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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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Geräusch hallte im Flur wider.
    „Wohin
gehen Sie?” fragte er.
    Jennings
zuckte mit den Schultern. Er sah Angst in seinen Augen. „So weit weg von Ihrem
Vater, wie mich ein Flugzeug bringen kann,” sagte er. Die Türen begannen sich
zu schließen. „Ich schlage vor, Sie tun dasselbe. Verlassen Sie New York.
Nehmen Sie Leana mit sich. Ich weiß nicht, was ihr Vater vorhat, und ich weiß
nicht, warum er das hier gemacht hat, aber ich weiß, dass er gefährlich ist.
Und ich weiß, dass Sie in Gefahr sind.”

 
    *   *   *

 
    Als
sich Michael seinem Spiegelbild auf der Fläche der gebürsteten Stahltüren des
Fahrstuhls gegenübersah, hatte er den Eindruck, als sehe er wie ein Gespenst
aus, ein Geist, der zwischen zwei separaten Wirklichkeiten hin und her schwebt,
zwischen einer Welt des Lichts und einer Welt der Dunkelheit.
    Sein
Vater hatte ihn von Anfang an manipuliert, hatte mit seinen Ängsten gespielt
und mit der Liebe zu seiner Mutter. Obwohl Michael Louis in den Wochen seit
ihrer Wiedervereinigung nie vollständig getraut hatte, hatte er kürzlich damit
angefangen, und das versetzte ihn nun in Zorn.
    Wie
hatte er sich nur zum Werkzeug desselben Mannes machen lassen können, der
einmal gesagt hatte, er wünschte, es wäre sein Sohn gewesen, der vor all diesen
Jahren umgekommen ist, und nicht seine Frau Anne?
    Warum
hatte er an ihn geglaubt? War er auf die Anerkennung dieses Mannes so erpicht
gewesen, dass er nur glaubte und alles tat? Dass er eine Frau heiratete, die er
so gut wie gar nicht kannte? Dass er sich dazu bereit erklärte, einen Mann
umzubringen, der für den Tod seiner Mutter verantwortlich war? Und was, wenn
auch das eine Lüge war?
    Das
Telefon läutete wieder.
    Michael
überlegte, ob er es ignorieren solle, erwog dann aber, dass es sein Vater sein
könne, und kehrte somit in seine Wohnung zurück, um abzunehmen.
    „Ja,”
sagte er scharf.
    „Mr.
Archer?”
    Es
war die Rezeption. Michael schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe. „Was
gibt’s, Jonathan?”
    „Sie
haben einen Besucher, Sir.”
    „Wer
ist es?”
    „Es
ist George Redman. Soll ich ihn hinaufschicken?”

 
     

 
 
 
 
    KAPITEL
48

 
    Das
Klopfen erfolgte fast zur gleichen Zeit.
    Michael
unterbrach sein Auf- und Abgehen und schaute durch das Foyer auf die Tür. Sie
lag im Schatten. Ein dünnes Band von unterbrochenem Licht schien unter ihr
durch.
    George
Redman stand hinter dieser Tür. Der Mann, der beschuldigt wurde, seine Mutter
umgebracht zu haben, war im Begriff, sein Apartment zu betreten. Michael fragte
sich erneut, weshalb Redman hier war, und kam dann zu dem Schluss, dass es
eigentlich egal war – er war froh darüber. Sie waren sich zwar während
der Eröffnung des Redman International-Gebäudes kurz begegnet, doch hatte er
wirklich erst jetzt die Gelegenheit, dem Mann von Angesicht zu Angesicht
gegenüberzutreten. Alleine.
    Er
schritt zur Tür und dachte, wenn es in diesem Apartment in der Tat
Abhörmikrofone geben sollte, dann würde sein Vater alsbald jedes Wort hören,
das zwischen ihnen ausgetauscht wurde. Das erregte ihn.
    Er
öffnete die Tür, und die beiden Männer blickten einander an.
    Obschon
Redman gut über einsachtzig war und über einen breiten und robusten Körperbau
verfügte, schien er irgendwie verschieden von dem Mann, an den Michael sich
erinnerte. Er wirkte kleiner und weniger bedrohlich. Seine Ähnlichkeit mit
Leana war verblüffend.
    Eine
unangenehme Stille verstrich. Michael konnte einen seiner Nachbarn Klavier
spielen hören. Dann streckte Redman seine Hand aus, und Michael schüttelte sie.
„Danke, dass Sie mich empfangen,” sagte George.  
    Michael
trat einen Schritt zur Seite und bat ihn hereinzukommen. George ging in die
Mitte des Foyers und sah sich um.
    „Ist
Leana da?” fragte er.
    „Sie
ist zum Krankenhaus gegangen.”
    „Dann
weiß sie es also?”
    „Wir
haben es in den Nachrichten gesehen. Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass
sie nichts tun könne, dass er vielleicht nicht einmal dort sei, aber sie wollte
nicht hören und ist trotzdem zum Krankenhaus gegangen.”
    George
sah enttäuscht aus. Er hatte Leana die Neuigkeiten selber sagen wollen. „Es
überrascht mich nicht,” sagte er. „Dieser Mann hat Leana alles bedeutet. Sie
hat ihn furchtbar geliebt.”
    Obwohl
Michael wusste, dass Leana einmal ein Verhältnis mit Mario De Cicco gehabt
hatte, hatte sie nie ausführlich darüber gesprochen, wie eng diese Beziehung
war, und es erstaunte ihn

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