Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
sie.
„Nein,”
sagte der Mann. „Aber wenn Ihnen das etwas hilft, dann kann ich Ihnen sagen,
dass er eine Limousine genommen hat, wo auch immer er hinging.”
Der
Mann fügte diese Information so nahtlos hinzu, dass ihre Instinkte als Anwältin
geweckt wurden. Sie wusste, dass er ihr etwas mitteilen wollte, das sie ohne
seine Hilfe nicht in Erfahrung bringen würde. Sie blickte auf Jack und sagte:
„Hat er den Wagen selber bestellt?”
„Nicht,
so weit ich weiß.”
„Ich
vermute, er ist in demselben Wagen zurückgekommen?”
„Das
stimmt,” sagte der Mann. In seiner Stimme war eine Mischung von Eifer und
Vorsicht zu spüren. Er verschweigt etwas, dachte sie. Ich muss behutsam vorgehen.
„War
Eric allein?” fragte sie.
„Das
war er,” sagte der Mann. „Aber er war noch nicht lange in Ihrem Apartment
gewesen, bevor er die Rezeption anrief und mir sagte, dass er Freunde erwarte
und ich sie hinaufschicken solle, sobald sie ankamen.”
Diana
blickte Jack an. „Wer waren seine Freunde, Billy? Haben Sie sie erkannt?”
Die
nun folgende Stille schwebte im Raum wie die Hitze auf einer Straße in der
Stadt.
„Ich
habe niemanden von denen erkannt,” sagte er ruhig.
In
diesem Augenblick wusste Diana, dass er log.
„Billy,”
sagte sie vorsichtig. „Es ist äußerst wichtig für mich zu wissen, wer in meine
Wohnung gekommen ist. Es ist äußerst wichtig, dass Sie mir sagen, wenn Sie
jemanden erkannt haben. Sagen Sie es mir bitte. Es gibt keinen Grund, Angst zu
haben. Ihr Name wird nie genannt werden. Wenn Sie etwas wissen, dann müssen Sie
mir das sagen.”
Diana
konnte beinahe fühlen, wie der Mann seine Entscheidung traf, indem er all seine
Möglichkeiten erwog. Dann hob er zu sprechen an. „Ich habe nur einen von ihnen
erkannt,” sagte er, und seine Stimme klang stärker als noch Augenblicke zuvor.
„Und ich will verdammt sein, wenn er mich noch länger in Angst und Schrecken
versetzt.”
Diana
war gespannt. Sie lehnte sich in dem Sessel nach vorne. „Wovon sprechen Sie,
Billy? Wer versetzt Sie in Angst und Schrecken?”
„Mario
De Cicco,” sagte der Mann. „Der Mobboss. „Er und seine Freunde sind gekommen,
kurz nachdem Mr. Parkers erster Gast mit all diesen Akten weggegangen war. Er
hat zu mir gesagt, sofern irgendjemand erfährt, dass er im Redman Place gewesen
war, würden ich und meine Familie das für den Rest unseres Lebens büßen.”
* * *
In
seinem in der Neunundfünfzigsten Straße geparkten Transporter wartete Spocatti,
bis Diana Crane ihr Gespräch beendet hatte, bevor er die Kopfhörer abnahm und
überlegte. Sorgfältig durchdachte er die Möglichkeiten, die sich ihm eröffnet
hatten, zog ein paar Gedanken in Erwägung und traf daraufhin eine Entscheidung.
Er
verließ den Sitz im hinteren Teil des Transporters und ging nach vorn, wo er
mit seinem Mobiltelefon Louis Ryans Privatnummer anrief.
Während
er darauf wartete, dass Ryan abnahm, hörte er auf den an ihm draußen
vorbeirauschenden Verkehr. Er hatte den Eindruck, als ob dieser Auftrag sich
seinem Ende zu neigte. Seine Zeit in Manhattan war bemessen. Aus Gründen der
eigenen Sicherheit und des eigenen Schutzes musste er eine Reihe von Plänen umsetzen, die nicht nur
die Zukunft ändern würde, die Louis Ryan für George Redman, dessen Familie und
das Redman-Imperium vorgesehen hatte, sondern die ihm auch einen gefahrlosen
Abgang erlauben würde.
Obschon
Redman und seine Familie nach dem Untergang von Redman International sterben
würden, würde das nicht so kommen, wie Louis Ryan es vorgesehen hatte.
Ryan
ging an den Apparat. Spocatti erzählte ihm alles, was sich in den vergangenen
zwanzig Minuten in Diana Cranes Apartment zugetragen hatte. Er sagte ihm, was
zu tun sei. Es dauerte einen Augenblick, bevor Louis antwortete. „Und Sie sind
sicher, dass das funktionieren wird?” fragte er.
Die
Spannung in Ryans Stimme amüsierte ihn. „Es gibt keine Gewissheiten, Louis.
Aber ich kann Ihnen folgendes versprechen – wenn Sie Redman International
zerfallen sehen wollen, wenn Sie wollen, dass Redmann für den Tod Ihrer Frau
büßt, dann ist das der einzige Weg. Es gibt keine andere Wahl.”
KAPITEL
43
„Eric
ist ermordet worden,” sagte Diana. „Dessen bin ich sicher.”
Jack
saß am Rand von Dianas Schreibtisch. Während sie ihm die Einzelheiten ihres
Gesprächs mit Billy erzählte, konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass
sie an der Schwelle von
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