Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
rangegangen
sind. Es tut mir sehr Leid, was Ihrer Schwester da zugestoßen ist, Leana.”
Leana
tupfte sich das Gesicht mit dem Handtuch ab. Später würde sie ihn wissen
lassen, dass es noch einen weiteren Grund gab, warum er sie nicht hatte
erreichen können, nämlich den, weil sie in Monte Carlo war und Michael Archer
geheiratet hatte. Jetzt aber gab es etwas Wichtigeres, das sie mit ihm zu
besprechen hatte.
„Der
Grund meines Hierseins ist Celina,” sagte sie. „Ich möchte, dass Sie mir
helfen, den Mann aufzuspüren, der sie ermordet hat. Sie haben Einfluss, Louis.
Sie haben Verbindungen. Gemeinsam mit meinem Vater werden wir herausfinden, wer
das getan hat.”
Ryan
blickte sie an, machte aber keine Anstalten zu sprechen.
„Ich
brauche Sie,” sagte Leana. „Bitte helfen Sie mir.”
Louis
seufzte. „Sie bitten mich, George Redman zu helfen.”
Sie
erwartete Widerstand und war darauf vorbereitet. „In gewisser Weise schon,”
sagte sie. „Aber in Wirklichkeit bitte ich Sie, mir und meiner Schwester zu
helfen. Tun Sie das nicht, kann ich nicht für Sie arbeiten Louis. Ich werde
nicht an der Eröffnung von Hotel Fifth teilnehmen. Es tut mir Leid, aber ich
kann das nicht über mich bringen, wenn ich weiß, dass Sie mir maßgeblich helfen
könnten.”
Sie
gab ihm das Handtuch zurück. Er warf es ins Bad und machte die Tür zu.
„Wir
wissen beide, es ist Ihr Wunsch, dass ich das Hotel eröffne,” sagte sie. „Ich
bin nicht blöd. Ich begreife die Lage. Sie möchten über meine Teilnahme in der
Zeitung lesen. Sie möchten aus meinem Vater eine Witzfigur machen. Im Moment
– und nach der Auseinandersetzung, die wir beide gerade miteinander
hatten – will ein Teil von mir dasselbe. Aber meine Schwester kommt
zuerst. Wenn Sie noch immer meine Hilfe möchten, dann helfen Sie auch mir.”
Louis’
Augen wurden milder. „Leana,” sagte er, „es spielt keine Rolle, wie ich zu
Ihrem Vater stehe. Ich hätte nie gewollt, dass dies ihm oder Ihnen zustößt. Was
mit ihrer Schwester geschehen ist, ist eine Tragödie. Wer auch immer dafür
verantwortlich ist, sollte mit dem Leben dafür bezahlen.”
Ihm
war es ernst damit. Sie konnte es aus seiner Stimme heraushören, es in seinem
Gesicht sehen, und es überraschte sie. „Dann helfen Sie mir also?” sagte sie.
„Sie tun, was Sie können?”
Ryan
hob den Kopf, als ob er sie einstudieren wollte. „Natürlich werde ich Ihnen
helfen. Lassen Sie mich ein paar Anrufe tätigen. Ich kenne die richtigen Leute.
Zusammen werden wir herausfinden, wer das gemacht hat.”
Leana
dankte ihm und wandte sich zum Gehen.
„Bevor
Sie mich verlassen, würde ich gerne mit Ihnen über den Eröffnungsabend reden.
Er ist in nur zwei Tagen, und wir haben ihn noch nicht besprochen. Ich weiß,
das ist jetzt nicht der beste Zeitpunkt, aber hätten Sie noch eine Minute?”
Leana
zögerte. „Sicher,” sagte sie.
„Die
Einladungen sind vergangene Woche rausgegangen,” sagte Louis. „Und wir hatten
riesigen Zulauf. Alle wichtigen Leute aus Manhattan und den verschiedensten
Teilen der Welt werden da sein – die Presse ebenso. Sie werden so etwas
wie eine Ansprache erwarten.”
Leana
schrak zurück. „Louis, ich will ehrlich mit Ihnen sein. Ich nehme wie
versprochen an der Eröffnungsfeier teil und mische mich wie gewünscht unter die
Menge, aber ich glaube kaum, dass ich Zeit habe oder in der Verfassung sein
werde, eine Rede zu schreiben – von der Kraft, sie auch noch zu halten,
einmal ganz abgesehen. Meine Schwester ist tot. Es gibt jemanden, der es auf
meine Familie abgesehen hat.”
„Die
Rede ist bereits geschrieben,” sagte Louis. „Zack Anderson hat das gemacht. Sie
ist kurz und prägnant. Die Leute werden mit Ihnen fühlen. Sie trifft genau den
rechten Punkt. Ich habe sie gegengelesen. Zack bereitet eine endgültige Fassung
für unsere Prüfung vor.”
Leana
erschauderte bei dem Gedanken, mit ihrem Assistenten Zack Anderson zu tun zu
haben. Eine ihrer ersten Pflichten als Managerin würde sein, ihn zu entlassen.
„Und wenn sie mir nicht gefällt?” fragte sie.
„Dann
machen Sie all die Änderungen, die Sie möchten. Sie sind die Leiterin dieses
Hotels, Leana. Sie haben das Wort.”
„Also
gut,” sagte Leana. „Ich mach’s. Aber da wäre noch etwas. Ich brauche
Sicherheitspersonal. Können Sie das arrangieren? Niemand kann wissen, wer in
dieser Menge stecken wird oder wer einfach hineinschlüpft. Ich möchte mich
geschützt
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