Fine, die kleine Blumenelfe
angesammelt hatte, zusammenzurollen, da war er auch schon wieder eingeschlafen.
Fine war begeistert von dem Trubel! Zum ersten Mal traf sie nun auch Gnome und Kobolde. Klausi, der rundliche Kobold, war Sicherheitschef und beäugte ganz genau den Arbeitsablauf auf der Lichtung. Schließlich sollte niemand bei der Arbeit oder bei dem Fest zu Schaden kommen. Er würde mit seiner Mannschaft den gesamten Aufbau und auch den Festakt bewachen. Kobolde waren lustig und spielten den Menschen oder anderen Wesen gern Streiche, aber es waren ja keine Menschen anwesend und es ging um ein Fest, das sie alle betraf. Deshalb hatte Klausi auch keine Zeit, Fine zu ärgern. Die war auch gar nicht böse. Sie wurde ihm kurz vorgestellt und flatterte weiter, als Klausi mit seiner tiefen Stimme die nächsten Anweisungen schrie.
Gerri, der Gnom von den Gnomi-Bergwerken, stand am Rande der Lichtung und blickte unschlüssig auf das Treiben (Gnomi steht übrigens für Gnom-Mineralien). Er hatte es lieber, wenn er in seinem Bergwerk Mineralien und Metalle beaufsichtigen durfte. Er war schließlich ein Gnom aus einer angesehenen Metall-Familie. Aber Festvorbereitungen waren nicht so sehr sein Fall. Also verteilte er die Aufgaben an seine Mitarbeiter und zog sich in seine Edelsteinhöhle zurück, um das Fest abzuwarten. Von Fine nahm er kaum Notiz, er grüßte sowieso nie jemanden. Wenigstens nickte er ihr kurz zu, bevor er wieder in seinen unterirdischen Gang kroch.
Fine konnte vor lauter Staunen kaum hinter Lydia herflattern. Es waren Plätze vorzubestellen und bei Julia an der Zentrale anzumelden. Außerdem waren Nektarproben abzuliefern für den großen Wettbewerb. Fine war mit den Gedanken ganz woanders, erinnerte sich aber an ihr Versprechen gegenüber der Elfenkönigin. Sie folgte allen Anweisungen, die Lydia ihr gab, und war beim Rückflug am Abend zwar sehr erschöpft, aber auch sehr glücklich und ganz stolz auf sich selbst. Sie waren kaum im Garten angekommen, als sie auch schon einschlief.
Kapitel 9
Das große Fest
Heute war das Große Fest! Fine war ganz zappelig, als sie aufwachte. Sie musste sich sofort mit Cilli treffen, um zu besprechen, was sie heute Abend anziehen würden. Es war geplant, dass die Elfen sich fein herausputzten und dann um die Mittagszeit, wenn die Blümchen alle versorgt waren, in den Wald flogen. Die Zwerge und Wichtel machten sich mit den kleinen Schubkarren schon im Morgengrauen auf den Weg. Sie mussten die Nahrungsmittel und Getränke schließlich dort abliefern, bevor das Fest losging. Vorsorglich hatten die Qualitätsbeauftragten Maxi und Pieti alle Nektar-Fässer überprüft und dabei auch das ein oder andere Glas getrunken. Sie schwankten leicht, als sie hinter den Mundschenken Gustl und Freddy hergingen. Gustl war für die warmen Nektar-Getränke zuständig und Freddy für die kalten. Die Zwergenfrauen Libby und Maria waren im feschen Dirndl auch dabei. Sie sollten beim Ausschenken helfen. Hedwig und Ritschy, die Wichtel, hatten alle Lebensmittel genau durchkalkuliert. Schließlich wollte man nicht die ganzen Vorräte für das Fest verbrauchen.
Als Fine schließlich mit den anderen Elfen zusammen startete, war sie hübsch angezogen in einem feinen silbernen Kleid mit einer eingestickten Gänseblume am Kragen. Auf dem halbstündigen Flug in den Wald wurde die kleine Gruppe vom Hofnarren der Königin unterhalten. Marmel, der Hofnarr, hatte immer eine Geschichte zu erzählen. Er war beinahe so gesprächig wie Nicole, die Hummel, und vertrieb der kleinen Gruppe die Zeit während des Fluges.
Im Wald war alles noch festlicher als gestern, als Fine mit Lydia dort gewesen war. Sie mussten sich bei Julia am Laubhaufen anmelden und durften dann auf die Lichtung, wo bereits kleine Tische und Bänke aufgestellt worden waren. Die silbern und golden glänzenden Teller und Bestecke hatten die Gnome aus ihren Metallwerken beigesteuert. Sie würden nachher natürlich wieder alles einsammeln. Wehe, wenn etwas fehlte!
Fine und ihre Freundinnen konnten sich gar nicht sattsehen an den vielen anderen Geschöpfen, den schönen Dekorationen und dem leckeren Essen. Schließlich hatten sie den Tisch gefunden, der für die Steingarten-Elfen reserviert war. Sie würden den Gewächshaus-Elfen aus dem Schrebergarten gegenübersitzen. Das waren sogenannte Schwarzelfen. Sie bekamen leider kaum die Sonne zu sehen und waren deshalb etwas bleich um die Nase und hatten alle dunkle Haare.
Die Schwarzelfen Fluse und Else
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