Fiesta
wegstecken. Sie wollten alle, daß wir aus ihren ledernen Weinbeuteln tränken. Es waren Bauern, die in die Berge fuhren.
Endlich, nach einer ganzen Serie falschen Hupens, fuhr der Bus ab, und Robert Cohn winkte uns Lebewohl zu, und alle Basken winkten ihm Lebewohl zu. Sobald wir auf die Straße außerhalb der Stadt kamen, war es kühl. Es war angenehm, so hoch und nah unter den Bäumen entlangzufahren. Der Omnibus fuhr ziemlich schnell und machte einen angenehmen Luftzug, und als wir weiter-und den Berg hinunterfuhren, hatten wir durch die staubgepuderten Bäume hindurch eine hübsche Aussicht auf die Stadt, die sich über dem Felsenufer des Flusses erhob. Der Baske, der gegen unsere Knie lehnte, zeigte mit dem Hals meiner Weinflasche auf die Aussicht und blinzelte uns zu. Er nickte mit dem Kopf.
«Recht hübsch, was?»
«Diese Basken sind fabelhafte Leute», sagte Bill.
Der Baske, der gegen meine Knie lehnte, war so gebräunt wie Sattelleder. Er trug einen schwarzen Arbeitskittel wie alle anderen auch. Sein gebräunter Hals hatte Falten. Er drehte sich um und bot Bill seinen Weinbeutel an. Bill reichte ihm eine unserer Flaschen. Der Baske drohte ihm mit dem Zeigefinger und gab ihm die Flasche, nachdem er den Korken mit der Handfläche hineingeschlagen hatte, zurück. Er brachte uns den Weinbeutel näher.
«Arriba! Arriba!» sagte er. «Heben Sie ihn hoch.»
Bill hob den Weinbeutel und ließ den Weinstrahl in seinen Mund fließen, den Kopf nach hinten übergelehnt. Als er aufhörte und den Lederbeutel absetzte, liefen ihm ein paar Tropfen das Kinn herunter.
«Nein, nein», sagten verschiedene Basken, «nicht so.» Einer riß den Beutel seinem Eigentümer weg, der gerade selbst eine Vorführung veranstalten wollte. Es war ein junger Bursche, und er hielt den Beutel auf Armeslänge von sich entfernt, hob ihn ganz hoch und drückte den Lederbeutel so stark mit der Hand, daß der Wein in seinen Mund spritzte. Er hielt den Beutel weit von sich, und der Wein war wie ein gerader harter Weg, der in seinen Mund führte, und er schluckte langsam und regelmäßig.
«He», schrie der Besitzer des Beutels, «wem gehört der Wein?»
Der Trinker drohte mit seinem kleinen Finger und zwinkerte uns zu. Dann biß er den Strom kurz ab, hob den Weinbeutel mit einem Ruck in die Höhe und reichte ihn seinem Besitzer zurück. Er zwinkerte uns zu. Der Besitzer schüttelte traurig den Weinbeutel.
Wir kamen durch eine Stadt, und der Chauffeur hielt vor der Posada und lud noch allerlei Pakete auf. Dann fuhren wir weiter, und außerhalb der Stadt begann die Straße anzusteigen. Wir fuhren durch bewirtschaftetes Land mit felsigen Hügeln, die bis zu den Feldern hinunter reichten. Die Getreidefelder stiegen die Hügelhänge hinauf. Jetzt, wo wir höher kamen, blies ein Wind durchs Getreide. Die Straße war weiß und staubig, und der Staub erhob sich unter den Rädern und hing in der Luft hinter uns. Die Straße klomm die Hügel hinan und ließ die üppigen grünen Felder unter uns liegen. Man sah nur noch Flecken von Getreidefeldern auf den kahlen Hängen und auf beiden Seiten der Wasserläufe. Wir wichen scharf aus, um einer langen Reihe von sechs Maultieren Platz zu machen, die eines hinter dem andern gingen und einen mit Frachtgut hochbepackten Wagen zogen. Der Wagen und die Maultiere waren mit Staub bedeckt. Dicht dahinter kam wieder ein Wagen mit einer Kette Maultiere. Dieser war mit Bauholz beladen, und der Orriero, der die Maultiere lenkte, lehnte sich zurück und zog die schweren, hölzernen Bremsen an, als wir vorbeifuhren. Hier oben war das Land ganz unfruchtbar, und die Berge waren felsig und aus fest zusammengebackter, vom Regen durchfurchter Tonerde.
Wir bogen um eine Kurve in eine Stadt ein, und auf beiden Seiten öffnete sich ein unerwartetes grünes Tal. Ein Fluß strömte durch die Mitte der Stadt, und Traubenfelder reichten bis an die Häuser.
Der Autobus hielt vor einer Posada, und viele Leute stiegen aus, und eine Menge Gepäck wurde vom Verdeck unter den großen Persennings losgebunden und heruntergehoben. Bill und ich stiegen aus und gingen in die Posada. Es war ein langes dunkles Zimmer mit Sätteln und Geschirren und Heugabeln aus hellem Holz, und ganze Bündel von Leinwandschuhen mit Hanfsohlen und Schinken und Speckschwarten und weißer Knoblauch und lange Würste hingen vom Dach.
Es war kühl und schummrig, und wir standen vor einem langen, hölzernen Schanktisch mit zwei Frauen dahinter, die einem
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