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Fillory - Die Zauberer

Fillory - Die Zauberer

Titel: Fillory - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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»Und jetzt wollen wir ein bisschen Zauberei sehen!«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme.
    Hatte er diesen Teil nicht bereits absolviert? Quentin bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen, aber seine Laune verschlechterte sich noch mehr. Langsam packte er die steifen, neuen Karten aus, wobei die Plastikhülle in der Stille ohrenbetäubend laut knisterte. Er sah sich selbst wie aus weiter Ferne die Karten gehorsam mischen und in einem Bogen zurückschnellen lassen, mischen und zurückschnellen lassen. Fieberhaft überlegte er, welchen Trick er beim ersten Mal noch nicht gezeigt hatte. Irgendjemand hüstelte.
    Kaum hatte er mit seinem ersten Trick begonnen, als Fogg ihn unterbrach.
    »Nein, nein-nein-nein-nein.« Fogg kicherte, nicht gerade freundlich. »Nicht so. Ich will echte Zauberei sehen.«
    Er klopfte zwei Mal laut mit den Fingerknöcheln auf den Tisch und lehnte sich wieder zurück. Quentin atmete tief durch und suchte in Foggs Gesichtsausdruck nach seiner früheren guten Laune, aber Fogg sah ihn nur erwartungsvoll an. Seine Augen waren von einem blassen, milchigen Blau, außergewöhnlich hell.
    »Ich verstehe nicht recht, was Sie meinen«, sagte Quentin zögernd in das Schweigen hinein. Er fühlte sich wie in einem Schultheaterstück. Er hatte seinen Text vergessen und musste danach fragen. »Was meinen Sie mit echter Zauberei?«
    »Nun, ich weiß es nicht«, erwiderte Fogg und warf den anderen Lehrern einen amüsierten Blick zu. »Ich weiß nicht, was ich meine. Sagen Sie’s mir.«
    Quentin mischte die Karten noch mehrmals, immer stockender. Er war ratlos. Er würde alles tun, wenn sie ihm nur sagten, was sie von ihm erwarteten. Das war’s, dachte er, gleich ist alles vorbei. So fühlt sich Durchfallen also an. Er sah sich im Zimmer um, aber alle starrten entweder ausdruckslos vor sich hin oder mieden seine Blick. Keiner würde ihm helfen. Er würde nach Brooklyn zurückkehren. Zu seinem Ärger fühlte er, wie ihm die Tränen kamen. Er blinzelte sie weg. Er rang intensiv um Gleichmut, aber er hatte das Gefühl, rückwärts zu fallen, in sich selbst hineinzusinken, und nichts konnte ihn auffangen. Das war’s, dachte er. Das war die Prüfung, die er nicht bestehen konnte. So überraschend war das gar nicht. Er fragte sich nur, wie lange sie ihn zappeln lassen wollten.
    »Hören sie auf uns zu verarschen, Quentin!«, blaffte Fogg und schnippte mit den Fingern. »Kommen Sie schon, wachen Sie auf!«
    Er langte über den Tisch und nahm Quentins Hände in einen groben Griff. Seine Finger waren stark und seltsam trocken und heiß. Er bewegte Quentins Finger und zwang sie in unnatürliche Positionen.
    »So«, sagte er. »So! Und so!«
    »Okay, stopp«, sagte Quentin und versuchte, sich zu befreien. »Hören Sie auf!«
    Aber Fogg hörte nicht auf. Die Zuschauer regten sich unbehaglich und irgendjemand ließ einen Kommentar fallen. Fogg bearbeitete weiterhin Quentins Hände, knetete sie. Er bog seine Finger zurück und dehnte sie so sehr, dass das Gewebe zwischen ihnen brannte. Zwischen ihren Händen schien Licht aufzuflackern.
    »Ich habe gesagt, Sie sollen aufhören!«, rief Quentin und riss seine Hände weg.
    Es überraschte ihn, wie gut sich die Wut anfühlte. In der entsetzten Stille, die seinem Ausbruch folgte, holte er tief Luft und stieß den Atem durch die Nase wieder aus. Anschließend hatte er das Gefühl, dass er einen Teil seiner Verzweiflung mit ausgeatmet hatte. Er hatte die Nase voll davon, beurteilt zu werden. Sein Leben lang hatte er es sich gefallen lassen, aber sogar ihm wurde es jetzt zu viel.
    Fogg redete weiter, aber Quentin hörte nicht einmal hin. Er hatte begonnen, im Stillen irgendetwas zu rezitieren, was sich vertraut anhörte. Er brauchte einen Augenblick, bis er erkannte, dass die Wörter, die er murmelte, kein Englisch waren, sondern aus der fremden Sprache stammten, die er früher am Nachmittag erfunden hatte. Es war eine unbekannte Sprache – so hatte er beschlossen –, die nur auf einem einzigen tropischen Archipel gesprochen wurde, einem einschläfernd schwülen Sonnenparadies wie ein Gauguin-Gemälde, gesegnet mit schwarzen Sandstränden, Brotfruchtbäumen und Süßwasserquellen, ausgestattet mit einem brodelnden Vulkan und einer Sprachkultur voller obszöner Flüche. Er beherrschte die Sprache fließend und akzentfrei wie ein Eingeborener. Die Worte, die er murmelte, waren kein Gebet, sondern eher eine Beschwörung.
    Quentin hörte auf, die

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