Fieses Karma

Titel: Fieses Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody

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willst du eigentlich hinaus, Maddy?«, schnappt Angie ziemlich ungeduldig.
    Ich muss über ihre Ungeduld lächeln. Meine kleine Aufführung ist so wirkungsvoll, wie ich gehofft hatte.
    »Was ich sagen will, ist, dass wir dauernd von Jungs belogen und betrogen werden. Und dass wir uns immer wieder einreden, sie würden eines Tages ihr Fett wegkriegen. Dass das Karmaschon dafür sorgen wird. Denn dadurch fühlen wir uns lang genug gut genug, um uns mit einer neuen und vermeintlich besseren Nullnummer zusammenzutun, einem Typen, der uns irgendwann garantiert dasselbe antun wird.
    Schluss damit! Es ist an der Zeit, das Karma für uns arbeiten zu lassen. Sogar der Guru-Typ in dem spirituellen Zentrum hat gesagt, dass es an uns selbst liegt, in unserem Leben das Gleichgewicht herzustellen. Deswegen sage ich, das Universum ist nicht dafür zuständig, das Ungleichgewicht im Leben auszugleichen. Wir sind selbst dafür verantwortlich! Wir müssen aufeinander aufpassen. Wir müssen uns um uns selbst kümmern. Die Jungs werden das nie tun. Am Ende bleiben uns nur unsere Freunde. Und wenn wir einander nicht helfen, dann tut es niemand.«
    Ich mache noch eine gedehnte Pause, bevor ich meine Ansprache an das Volk mit dem krönenden Höhepunkt beende, den ich gleich nach dem Nachhausekommen vor dem Spiegel geübt habe. »Es ist an der Zeit, das Universum wieder ins Gleichgewicht zu bringen.«
    Beide sehen mich einen Moment ungläubig an. Schließlich fragt Jade: »Du hast also vor, Mason genauso zu demütigen, wie er dich gedemütigt hat?«
    Mir war klar, dass sie nicht nur als Erste verstehen würde, auf was ich abziele, sondern auch als Erste auf den Zug aufspringen würde.
    »Genau das«, sage ich entschlossen. »Aber nicht nur Mason. Sondern auch der ganze Rest. Heather, Seth und Ryan.«
    Aufgewühlt beißt sich Jade auf die Unterlippe und träumt für einen Augenblick vor sich hin – höchstwahrscheinlich davon, wie sie sich an dem Typen rächen kann, der ihr erstes Jahr an der Highschool komplett ruiniert hat.
    »Aber wir müssen einen Pakt schließen«, sage ich und hole sie damit in die Gegenwart zurück. »Einen Pakt, von dem nur wir wissen. Wir gründen einen geheimen Klub nur für Mitglieder.Den Karma-Klub. Dessen einziger Sinn und Zweck es ist, den Müll aufzuräumen, den das Universum liegen gelassen hat.«
    »Ich bin dabei«, sagt Jade und grinst breit. »Sag mir, was ich tun soll, und ich tue es.«
    »Ich mach auch mit«, sagt Angie kurz darauf.
    »Gut!«, sage ich mit Nachdruck und reibe mir mit düsterer Miene die Hände, wie ein Bösewicht, der den Plan schmiedet, die Welt zu beherrschen. Ich schaudere vor Aufregung. Ich wusste, dass meine Freundinnen diese Idee gut finden würden. Daran habe ich nie gezweifelt. Doch der Energieschub, den ich durch ihre Bestätigung bekomme, fühlt sich herrlich an. Ich merke, dass ich endlich zu einem Team gehöre. Einem echten Team. Und zwar nicht zu der Art von einseitigem, unaufrichtigem Team, als das sich meine Beziehung zu Mason entpuppt hat. Sondern zu einer Partnerschaft, die auf Vertrauen, Freundschaft und Treue aufbaut. Und ich habe meine Freundinnen nie lieber gehabt als in diesem Augenblick.
    »Aber es muss unser Geheimnis bleiben«, ermahne ich sie mit ernster Miene. »Niemand darf wissen, dass wir in irgendeiner Weise für das, was passieren wird, verantwortlich sind. Alles muss absolut und vollkommen anonym bleiben. Ohne Spuren zu hinterlassen. Sonst wäre es kein Karma. Sonst sind es nur drei verbitterte Mädchen, die versuchen, sich an ihren Exfreunden und den Tussis zu rächen, die ihnen den Freund weggeschnappt haben. Darum geht es aber gar nicht. Diese Leute werden ihre Lektion nicht lernen, wenn sie glauben, nur Opfer eines wütenden Racheplots zu sein.«
    »Das sehe ich genauso«, sagt Jade. »Absolute Geheimhaltung.«
    »Definitiv«, stimmt Angie zu.
    »Dürfte ich noch einen zweiten Pakt vorschlagen?«, frage ich. »Dass wir die Finger von Jungs lassen, bis wir mit der Highschool fertig sind. Damit wir diesen Teufelskreis unterbrechen. Denn wenn uns unsere Erfahrungen irgendwas gezeigt haben, danndoch wohl, dass die Jungen an der Highschool allesamt Weiberhelden sind.«
    Jade nickt. »Drecksäcke trifft es noch besser.«
    »Amen«, sagt Angie und verzieht angwidert das Gesicht.
    »Gut«, sage ich zufrieden.
    »Also wie werden wir es anstellen?«, erkundigt sich Jade, die bereit ist, sofort loszulegen. »Wie lassen wir sie büßen?«
    »Ganz einfach«,