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Fillory - Die Zauberer

Fillory - Die Zauberer

Titel: Fillory - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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Fillory entführt, und zwar das einzige Mal im Winter, während die Chatwin-Kinder ansonsten nur im Sommer dort hingelangten. Sie landen in einer früheren Zeitperiode, die sich mit der Handlung des ersten Buches, Die Welt in den Wänden, überschneidet. Mit Hilfe ihres Vorwissens kommt Rupert seinen Geschwistern Martin und Helen (der jüngeren Helen) auf die Spur, während diese die Schritte aus Die Welt in den Wänden einen nach dem anderen wiederholen. Er hält sich allerdings verborgen und hilft ihnen ohne ihr Wissen. Die geheimnisvolle Figur, die nur als der »Wäldler« bekannt war, erweist sich damit im Nachhinein als Rupert. Quentin fragte sich, ob Plover den zweiten Band geschrieben hatte, um die Handlungslücken im ersten aufzufüllen.
    Helen begibt sich währenddessen auf die Suche nach dem geheimnisvollen Suchmich-Tier von Fillory, das der Sage nach nicht gefangen werden kann. (Wenn man es wider jede Logik dennoch findet, soll es einem seinen größten Herzenswunsch erfüllen.) Das Tier lockt sie auf eine knifflige Verfolgungsjagd, die im Kreis verläuft und in die Wandteppiche hinein- und wieder hinausführt, die die Bibliothek in Schloss Whitespire schmücken. Helen gelingt es nur dann und wann, einen kurzen Blick auf das Wesen zu erhaschen, wenn es scheu hinter einem gestickten Busch hervorspäht, um gleich darauf mit blitzenden Paarhufen wieder zu verschwinden.
    Am Ende tauchen unweigerlich die Zwillingswidder Ember und Umber auf, wie ein Paar düsterer, wiederkäuender Konstabler. Zwar repräsentierten sie eine wohlmeinende Macht, besaßen aber durch ihren allwissenden Überblick über Fillory etwas Orwell-haftes: Sie waren über alle Geschehnisse im Bilde und ihr Einfluss kannte keine sichtbaren Grenzen. Allerdings rafften sie sich nur selten auf, den Wesen, die unter ihrem Schutz standen, auch aktiv zu helfen. Meist schimpften sie nur über das Chaos, das diese angerichtet hatten. Dabei fielen sie sich ständig gegenseitig ins Wort. Anschließend brachten sie jeden dazu, seinen Treueid noch einmal zu erneuern, und wanderten dann davon, um die Luzerne-Felder irgendeines unglücklichen Bauern abzufressen. Energisch bugsierten sie Rupert und Helen zurück in die wirkliche Welt, zurück in die feuchten, kalten, mit dunklem Holz verkleideten Hallen ihrer Internate, als hätten sie diese niemals verlassen.
    Quentin arbeitete sich sogar durch Die Wanderdüne, das fünfte und letzte Buch der Serie, jedenfalls soweit offiziell bekannt. Es war bei den Fans nicht der beliebteste Band. Um die Hälfte dicker als die vorherigen Bücher, treten darin als Protagonisten Helen und die jüngste Chatwin-Schwester auf, die kluge, introvertierte Jane. Der Ton in Die Wanderdüne unterschied sich ebenfalls von den Vorgängerromanen. Nachdem die Chatwins in den letzten beiden Büchern umsonst nach ihrem verschwundenen Bruder Martin gesucht haben, ist ihre übliche, englische, fröhliche Unbeugsamkeit einer nachdenklichen Stimmung gewichen. Als die beiden Mädchen nach Fillory gelangen, begegnen sie einer geheimnisvollen Sanddüne, die sich aus eigener Kraft durch das ganze Königreich bläst. Sie erklimmen die Düne und reiten auf ihr durch das grüne ländliche Fillory und hinaus in eine traumartige Wüstenei im tiefen Süden, wo sie die meiste Zeit der Geschichte verbringen.
    Es ereignet sich so gut wie gar nichts. Jane und Helen füllen die Seiten mit endlosem Geschwätz über Richtig und Falsch, pubertäre christliche Metaphysik und der Frage, ob ihre wahre Berufung auf der Erde oder in Fillory liege. Jane macht sich furchtbare Sorgen um Martin, ist aber, genau wie Quentin, zugleich ein wenig neidisch: Welches eherne Gesetz die Chatwins auch davon abhalten mag, für immer in Fillory zu bleiben, er muss ein Schlupfloch gefunden haben. Oder es hatte ihn gefunden. Ob tot oder lebendig, er hatte es geschafft, sein Touristenvisum zu verlängern.
    Helen jedoch, die auch eine zänkische Seite besitzt, schimpft über Martin – sie glaubt, er verstecke sich nur in Fillory, damit er nicht heimzukehren brauche. Schon als kleines Kind wollte er nie weg vom Spielplatz oder abends zu Bett gehen. Er war Peter Pan. Warum konnte er nicht erwachsen werden und sich mit der Realität auseinandersetzen? Sie schimpft ihn egoistisch und maßlos, »den größten Kindskopf von uns allen«.
    Am Ende werden die Schwestern von einem majestätischen Segelschiff aufgenommen, das die Wüste durchkreuzt wie ein Meer. Das Schiff wird von großen

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