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Fieses Karma

Fieses Karma

Titel: Fieses Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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und Angie erzählt, dass ich beim Zubettgehen immer noch weine, wenn mein Zimmer dunkel ist und mein Handy stumm bleibt. In diesen Zeiten vermisse ich Mason am allermeisten. Die Zeiten, in denen er mich immer angerufen hat und wir manchmal so lange miteinander geredet haben, bis ich am Telefon eingeschlafen bin. Ich weiß, dass Angie und Jade das nicht gern hören würden. Denn der ganze Karma-Klub soll mir helfen, über ihn hinwegzukommen. Doch in Wahrheit schaffe ich es nicht. Zumindest nicht richtig.
    Aber das behalte ich lieber für mich.
    »Schön«, sagt Mr Wilson. »Freut mich, das zu hören. Also ich habe dich zu mir gebeten, weil dein Französischlehrer mir gesagt hat, dass du in diesem Semester hervorragende Leistungen im Unterricht bringst und dass du ein unglaubliches Sprachtalent hast. Deshalb dachte ich, du …«
    Als Mr Wilson weiterspricht, höre ich das leise Vibrieren meines Handys in der Vordertasche meines Rucksacks. Es meldet sich nur einmal. Das bedeutet, dass eine SMS angekommen ist. Wahrscheinlich von Angie oder Jade. Ich tue so, als würde ich weiter aufmerksam zuhören, nicke und mache »mhm mhm«, während ich mich auf dem Stuhl vorbeuge, um das Handy herauszuholen und die SMS unter Mr Wilsons Schreibtisch zu lesen, ohne dass er es mitkriegt.
    Jades Nachricht ist kurz: Urteil steht fest. Komm jetzt gleich an meinen spind!
    Sofort schlägt mein Herz ein bisschen schneller. Der Augenblick, auf den wir gewartet haben, ist da. Die Schulverwaltung hat eine Entscheidung über Ryan Feldmans Zukunft im Baseballteam der Colonial Highschool getroffen.
    Dies könnte der erste echte Erfolg des Karma-Klubs sein!
    Ich stimme allem, was Mr Wilson sagt, nickend zu, während ich mein Handy unter dem Schreibtisch wieder in meinem Rucksack verstaue.
    Okay, ich weiß zwar nicht, warum er immer noch weiterredet oder weshalb er mich überhaupt reingerufen hat, außer, um mich wegen meiner hervorragenden Französischkenntnisse zu loben, aber ich muss dringend gehen. Vielleicht kann ich ihm einfach sagen …
    »Maddy?« Mr Wilson sieht mich fragend an.
    »Hm?«
    »Könntest du ihm bei seinen Französischhausaufgaben helfen?«, fragt er.
    Also gut, jetzt habe ich zwei Möglichkeiten. Entweder sage ich »Wem?« und gebe damit zu, dass ich kein Wort von dem, was er gesagt hat, mitbekommen habe, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, von Ryan Feldmans Demütigung vor der ganzen Schule zu träumen. Oder ich sage »Ja klar, kein Problem!«, und verschwinde so schnell wie möglich von hier, um mit meinen Freunden zu feiern.
    Ja, das ist in diesem Moment wohl die bessere Lösung.
    »Ja klar, kein Problem!« Ich springe von meinem Platz auf, schnappe mir meinen Rucksack und mache einen Schritt auf die Tür zu. »Ich helfe gern aus.«
    Mr Wilson wirkt erleichtert. »Ach, das ist wirklich großartig, Maddy! Danke. Er hat ernsthafte Probleme und kann deine Hilfe wirklich brauchen. Ich sage ihm Bescheid, dass ihr euch nach dem Unterricht in der Schulbücherei trefft. Geht das in Ordnung?«
    Während ich die Hand auf den Türknopf lege und die Tür aufziehe, lächle ich ihn flüchtig an. »Ja, gut. Ich treffe mich nach derSchule mit ihm. Kein Problem. Also ich sollte jetzt lieber gehen; meine nächste Stunde fängt gleich an. Danke, Mr Wilson.«
    Und bevor er noch etwas sagen kann, bin ich zur Tür hinaus und renne den breiten Gang entlang wie eine Olympialäuferin. Als ich schließlich außer Atem und keuchend vor Jades Schließfach ankomme, sehe ich Angie und Jade. Sie stehen neben dem Schließfach und kichern ausgiebig über irgendwas.
    »Wie ist es gelaufen?«, frage ich außer Atem. »Was habt ihr gehört? Los, erzählt mir alles!«
    Doch ehrlich gesagt muss ich im Grunde nicht mehr fragen. Angies strahlendes Gesicht verrät mir, dass es eine gute Nachricht ist.
    Jade wendet sich an Angie. »Willst du es ihr sagen? Schließlich ist er dein Ex!«
    Angie nickt dankbar und sagt in sehr gedämpftem, jedoch heiterem Ton: »Er ist draußen.«
    »Wie draußen?«, will ich es genau wissen. »Für drei Spiele?«
    Sie schüttelt nur den Kopf.
    »Aus dem Team rausgeworfen?«, hake ich nach.
    Sie nickt und ich beginne vor Freude auf und ab zu hüpfen. Ich kann nicht anders. Auch wenn Heather und Mason immer noch zusammen sind und Heathers Gesicht (bisher) völlig makellos aussieht, diesmal haben sich unsere harte Arbeit und sorgfältige Planung wirklich gelohnt.
    »Lasst uns nach der Schule unseren ersten Siegesanhänger für die

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