?!!!«, rief Nate erschrocken.
    »Haben wir nicht«, sagte Richie. »Der Müll hat sie gekillt. «
    »Aber wir haben ihn auf sie losgelassen«, entgegnete Sandy.
    »Was für Schlägertypen waren das?«, wollte Nate wissen.
    »Mitglieder einer Gang, die sauer auf uns waren«, erklärte Lilli. »Weil ich sie neulich zum Kotzen gebracht habe.«
    Nate verstand nur Bahnhof, ließ sie aber weiterreden.
    »Sie sind uns hierher gefolgt, um uns zusammenzuschlagen
oder uns noch Schlimmeres anzutun. Der Müll hat sie unter sich begraben.«
    »Die haben es nicht anders verdient«, fügte Richie an. »Sie waren Müll in Menschengestalt.«
    »Richie!«, schalt ihn Sandy. »Wir töten nicht.«
    »Nein«, pflichtete Nate ihr bei. »Wir lösen Probleme.«
    »Aber wenn es sein muss, treten wir Leuten in den Hintern«, entgegnete Richie.
    »Aber nur, wenn es wirklich nicht anders geht«, sagte Lilli.
    »Ich bin kein Mitglied einer Bürgerwehr«, erklärte Sandy. »Wir handeln in offiziellem Auftrag.« Sie deutete auf den Aufdruck an ihrer Jacke.
    »Moment mal«, sagte Nate verwirrt. »Was hat das zu bedeuten …?«
     
    Nach dem Massenbegräbnis auf der Mülldeponie fuhren die Freunde nach Norden in Richtung Innenstadt. Lilli, Sandy und Richie

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