Fine, die kleine Blumenelfe

vielsagende Blicke miteinander. Wenn es beim Fest gut lief, wollten sie sich mit der Elfenkönigin des Waldes besprechen. Vielleicht konnte Fine eine Weile im Wald leben und so bessere Kontakte zu den Lebewesen dort knüpfen. Schließlich musste eine Botschafterin die Gattungen und ihre Bedürfnisse auch kennenlernen. Auch in einem Gewächshaus sollte man sie eine Weile unterbringen. Aber wie man erkennen konnte, hatte sich Fine auch bereits mit Else und Fluse angefreundet. So hätte sie bestimmt nichts dagegen, einige Wochen mit ihren neuen Freundinnen zu verbringen.
    Am schwierigsten würde es wohl, sie auch mit den verschiedenen Tieren vertraut zu machen. Sie kannte ja nur die Insektenfamilien, Würmer und ein Eichhörnchen. Das war noch nicht ausreichend. Sie sollte noch beim Tierarztwichtel Dr. Möck in die Lehre gehen. Aber wie würde Fine wohl reagieren, wenn man ihr diese vielen Pläne unterbreitete? Die Königin würde das erst nach dem Fest mit Fine besprechen. Jedenfalls lag noch so viel Schönes vor ihr.

TEIL 2
    Fine wird erwachsen
     
Kapitel 1
    Die Entscheidung
     
    Nach dem großen Fest verließen alle sehr beschwingt die Waldlichtung. Natürlich hatten sie zuvor alle gemeinsam aufgeräumt. Dabei hatten sie Schlafwichtel Robbi im hohlen Baum gefunden und versucht, ihn ebenfalls zur Arbeit zu bewegen. Wie erwartet, schaffte er es jedoch nur, aus dem Baumloch herauszukriechen. Davon war er so erschöpft, dass er erst einmal schlafen musste. Man würde ihn einfach beim nächsten Großen Fest wieder wecken müssen.
    Fine war so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie hatte so viele Freunde gefunden und so viel Neues kennengelernt. Das musste sie alles ihrem Freund Alfred, dem Apfelbaum, erzählen.
    Aber zuerst musste sie sich auf dem Heimflug bei der Königin bedanken. Sie flatterte näher an Königin Olivia heran und sprach sie schüchtern an. »Vielen Dank, dass ich doch noch auf das Große Fest mitdurfte. Es war sooooooo schön!«
    Die Königin lächelte. »Fine, würdest du bitte gleich, wenn wir zu Hause sind, zur Besprechung mit dem Elfenrat kommen? Wir haben dir noch keine Arbeit zugewiesen. Das müssen wir unbedingt nachholen.«
    »Natürlich, Majestät«, antwortete Fine. Und was hätte sie auch sonst zur Königin sagen sollen? Dann musste sie sich wieder von der Königin lösen und mit den Elfenschülerinnen weiterfliegen. Sie wollte mit ihrer besten Freundin Cilli unbedingt noch darüber reden, was sie beim Fest alles erlebt hatten.
    »Weißt du eigentlich, für welche Arbeit ich eingeteilt werde?«, fragte Fine Cilli.
    »Nein, keine Ahnung«, sagte Cilli. »Es ist bei der Versammlung nicht erwähnt worden. Aber ich darf weiterhin die Buschwindröschen pflegen. Sie mögen mich und haben bei der Königin ein gutes Wort für mich eingelegt«, erklärte Cilli stolz.
    »Das ist ja wunderbar!«, freute sich Fine für ihre Freundin. »Ob ich wohl die Gänseblümchen betreuen darf? Die Königin wird mir die Entscheidung gleich nach unserer Ankunft noch mitteilen. Drück mir bitte die Daumen.«
    Im Garten angekommen, konnte Fine ihrem Freund Alfred nur von Weitem winken. Sie wollte die Königin nicht warten lassen. Außerdem konnte sie ihm dann nachher in Ruhe alles erzählen, auch, was die Königin entscheiden wollte. Nervös schwebte sie vor den Buschwindröschen auf und ab, wo die Königin und der Elfenrat bereits Platz genommen hatten. Sie durfte erst dazukommen, wenn man sie aufforderte. Endlich rief Marmel, der Hofnarr, nach ihr. Sie schwebte zwischen die Buschwindröschen und stellte sich mit auf dem Rücken verschränkten Armen vor die Königin.
    Die Königin war umgeben vom Elfenrat, Lydia, der Lehrerin, Milla, der Hellseherin, und auch Drea, der Astrologin. »Fine«, begann die Königin. »Wir haben dir bereits vor dem Fest gesagt, dass wir dir erst heute verraten können, welchen Posten wir für dich ausgesucht haben.« Fine nickte noch nervöser als zuvor. »Drea und Milla haben gesehen, dass der beste Posten für dich der der Elfen-Botschafterin wäre. Du würdest jetzt also noch nicht mit der Arbeit beginnen, sondern eine weitere Ausbildung machen. Wir werden dich eine Weile im Wald leben lassen, wo du die Gnome, Trolle und Kobolde näher kennenlernen kannst. Dann begleitest du den Wichtel-Tierarzt Dr. Möck eine Weile bei der Arbeit, damit du auch alle Tiere kennenlernst. Du musst die Tiere später nicht heilen, du sollst nur alles Wissenswerte über sie erfahren. Außerdem musst du