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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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mir.«
    »Sogar der Glamour-Boy Godfri?«
    »Er ist unbeschreiblich.«
    »Nun, nun, nun.« Grimsdyke streichelte sie etwas stärker.
    »Ich dachte, ich würde ein wundervolles Leben im Atelier haben und alle möglichen todschicken Leute kennenlernen. Aber alles, was ich hier tue, ist schuften, Tee kochen und Böden kehren.«
    »Ich habe den Eindruck, daß beim Photographieren auch nicht mehr Glamour zu finden ist als in der Heilkunde, was immer auch die idiotische Öffentlichkeit darüber denken mag.«
    »Ich wäre so gern wieder im St. Swithin.«
    »Warum sagen Sie dann Godfri nicht einfach, er soll sich mit seinen Linsen ausstopfen lassen, und hauen ab? Bei der heutigen Knappheit an medizinisch geschultem Personal wäre man im St. Swithin sicher entzückt, eine seiner alten Stützen wieder zurück zu haben. Man wäre sogar entzückt, mich wiederzusehen, und das will schon etwas heißen!«
    »Mich aber werden sie nicht wieder sehen wollen«, sagte sie unglücklich. »Das Röntgenmädchen, das die Umschläge vertauscht und so viele Unannehmlichkeiten verursacht hat.«
    »Aber ich habe doch die Schuld dafür auf mich genommen. Ich wollte eben darauf zu sprechen kommen, aber Sie sind mir zuvorgekommen.«
    »Ich weiß, daß Sie das für mich getan haben. Sie waren wunderbar. Ich habe es damals nicht zu schätzen gewußt. Gott, war ich blöd!«
    »Wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist, werden die Geister von St. Swithin vielleicht allmählich eine versöhnlichere Haltung einnehmen.«
    »Aber ich kann meinen jetzigen Job keinen Augenblick länger ertragen.«
    »Dann machen Sie Urlaub!« schlag er lebhaft vor. »St. Tropez, Nassau, Kabul.«
    »Aber ich bin auf eine Stellung angewiesen. Ich zahle Mama vier Pfund pro Woche fürs Essen.«
    »Und Ihr alter Herr? Der ist doch millionenschwer?«
    »Wer sagt das?«
    Er zögerte. »Ich glaube, Sie sagten das. Jedenfalls hat es im Spital die Runde gemacht.«
    Sie schneuzte sich wieder. »Ich glaube, ich habe so etwas gesagt. Das war bloß Angeberei. Ich kam mir nicht wichtig genug vor. Manche Leute geben vor, Lords, Generäle oder Filmproduzenten zu sein, nicht wahr? Sie können es oft in den Zeitungen lesen.«
    »Ich habe mir so was vorgestellt. Nannten Sie mich nicht einmal >Herzensjunge    »Das gehörte alles dazu.«
    »Stella, ich liebe dich.«
    »Oh, Gaston!« Sie begann wieder zu weinen.
    »Du darfst nicht weinen«, sagte er zärtlich, »deine Tränen werden in das Hypo fallen, oder wie das heißt. Schau, Stella, Liebste - du möchtest deine Laufbahn als Röntgenologin wieder aufnehmen. Stimmt das?« Sie nickte.
    »Dann werde ich, verdammt noch mal, dafür sorgen. Ich werde es ihnen im St. Swithin beibringen. Dem Dean. Sir Lancelot. Ja, am besten Sir Lancelot. Ich habe den alten Bären im Augenblick bei seiner empfindlichsten Stelle gut im Griff. Unglücklicherweise arbeite ich jetzt draußen auf dem Land - in einer Klinik, psychologische Fälle, hochinteressant. Aber morgen kann ich wieder in die Stadt kommen, wie wär’s dann mit einem Rendezvous?«
    »Gaston, Liebling, rasend gerne...«
    »Brüte das inzwischen hier aus, und ich hol’ dich bei Arbeitsschluß ab. Sechs Uhr?«
    Sie nickte heftig.
    »Wir werden gemütlich zu Abend essen - nicht im Crécy, das Essen dort ist ungenießbar, und vom Manager abwärts sind alle grob - und über unsere Zukunft sprechen.«
    Draußen waren ein Knall und ein mörderischer Schrei zu hören.
    »Großer Gott«, murmelte Grimsdyke, »klingt so, als bekäme ich einen Fall.«
    Im Gang fanden sie Godfri in seiner Arbeitskleidung, die wie der Alltagsdreß einer Indianersquaw aussah. Er raufte sich mit beiden Händen die Haare und hüpfte laut schreiend auf und ab.
    »Eher bring’ ich mich um! Lieber von Raubtieren gefressen werden! Lieber auf einer Baustelle arbeiten!«
    »Wo Sie wahrscheinlich sowieso angefangen haben«, keifte Iris Fowler und erschien, nur mit einem Bikiniunterteil bekleidet, vor dem Atelier.
    »Ich kann Sie nicht photographieren. Ich will nicht. Sie hören nicht einmal auf das, was ich Ihnen sage. Gott ja, manche Modelle mögen ja begriffsstutzig sein, aber Sie sind sogar zu blöd, um für einen Schnappschuß bei einem Sonntagsausflug stillzusitzen.«
    »Hört euch das an!« sagte Iris verärgert. »Ich bin Miss Büromöbel, daß Sie’s wissen.«
    »Es ist mir egal, und wenn Sie Miss Kanalräumer wären. Sie sind unmöglich. Nebenbei bemerkt, Ihre Titten sind verschieden groß.«
    »Das ist nicht

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