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Filmwissen

Filmwissen

Titel: Filmwissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Seeßlen
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verbringt eine Nacht auf dem Berg Golgatha, wo er in einer Vision das Kreuz zurück in die Hand seiner Frau legen kann. Dann kehrt er wieder zu den Kreuzrittern zurück; Ritter Almaric, der den Baron von Ibelin wiedererkennt, führt ihn in den Palast des Königs von Jerusalem, wo er der schönen Sybilla (Eva Green) begegnet, Schwester des Königs und Frau von Balians Widersacher Guy de Luisignan, der ihn bei der Tafel erneut wegen seiner niedrigen Herkunft verspottet. Nach einem Gespräch über die Ehre und Pflichten der Ritter mit König Balduin IV. (Edward Norton), der von Lepra geschwächt die christliche Herrschaft in Gefahr sieht, schwört Balian im Sinne seines Vaters einen Treueeid. Dann tritt er das Erbe des Barons von Ibelin und die Regentschaft über die Ländereien sowie eine kleine Streitmacht an und beginnt tatkräftig damit, die Lebensbedingungen seiner Untergebenen und die Organisation der Landwirtschaft zu verbessern. Schon beim nächsten Besuch von Sybilla wird klar, dass sie beide füreinander bestimmt sind. König Balduin setzt alles daran, in Frieden mit den muslimischen Regenten zu leben, aber es sind vor allem die fanatischen Tempelritter, die den Frieden immer wieder stören. Guy de Luisignan, der als Anwärter auf den Thron des geschwächten Königs auftritt, unterstützt den Tempelritter Rainald de Chatillion (Brendan Gleeson), dessen Ritter immer wieder die Karawanen der Kaufleute überfallen. Die Bemühungen um den Frieden mit Saladin werden immer aussichtsloser, und nach einem neuerlich Überfall, marschieren Saladins Soldaten auf die Festung von Rainald zu und Balduin ist dadurch gezwungen ihm zu Hilfe zu eilen und das Heer der Sarazenen aufzuhalten. Zwar gelingt es ihm noch einmal, durch ein Gespräch mit Saladin, die Schlacht zu vermeiden, die für beide Seiten unnützes Blutvergießen bringen würde; Saladin aber macht zur Bedingung für seinen Abzug, dass Rainald bestraft wird. Tatsächlich wird dieser in den Kerker geworfen. Den nahen Tod vor Augen will der König durch eine Vermählung von Sybilla mit Balian diesen zu seinem Nachfolger machen; aber Balian lehnt ab, denn dies würde für Guy de Luisignan und die Seinen den Tod bedeuten. So bleibt der enttäuschten Sybilla nach dem Tod des Königs nichts anderes übrig als schweren Herzens ihren ungeliebten Mann zum König von Jerusalem zu krönen. Der lässt dann bald auch wieder Rainald de Chatillon frei, der sofort wieder damit beginnt, die sarazenischen Karawanen zu überfallen. Bei einem dieser Überfälle kommt auch die Schwester Saladins ums Leben und nun ist der Krieg unausweichlich. Die christliche Armee zieht zur Schlacht in die Wüste, obwohl Balian davor warnt. Dort wird das Heer in der sengenden Hitze vernichtend geschlagen; das Königreich Jerusalem existiert nicht mehr. Balian bleibt nur übrig, die Verteidigung von Jerusalem selbst zu organisieren. Er hofft, die Truppen solange aufhalten zu können, bis er mit Saladin einen freien Abzug für die Bewohner der Stadt aushandeln kann. Die Widerstandskraft seiner Kämpfer – Balian selber hat sie zuvor allesamt zu Rittern geschlagen – übersteht Welle um Welle der Angriffe, und endlich kommt es doch noch zum ersehnten Gespräch mit Saladin, der einwilligt, die Bevölkerung ziehen zu lassen. Zum guten Ende findet er beim Abzug auch zu Sybilla zurück, gemeinsam gelangen sie nach Frankreich. Als wenig später König Richard Löwenherz (Iain Glen) unterwegs zum neuen Kreuzzug zur Rückeroberung Jerusalems durch sein Dorf kommt und den heldenhaften Verteidiger der Heiligen Stadt sucht, verleugnet Balian sich: Er will nicht noch einmal Teil dieses sinnlosen Krieges der Kulturen sein. Noch heute, 1000 Jahre später, so informiert uns der Nachspann, herrscht kein Frieden im Heiligen Land und damit ist ein etwas konstruierter, gewaltiger Bogen in der Geschichte geschlagen.
    Besonders genau nimmt es der Film nicht immer mit den historischen Tatsachen (unter anderem gehörten die historischen Vorbilder der beiden Schurken dieses Stücks nicht dem Tempelritterorden an); aber diese Ungenauigkeiten sind durchaus verzeihbar bei einem Film, der gerne beides sein möchte, ein prächtiges und abenteuerliches Breitwandgemälde und ein Plädoyer für Toleranz und Diplomatie. Das große Problem bei einer solchen doppelten Aufgabenstellung mag sein, dass die Figurenzeichnung dem nicht gerecht werden kann. Daher verliert man sich gelegentlich im Schlachtenlärm, der wiederum für einen Film

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