Filmwissen
Göttern einigen Ärger bekommt, weil er beschuldigt wird, das Feuer von Zeus gestohlen zu haben, und andrerseits, in einem «normalen» Leben ein Junge mit heftigen Schulproblemen. Vor seiner eigentlichen Heldenmission muss er bemerken, dass die Götter nicht mehr in ihrem angestammten Olymp, sondern im Empire State Building herrschen und er selber ein Abkömmling dieser Götter ist. Wie Harry Potter in der Zauberschule, so landet Percy Jackson in einer Schule für Halbgötter, sein Mentor Chiron (Pierce Brosnan), Medusa (Uma Thurman) und Hades Persephone (Rosario Dawson) bestimmen seinen Lebensweg im Guten wie im Bösen, begleitet wird er von Annabeth Chase (Alexandra Daddario). Die Aufgabe, den wahren Schuldigen des Diebstahls von Zeus’ Blitz zu finden, führt die Helden auf ständige Schleifen zwischen dem realen Leben der Gegenwart und der Bilderwelt der Antike. Die phantastische Idee, in zwei Welten zugleich zu leben, ist eine neue Art von Realismus.
Wasser und Wüste: Elementares im Abenteuer
So wie es Westernlandschaften (oder auch die «Seelenlandschaften» eines Ingmar Bergman) gibt, gibt es auch Abenteuerlandschaften. Man könnte sie als einen konzentrierten Ort inmitten mehr oder minder endloser Weite beschreiben: Das schwankende Schiff auf hoher See und die Insel, die Wüste und die Oase, das Schloss in den Wäldern, der Außenposten im ewigen Eis, Gipfel und Hütte am Berg, die Höhle in der Wildnis, die Schatzkammer in den Ruinen. Magische Orte, die verloren genug sind, um keine Endpunkte zu sein, gebändigte und doch auch immer wieder gefährlich aufbrechende Natur, ein Landstrich zwischen den Kulturen und Nationen. Kurz: Ein Ort der Passage. Nicht Idylle, die zum Verweilen lädt, nicht Hölle, die es so rasch wie möglich zu verlassen gilt. Ein Ort, an dem der Held nicht bleiben kann und an den er sich doch stets zurücksehnen wird.
Neben dem Urwald, den Bergen und der See ist es die Wüste, die als Abenteuer und im Abenteuer durchquert werden kann. Sahara ( Sahara– Abenteuer in der Wüste ; 2005, Regie: Breck Eisner) greift das Schatzsuchermotiv wieder auf, um es mit gehörigen Portionen Wüstensand und sarkastischem Humor zu verknüpfen. Dirk Pitt (Matthew McConaughey) und sein Partner Al (Steve Zahn) fahren auf der Suche nach einem Goldschatz den Niger hinauf. Dort soll einst der letzte Ankerplatz eines, aus dem amerikanischen Bürgerkrieg stammenden, Schiffes gewesen sein. Mit an Bord ist auch die Ärztin Dr. Eva Rojas (Penélope Cruz), die im Auftrag der WHO nach den Ursachen einer geheimnisvollen Krankheit sucht. Bald stellt sich heraus, dass die beiden Dinge miteinander zusammenhängen. Mit einer gewissen inszenatorischen Verve werden hier aus den Stereotypen der Genres auch komödiantische Funken geschlagen, vielleicht ein paar zu viel: Clive Cussler, der Autor der zugrunde liegenden Romanserie, verwickelte jedenfalls die Produktion in einen Rechtsstreit wegen der allzu freien Adaption, was dem Film auch nicht gerade an der Kasse dienlich war.
Auf die komödiantische Weise variiert auch Fool’s Gold ( Ein Schatz zum Verlieben; 2008, Regie: Andy Tennant) das Thema: McConaughey ist nun der Abenteurer Finnegan, der einen Hinweis auf die Lage eines Schiffswracks erhält, das 1715 angeblich mit 40 Kisten Gold und Juwelen in der Karibik versank. Zusammen mit seiner Ehefrau Tess (Kate Hudson) und dem Millionär Honeycutt macht sich Finnegan auf die Suche, wird aber, wie üblich, dabei auch von Gangstern gestört.
Das Fantasy-Wüstenspektakel Prince of Persia: The Sands of Time ( Prince of Persia ; 2010, Regie Mike Newell) entstand nach einem populären Videospiel. In seiner Ästhetik ist er davon eben so beeinflusst wie von den klassischen arabischen Abenteuern der vierziger Jahre wie The Thief of Bagdad . Und am Ende obsiegen eher die altmodischen Elemente. Im Persien des sechsten Jahrhundert nimmt der König Sharaman den Waisenjungen Dastan auf. Dieser wächst zu einem stolzen Prinzen (Jake Gyllenhaal) heran. Der Onkel Nizam (Ben Kingsley) schickt Dastan und das persische Heer auf Kriegszug gegen die friedliche heilige Stadt Alamur, die verdächtigt wird, als Waffenschmiede des Feindes zu dienen, und deren Prinzessin Tamina (Gemma Arterton) soll mit dem Thronfolger vermählt werden. Als Dasten seinem Vater einen vergoldeten Mantel als Geschenk bringt, stirbt dieser durch das darin verborgene Gift, und Dastan gilt als Verräter. Zusammen mit Tamina flieht er aus dem Palast, um die
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