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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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Mann in sein Ohr. „Wir können zu mir nach
Hause, wo wir ganz unter uns sind.” Ich habe einen Raum voller Spielsachen, von
denen dieser Laden hier noch nie was gehört hat.”

 
    *   *   *

 
    Die
Limousine sauste durch den Verkehr.
    Während
die Zeit verging und die Stadt vorbeiraste, wurde Harolds Kopf wieder klar.
Nicht länger waren seine Sinne durch das Heroin beeinträchtigt, das er sich
zuvor gespritzt hatte; nicht länger wurde sein Bewusstsein von dem Drogenrausch
betäubt.
    Morgen
früh wurde von ihm erwartet, dass er der Beerdigung der Tochter seines besten
Freundes beiwohne. Morgen Nachmittag wurde von ihm erwartet, in ein Flugzeug zu
steigen, das ihn in den Iran bringen würde – in ein Land, das wegen ihm
Redman International keine Zukunft bot.
    Auf
wie viele Beerdigungen würde er in den kommenden Wochen noch gehen müssen? Wie
viele Menschen würden noch sterben müssen, nur weil er sich weigerte
vorzutreten?
    Dann
überkam ihn die Sucht.
    Er
öffnete die Bar der Limousine, entnahm ihr das schwarze Ledertäschchen und
machte den Reißverschluss auf; zum Vorschein kamen die benutzte Spritze sowie die
halbleere Ampulle mit Heroin. Er warf einen Blick auf den jungen Mann neben
sich, schaute kurz auf dessen schönes Gesicht und entdeckte eine Welt der
Erfüllung in diesen leuchtend blauen Augen. Wie lautete sein Name? Derrick?
    „Möchtest
du was davon?” sagte er. „Möchtest du –“
    Der
Mann packte seinen Arm. „Tu’s nicht,” sagte er. „Dieser Dreck hat einen meiner
Freunde das Leben gekostet. Das macht dich fix und fertig.”
    Harold
musste lachen. Wusste dieser Junge, wovon er redete? „Ich bin schon fix und
fertig,” sagte er. „Ich bin schon jenseits von fix und fertig. Lass meinen Arm
los.”
    Aber
der Mann entwand das Täschchen Harolds Händen. Er ließ das Seitenfenster
herunter und warf es hinaus.
    Entsetzt
sah Harold es im niederströmenden Regen verschwinden. „Was zum Teufel ist los
mit dir?”, brüllte er mehr vor Angst denn vor Zorn. „Was ist los mit dir?”
    Der
Mann ging auf die Knie und machte Harolds Hose auf. „Jetzt werd’ ich dir einen
wahren Höhepunkt verschaffen.”

 
    *   *   *

 
    Sie
kamen bei einem bescheiden aussehenden Reihenhaus in der Zwölften Straße an.
    Der
Wagen hielt am Bordstein. Derrick hob den Kopf aus Harolds Schoß und sah aus
dem Seitenfenster. „Wir sind da,” sagte er zu Harold. „Komm schon. Drinnen
haben wir es bequemer.”
    Harold
war von dem Haus überrascht – es war wunderschön. Trotzdem es immer noch
regnete, war die Sonne mittlerweile durch die Wolken gebrochen und schien jetzt
auf die schmale Sandsteinfassade des Gebäudes. „Hier wohnst du?” fragte er.
    „Jawohl.”
    „Was
machst du beruflich?”
    Eine
unangenehme Stille folgte auf diese Frage. „Pass auf,” sagte der Mann. „Ich
mag’s diskret. Du weißt nicht, wer ich bin, und ich weiß nicht, wer du bist.
Wir werden uns amüsieren – das kann ich dir versprechen. Aber mehr wird
nie zwischen uns sein. Bist du damit einverstanden?”
    Harold
wollte ihn. Er nickte.
    Sie
stiegen aus dem Wagen.
    Drinnen
war das Haus geräumig und warm und roch nach Rosen, die voll aufgeblüht waren.
Sein Interesse war geweckt, und Harold trat weiter in das weitläufige Foyer
hinein und sah Vasen mit Blumen darin, Beistelltischchen von Chippendale und
Gemälde, die die Wände bedeckten.
    Noch
bevor Derrick die Tür hinter ihnen abschloss, wusste Harold, dass etwas nicht
stimmte. Dieser Mann konnte sich solch einen Prunk nie leisten, konnte sich nie
einen originalen Matisse anschaffen.
    Harold
drehte sich um und wollte schon protestieren, als er vernahm, wie eine Tür
geschlossen wurde und Fußtritte auf dem Parkettboden klackten.
    „Gute
Arbeit, Derrick,” hörte er einen Mann sagen. „Ist er sauber?”
    „Ja,”
sagte Derrick. „Ich hab’ das Heroin selber zum Fenster hinausgeworfen.”
    „Ausgezeichnet.
Melde dich bei Nicky, bevor Du gehst, und lass Dir das Geld geben, auf das wir
und geeinigt haben.”
    Eine
Kälte legte sich um Harolds Herz. Er wusste, dass man ihm eine Falle gestellt
hatte, und somit schaute er sich rasch um und blickte Mario De Cicco direkt in
die Augen.

 
 
 
 
    KAPITEL
45

 
    Aromatische
Dampfschwaden stiegen spiralenförmig von der silbernen Kaffeekanne auf und
vermengten sich mit der abgestandenen und rauchgefüllten Luft. Lucia De Cicco
schlug die Beine übereinander und sah verärgert auf das

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