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Fillory - Die Zauberer

Fillory - Die Zauberer

Titel: Fillory - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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ernsthaft geschlagen worden.
    Ganz kurz sah Quentin ein Standbild von Pennys Faust vor sich, riesig in der Nahaufnahme, wie ein Komet, der der Erde gefährlich nahe kommt, und dann leuchtete eine Glühbirne in seinem rechten Auge auf. Es war eine harte Gerade gewesen. Quentin wirbelte halb herum und berührte mit einer Hand seine Wange, erstaunt und verwirrt. Er hatte seine Gedanken noch nicht sortiert, als Penny ihn erneut schlug. Diesmal duckte er sich, so dass der Hieb nur sein Ohr streifte.
    »Au!«, schrie Quentin und stolperte rückwärts. »Was soll das?«
    Dutzende Fenster boten vom Haus aus einen Blick auf die Terrasse, und Quentin sah aus den Augenwinkeln heraus ganze Reihen faszinierter Gesichter, die sich die Nasen an den Scheiben plattdrückten.
    Surendra und Gretchen starrten Quentin an, aschfahl vor Entsetzen, als trügen sie an dem Zwischenfall die Schuld. Penny hegte offensichtlich gewisse kinohafte Vorstellungen von einem solchen Zweikampf, denn er hüpfte von einem Fuß auf den anderen, täuschte mit den Fäusten Schläge an und wippte mit dem Oberkörper hin und her wie die Boxer in den Filmen.
    »Was machst du da, verdammt nochmal?«, brüllte Quentin ihn an, eher erschrocken als verletzt.
    Pennys Kiefermuskeln arbeiteten krampfhaft, und er atmete zischend durch die Zähne ein und aus. Speichel lief ihm über das Kinn, und in seinen Augen trug er einen merkwürdigen Blick – der Ausdruck »starr und erweitert« schoss Quentin durch den Kopf. Penny schlug mit einem kräftigen Haken nach Quentins Kopf, aber dieser duckte sich weg, kauerte sich zusammen und schützte den Kopf mit den Armen. Er erholte sich schnell genug, um Penny um die Taille zu packen, bevor dieser sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte.
    Sie schwankten vor und zurück wie ein betrunkenes Walzerpaar, wobei sie beide versuchten, sich auf dem anderen abzustützen. Sie fielen von der Terrasse hinunter ins Gebüsch, und eine Ladung Schnee rieselte von den Büschen auf sie herunter. Quentin war um einiges größer als sein Angreifer und hatte die längeren Arme, aber Penny war kräftiger gebaut und dadurch in der Lage, Quentin herumzureißen. Sie stolperten über eine kniehohe Steinbank und fielen beide darüber, Penny auf Quentin.
    Quentin schlug mit dem Hinterkopf hart auf den Terrassenboden auf. Ein Lichtblitz zuckte. Es tat weh, hatte aber zugleich den Effekt, dass Quentins ganze Angst auf einmal wie weggeblasen war und sein Verstand ausgeschaltet war, als hätte jemand mit beiden Armen das Geschirr vom Tisch gefegt. Stattdessen erfüllte ihn blinde Wut.
    Sie rollten aneinandergeklammert über den Boden, versuchten beide, aufeinander einzuschlagen und sich gleichzeitig an den Armen zu packen, um sich daran zu hindern. Sie waren blutverschmiert, denn Penny hatte sich irgendwie die Stirn aufgeschnitten. Quentin versuchte aufzustehen, um zuschlagen zu können. Er wollte Penny umhauen, ihn k.o. schlagen. Ganz am Rande nahm er wahr, wie Gretchen wütend versuchte, Penny mit ihrem Zauberstab zu schlagen und stattdessen ihn traf.
    Er war oben und hatte gerade die Faust frei für einen zielgerichteten harten Schlag, als er spürte, wie ihn starke Arme von hinten, beinahe zärtlich umfassten, ihn hochhoben und aufrichteten. Nachdem Quentins Gewicht ihn nicht mehr herunterdrückte, sprang Penny auf die Zehenspitzen wie ein elektrisches Spielzeug, keuchend und mit blutüberströmtem Gesicht, aber andere trennten ihn jetzt von Quentin, die Menge hatte sie umringt. Quentin wurde zurückgezogen. Der Bann war gebrochen. Der Kampf war vorbei.
     
    Die nächste Stunde verging in einem heillosen Durcheinander von verschiedenen Räumen und Leuten, die sich über ihn beugten, vorwurfsvoll auf ihn einredeten und sein Gesicht mit rauen Tüchern betupften. Eine ältere Dame mit einem enormen Busen, die er noch nie zuvor gesehen hatte, führte einen Zauber mit Zedernnadeln und Thymian aus, der die Schmerzen in seinem Gesicht linderte. Dann legte sie etwas Kaltes auf die Stelle am Hinterkopf, mit der er auf die Terrasse geschlagen war und flüsterte dabei geheimnisvolle Worte in einer ihm fremden asiatischen Sprache. Das Pochen ebbte ein wenig ab.
    Er fühlte sich immer noch etwas benommen – er hatte keine Schmerzen, aber es war, als trüge er eine Tiefseetaucherausrüstung: Er tappte in Zeitlupe durch die Flure, schwer und schwerelos zugleich, und streifte an den neugierigen Fischen vorüber, die ihn anstarrten und dann schnell davonhuschten. Die

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