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Filmriss

Filmriss

Titel: Filmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Buettner
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wollte und nicht sie. Und wenn wir beide dann immer weniger anhaben würde n … zufällige Berührungen und s o … Ich war überzeugt, dass die Sache klappen würde.
    Ziemlich früh hab ich dann aber geschnallt, dass es bei dem Spiel nur darum ging, Karsten zu verarschen.
    Der aber glaubte die ganze Zeit, das Spiel würde so laufen, dass irgendwann ich als Einzige nackt dasitzen würde. Das war seine Idee gewesen, als die draußen die ganze Sache bequatscht hatten. Marlon meinte, Karsten hätte sich richtig reingesteigert in die Vorstellung.
    Ich hatte also keine andere Chance, als mitzumachen. Zwar war das stinklangweilig, denn was hab ich schon davon, wenn der Blödmann sich auszieht? Ich fand das alles total kindisch.
    Aber Marlon war mit nichts anderem beschäftigt als mit diesem Spiel. Die ganze Zeit hat er mich kaum noch angeschaut, das hat mich wahnsinnig gefrustet. Ich hab immer mehr getrunken. Mir war alles egal.
    Ich kann mich ganz schwach erinnern, dass ich irgendwann aufgestanden bin und ein Striptease hingelegt hab. Wahrscheinlich wollte ich Marlon so auf mich aufmerksam machen.
    Stück für Stück hab ich meine Klamotten abgeworfen und dabei getanzt. Wie Kim Basinger in »9 ½ Wochen« (das ist so’n Uralt-Film aus den 80ern, aber ein echt heißer Strip).
    Immer wieder spürte ich Hände auf meinem Körper und jedes Mal dachte ich, es wär Marlon. Gewünscht hab ich es mir. Aber er war es nicht. Ich schloss dann einfach die Augen und stellte mir wenigstens vor, dass er es wäre. Hat sogar funktioniert, auch wenn es natürlich noch schwerer war, mich auf den Beinen zu halten.
    Plötzlich war Marlon dann doch neben mir. Bevor ich die Augen aufmachte, konnte ich ihn schon riechen. Er riecht so gut wie kein anderer, selbst wenn er schwitzt. Ich küsste ihn und er stieg drauf ein. Eine ganze Zeit lang knutschen wir beim Tanzen herum.
    Auf einmal spürte ich einen tierischen Schmerz im Bein, wie von einem Messerstich. Erst nach einer Weile hab ich geschnallt, dass Birte mich gebissen hatte.
    Echt, die hockte da unten auf dem Boden wie ein Kampfhund und fletschte die Zähne, ich konnte es kaum fassen. Das Bild hab ich noch ganz deutlich vor Augen.
    Später stand ich irgendwann draußen. Steve neben mir, den Arm um meine Schulter gelegt. Meine Klamotten hatte ich wieder an.
    Ich hab Steve angeschnauzt. Was er hier machen würde und so. Es stresste mich, dass er noch hier war.
    »Zisch ab nach Hause, Kleiner!« Irgendwas in der Richtung hab ich zu ihm gesagt.
    Er hat mich noch gefragt, ob ich mitkommen will, und ich hab ihm noch mal gesagt, dass er, verdammt noch mal, abziehen soll. Besonders nett war ich nicht zu ihm. Er ging trotzdem nicht, sondern ist mir nicht von der Seite gewichen, und dann hab ich es aufgegeben.
    Von irgendwoher tauchte plötzlich Karsten auf. »Hast du nicht gehört, Stinker? Dein Cousinchen will, dass du dich verpisst. Sie will mit mir allein sein. Also zisch ab!«
    »Hey!« Irgendwas an seinen Worten passte mir nicht, dann wusste ich, was es war: der Tonfall.
    »Lass ihn bloß in Ruhe, verstanden?«
    »Halt’s Maul! Und du verpisst dich, Stinker, aber sofort! Sonst kracht es!«
    Kann sein, dass Karsten Steve dann eine verpasst hat, jedenfalls war der auf einmal weg. Plötzlich sind wir auf dem Weg zum Strand, Karsten hat seinen Arm um mich gelegt. Wir können uns kaum auf den Beinen halten, torkeln wie verrückt. Und dann ist da plötzlich auch noch ein anderer Typ.
    Die Visage hab ich irgendwo schon mal gesehen, lauter Pickel und harte Bartstoppeln. Kann sein, dass der beim Flaschendrehen dabei war, aber genau weiß ich das nicht mehr. Ist aber auch scheißegal, mir ist schon wieder speiübel. Karsten geht zum Kotzen mit mir hinter eine Düne. Irgendwie lieg ich jetzt auf dem Rücken. Dann wird mir auf einmal eiskalt, zuerst weiß ich nicht, warum.
    Schließlich schnall ich es: Ich hab nichts mehr an, jedenfalls obenrum nicht. Ich lieg im Sand, ein wahnsinniges Gewicht auf mir. Dann Finger, die in meine Schultern drücken wie Nägel, eine Hand umklammert meinen Hals, sodass ich kaum noch Luft kriege. Ein Gesicht, das ich nicht erkenne, schwebt über meinem, dahinter sehe ich den schwarzen Himmel, da hängen total viele Sterne dran, die sehen aus wie Kugeln am Weihnachtsbaum. Eine Sternschnuppe fällt runter, die seh ich ganz deutlich, ein goldener Strich am Himmel, der schnell wieder verschwindet. Zisch! Die Hand um meinen Hals packt fester zu, ich krieg Panik wie noch nie in

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