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Filou: Ein Kater sucht das Glück - Roman (German Edition)

Filou: Ein Kater sucht das Glück - Roman (German Edition)

Titel: Filou: Ein Kater sucht das Glück - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Winter
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erwachsen«, fauchte der Schwarze. »Das ist nicht gut für dich.« Er hob die mächtige Pfote und gab Filou eins hinters Ohr. »Merk dir lieber jetzt schon, wer hier das Sagen hat.« Dann stolzierte er weiter.
    Filou verkroch sich hinter Mignon und hoffte, hinter ihren wilden Dreadlocks unentdeckt zu bleiben. Doch schon näherte sich Maurice. Auch der schnüffelte an ihm herum, ohne es freundlich zu meinen. Dann wandte er Filou verächtlich den Rücken zu.
    »Und so was will Kater werden«, sagte er zu Mignon, die pflichtgemäß kicherte, und strich weiter.
    Filou atmete auf. Doch als auch noch Magnifico aufkreuzte, verließ ihn der Mut. Er schlich sich davon, aber er kam nicht weit. An der nächsten Straßenecke wartete Garibaldi.
    »Was guckstu?«, sagte der Einäugige zur Begrüßung.
    Was wollte der Kerl? Filou hatte es sorgsam vermieden, ihn auch nur anzuschauen.
    Garibaldi zog die Lefzen hoch und ließ sein beachtliches Gebiss sehen. »Produzier mich nicht, okay?«
    Filou leckte sich verlegen die Flanke und versuchte, so zu tun, als ob nichts wäre.
    Garibaldi hob die Tatze. »Respekt, Kleiner. Ohne Respekt …« Er fuhr die Krallen aus. »Verstehstu?«
    Diese Geste war wirklich nicht misszuverstehen. Filou machte, dass er davonkam.
    Doch von nun an begegnete er den schwarzen Brüdern immer wieder, erst recht, wenn er glaubte, sie endlich abgeschüttelt zu haben. Diabolo rempelte ihn an. Garibaldi versetzte ihm einen Stoß mit der Schulter, als er davonlaufen wollte. Maurice flanierte an ihm vorbei, drehte ihm den Rücken zu, buschte seinen Schweif zu voller Größe auf und spritzte. Filou hatte sich zwar in den Straßengraben gerettet, aber den Bruchteil einer Sekunde zu spät.
    Gedemütigt zog er des Weges. In diesem Zustand würden ihn die Touristen verschmähen – dabei schob er ziemlichen Kohldampf. Nach Hause zu Luc traute er sich auch nicht. Blieb das Versteck unter dem Lavendel vor dem Kriegerdenkmal, damit er sich in Ruhe putzen konnte. Doch selbst das war ihm nicht vergönnt. Einer der schwarzen Brüder war schneller gewesen und wartete schon auf ihn.
    Das Herz plumpste ihm in die Magengrube, als er die schwarze Gestalt sah. Ich halte das nicht mehr aus, dachte er weinerlich. Ich will nach Hause. Ich will meine Mama. Ich habe Hunger.
    Es kostete ihn unendlich viel Selbstüberwindung, hocherhobenen Hauptes weiterzugehen, bis er vor dem Schwarzen stand. Es war Magnifico, der ihn bislang fair behandelt hatte. Doch jetzt senkte der alte Kater den Kopf, knurrte, verwandelte das Knurren in einen markerschütternden Schrei, dem ein tiefes Gurgeln folgte. Filou blieb aufrechten Hauptes stehen, obwohl ihm die Knie zitterten.
    »Was wollt ihr eigentlich von mir?«, fragte er mit bebender Stimme. »Was habt ihr gegen mich? Wozu das ganze Theater? Warum?«
    Er wartete auf den Angriff. Doch ein Wunder geschah. Magnifico setzte sich auf, sichtlich verlegen, und putzte sich den Hinterlauf. »Was wir wollen?«, murmelte er endlich. »Dass du nicht willst, ganz einfach.«
    »Was soll ich nicht wollen? Ich versteh euch nicht.«
    »Du sollst gar nicht erst dran denken.«
    »Woran? Ihr verfolgt mich seit Stunden! Weil ich ein rotes Fell trage? Weil ich anders bin?«
    Das war die einzige Erklärung, die ihm noch einfiel. Doch Magnifico sah ihn entgeistert an und schüttelte den dicken Kopf.
    »Ach was! Farbe interessiert nicht.« Er schien nachzudenken. »Jedenfalls nicht, solange du sie nicht weitergibst.«
    Filou verstand noch immer nichts.
    »Meine Güte, bist du schwer von Begriff! Das heißt im Klartext: Lass die Finger von den Miezen.«
    »Wen meinst du damit?«, stotterte Filou.
    »Heilige Mutter Maria!« Magnifico schloss die Augen zu schmalen Schlitzen. »Ist dir nicht gut? Bist du krank?« Sein Schweif fuhr wie eine Peitsche durch die Luft. »Oder hast du sie nicht mehr alle?«
    »Erklär es mir bitte noch einmal«, sagte Filou und versuchte, aufgeweckt und verstandesbegabt auszusehen.
    Magnifico holte blitzschnell den Schmetterling vom Himmel, der ihn umtänzelt hatte, knackte ihn und murmelte dann: »Ganz einfach: Vier Kater sind genug. Die Welt ist nicht groß genug für einen mehr. Lass dich kastrieren.«
    Kastrieren. Ein hässliches, irgendwie bedrohliches Wort, was immer es bedeutete. Ihm wurde kalt.
    Magnifico gähnte. »Such dir ein Frauchen! Menschen mögen faule Kastraten, die ihnen das Sofa vollfusseln.«
    Filou begriff noch immer nichts. Doch Magnifico schien langsam so etwas wie Mitleid zu

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