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Finale auf Föhr

Finale auf Föhr

Titel: Finale auf Föhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin dodenhoeft
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Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn bekannt, bei denen der junge Siewering ein starkes Tötungs-oder Rachemotiv erkennen ließ, und B, gibt es für ihn Hinweise auf einen möglicherweise gestörten Geisteszustand? Fünfte offene Frage: Sind Dritte im Spiel, könnte es sich um eine Entführung handeln? Um all diese Fragen werden wir, Herr Kohlmann und ich, uns kümmern. Hamburg soll das soziale und geschäftliche Umfeld des Reeders abklären. Und bevor ich das vergesse: Sie, meine Herren, wahren bitte die nötige Diskretion. Schließlich geht es um eine angesehene, sehr einflussreiche Familie.«
    »Daher weht der Wind.« Asmussen konnte sich nicht zügeln. »Jetzt wird mir langsam klar, warum hier solch ein Aufheben um diesen Fall gemacht wird. Da muss man Kiel bemühen und Hamburg. Das gönnt man auch nur Opfern aus einer gehobenen gesellschaftlichen Schicht.«
    »Diese Bewertung, Herr Asmussen, überlassen Sie doch Ihren Vorgesetzten. Wir machen hier nur unsere Arbeit, so oder so.« Da hatte Seyfried durchaus Recht. Die Konstellation war nun einmal so, da konnte man sich ärgern oder es bleiben lassen. Es nutzte nichts, Asmussen hatte ja selbst einschlägige Erfahrungen gemacht. Durch seine Entschlossenheit, allen Dingen auf den Grund zu gehen, war er einem einflussreichen Zirkel miteinander eng verbundener »Großkopferter« sehr negativ aufgefallen.
    Damit war die Besprechung zu Ende. Seyfried wollte neben dem Journalisten so schnell wie möglich den Wattführer und den Fährschiffskapitän sehen. Die Inselpolizei sollte sich außerdem um den Yachthafen kümmern und dort eventuelle Zeugen und Hinweise zur Klärung des Sachverhaltes finden. Kohlmann und er würden sich im ersten Schritt aber mit der Familie des Toten näher befassen.
     
    Asmussen verließ den Raum. Peters ließ ihn vorbeigehen. Er vergewisserte sich, dass der Chef in seinem Zimmer verschwand und bat Seyfried dann, dass sie PMA Meyer, die Praktikantin, mitnähmen. Die müsse noch viel lernen, und das sei doch eine einzigartige Gelegenheit. Außerdem kenne sie sich auf der Insel aus.
    Seyfried runzelte die Stirn, war aber doch einverstanden. »Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass Sie keine eigenen Ermittlungen anzustellen haben. Sie handeln bei diesem Fall ausschließlich auf meine Anweisung. Es geht alles über meinen Tisch oder den von Herrn Kohlmann. Das wäre ja dann klar. Ich darf dann noch um die Schlüssel des Gebäudes und dieses Zimmers bitten«, beendete er das Gespräch.
    Peters teilte Ina Meyer mit, dass sie sich bitte umgehend bei den Kollegen aus Kiel melden solle. Sie würde sie begleiten, in deren Auto. Der schwarze 5er-BMW mit Kieler Kennzeichen stand vor der Polizeistation. »Und denken Sie dran: Sie sind das Mäuschen in Gegenwart zweier hungriger Katzen! Von Ihnen darf absolut nichts zu hören oder zu sehen sein. Seien Sie ultrakorrekt. Und Vorsicht, die Kollegen haben ... nun, eine besondere Art. Die testen Sie vielleicht. Aber halten Sie Augen und Ohren offen. Jedes Detail kann wichtig sein.«
    Die junge Frau nickte ernst. Ob sie den Ernst der Lage wohl verstanden hatte und in der Lage sein würde, seine Absicht zu verstehen, fragte sich Peters. Sie sollte die Kieler Kollegen ein wenig ausspionieren. Mehr konnte er ihr nun wirklich nicht sagen. Hoffentlich dachte sie mit! Auf manche wirkte sie auf den ersten Blick oberflächlich, wie ein junges Mädel halt, das nur Mode, Disco und Freunde im Kopf hat. Aber sie war schnell von Begriff, achtete bei Gesprächen auf die Zwischentöne und beobachtete scharf. Vermutlich für die Kripolaufbahn geeignet.

Begegnungen
    Seyfried steuerte den Wagen selbst, neben ihm saß der zweite Beamte aus Kiel, dieser Kohlmann. Ina Meyer, auf den Rücksitz verwiesen, machte sich so ihre Gedanken. Sie war bis jetzt nicht unfreundlich behandelt worden, der Ältere schien auch zugänglich zu sein. Der andere allerdings war ihr nicht geheuer: Eine Ausstrahlung wie ein Stück Polareis! Oder ein Fisch, ja ein Fisch. Vor dem würde sie sich in Acht nehmen. Er hatte sie auch so taxierend angesehen. Aber die Augen und Ohren offen halten, so wie Kollege Peters ihr das eingeschärft hatte. Irgendwie fand sie das merkwürdig. Arbeiteten die Kollegen nicht richtig zusammen, gab es da eine Konkurrenz? Der Peters hatte das im Grunde angedeutet. Und dieses Gefühl hatte sie eigentlich auch. Man brauchte sich ja nur den Chef anzusehen, der war noch merkwürdiger als sonst, besonders

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