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finde-mich-sofort.de (German Edition)

finde-mich-sofort.de (German Edition)

Titel: finde-mich-sofort.de (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Meissner
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mich, und greife in sein weiches gewelltes Haar, vorsichtig ziehe ich seinen Kopf wieder an meinen Mund, küsse ihn ausgiebig und wild und spreize meine Beine etwas mehr, spüre sein Glied, dränge mich ihm entgegen, denke, ganz kurz nur, wie unhandlich so ein großer Mann ist, und da dringt er schon in mich ein. Ich bin plötzlich erregt, als ob ich schon Monate auf diesen Augenblick gewartet habe. Er bewegt sich ganz bedächtig in mir, liebkost mich mit seinem Körper und seinen Händen. Er zieht mich fest an sich, scheint meinen Mund mit der Zunge erkunden zu wollen, beißt, saugt und macht mich unerträglich wild. Als ich mich aufsetze, lässt er seinen Zeigefinger von meinem Schlüsselbein hinabgleiten über meine sich hebende und senkende Brust, und ich merke, wie mein ganzer Körper reagiert – mich durchströmt Wärme, und ich ahne, dass es gleich passieren wird und ich mich nicht zurückhalten und stumm genießen werden kann. Ich stöhne laut und heiser, schreie fast und hoffe inständig, dass er es geil und nicht peinlich finden wird. Für Schamhaftigkeit bleibt keine Zeit, denn mein ganzer Körper gibt der unbändigen Erregung heftig zuckend nach.
    Carsten nimmt mich fest in seine Arme, er bewegt sich langsam und konzentriert im Rhythmus seiner Stöße, ich spüre einen letzten heftigen Stoß meines schönen Geliebten, und im gleichen Moment stöhnt auch er laut und wild. Ich presse mich ihm entgegen, erschöpft drücken wir unsere verschwitzten Körper aneinander. Wenig später liegen wir in der Löffelchenstellung, einander streichelnd, seltsam vertraut und entspannt. Ich bin glücklich, und mein letzter Gedanke ist ein Häckchen bei »guter Sex « auf meiner Carsten -Liste.

    * *
    Wieder einmal weckt mich die Wintersonne. Sie strahlt mir durch die Fenster direkt ins Gesicht, und ich blinzle. Das Bett neben mir ist leer. Ich schließe die Augen und lausche. Durch die geschlossene Tür dringt leise Radiomusik. Carsten ist also wach. Ich fühle mich geborgen, denke an die vergangene Nacht und hoffe, dass es davon noch viele geben wird. Bei dem Gedanken bin ich hellwach. Ich stehe auf, wickle mir die Bettdecke um den Körper und platsche barfuß ins Wohnzimmer. Carsten strahlt mich an, gibt mir einen Guten-Morgen-Kuss auf die Stirn und setzt mir eine Tasse Kaffee auf. Mit angezogenen Beinen, die Decke fest um die Brust gezogen schlürfe ich einen süßen Milchkaffee. Im Radio singt Mieze von Mia ihren Hit »Tanz der Moleküle«: »Ich bin hier, weil ich hier hin gehör. Von Kopf bis Fuß bin ich verliebt!«
    Schöner Text, denke ich und sage laut, gegen das Brummen der Kaffeemaschine: »Als ich diese Frau das erste Mal hörte, dachte ich, Radio Fritz lässt Amateure singen. So schöne Worte, so schiefer Klang!«
    »Ich mag Mieze, habe eine ganze CD von ihr. Willst du mal hören?«
    » Uhu , mein Herz tanzt«, plärrt Mieze, und ich antworte lieber nicht.
    Carsten kommt mit seiner gefüllten Kaffeetasse zu mir aufs Sofa: »Du bist die erste Frau, die ich nicht durch das Anstellen des Geschirrspülers geweckt habe!«
    Die Küche grenzt an das Schlafzimmer, und das Gerät steht direkt hinter einer dünnen Wand am Kopfende des Bettes. Er will mir damit sicher sagen, dass er mich sehr mag. Der Geschirrspüler als Zuneigungsbarometer – wie lustig! Vorsichtshalber frage ich nach: »Wie meinst du das?«
    »Na ja, den anderen Frauen, die hier übernachteten, habe ich per Geschirrspülerknopf zu verstehen gegeben, dass die Nacht zu Ende ist.«
    »Wie brutal! Warum denn das?«
    »Weil ich am neuen Morgen lieber anderes machen wollte.«
    Ich genieße das Gefühl, etwas Besonderes für ihn zu sein, und giere nach mehr. Neugierig und ohne mitfühlende Gedanken an meine von ihm fies geweckten Geschlechtsgenossinnen frage ich: »Wie viele One-Night-Stands hattest du denn?«
    »Manchmal waren es auch Two- oder Three-Nights-Stands, falls es das überhaupt gibt! Ich habe ja nicht nach einer Partnerschaft im Netz gesucht, sondern nach Sex und Vergnügen!« Carsten lacht.
    Ich kann das nicht lustig finden. Am liebsten möchte ich ihn schütteln und schreien: Aber ich will eine Beziehung, ich bin auf der Suche nach einem Traumprinzen, verstehst Du ?! Statt ihn zu fragen, warum es bei mir anders oder ob der Geschirrspüler defekt ist, schlürfe ich an meinem Milchkaffee und … bin eifersüchtig.
    »Weißt du, Tati, so einen schönen Frauenversteher hat man nie für sich allein! Du machst dich nur unglücklich«, würde meine

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