Fingerspiele - Caprice: Erotikserie (German Edition)
für sie hatte. Sofort war alle Müdigkeit vergessen.
»Sag bloß, du hast tatsächlich einen Termin mit Forates für mich?« Ihre Augen funkelten vor Erregung. »Hast du?«
Maren hüpfte vor Sophie herum als hätte sie Flummis unter den nackten Füßen. Das sah komisch aus. Sophie beschloss, sie noch einen Moment schmoren zu lassen, dann nickte sie.
» Oui, ma chère , habe ich.« Sophie ließ sich auf das Bett fallen. Die Kissen waren noch warm von Marens Körper. »Heute Abend, achtzehn Uhr im Adlon, in der Lounge-Bar.«
»Wahnsinn!« Maren sprang ins Bett und landete direkt neben Sophie. »Echt, Sophie, du bist die Beste. Ehrlich! Wow! Damit werde ich der Star der Branche, weißt du das? Von Forates ein Interview zu kriegen ist schwerer als beim Papst zur Audienz vorgelassen zu werden.«
»Tja, er spricht eben nur mit ganz ausgesuchten Menschen.« Sophie setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. »So, das wollte ich dir nur rasch sagen, damit du dich vorbereiten kannst. Ich verschwinde jetzt in mein Bett. Muss für den Starauftrieb am Potsdamer Platz wieder fit sein.«
»Hey, nein, nein!«, protestierte Maren aufgeregt. »Erst musst du mir noch erzählen, wie du an den Termin gekommen bist.« Sie verstummte und musterte Sophie skeptisch. »Hast du etwa tatsächlich mit diesem Manager geschlafen?«
Sophie stieß ein helles Lachen aus. »Oh Schatz, du kannst fragen!« Sie kicherte fröhlich. »Aber gut, Süße, Voilà !« Sie warf die Arme hoch und lachte unbekümmert. »Ja, ich hab’s die ganze Nacht mit dem Manager von Alejandro Forates getrieben. Und dafür war der mir so dankbar, dass er mir den Termin gegeben hat.«
Maren schob argwöhnisch die Brauen zusammen. »Der Kerl schläft doch andauernd mit allen möglichen Frauen!«
»Tja!« Kokett wiegte Sophie sich in den Hüften. »Deshalb hab ich mir ja auch etwas einfallen lassen.«
»Erzähl schon!«, forderte Maren ungeduldig, als Sophie aufreizend schwieg.
Die Freundin lachte fröhlich. »Ich habe ihn dazu gebracht, sich selbst und vor allem seine Lust kennenzulernen«, gestand sie schließlich. »Und ich sage dir, es hat ihm einen Riesenspaß gemacht.«
Maren betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf. »Heißt das, du wirst ihn wiedersehen?«
Sophie zuckte mit den Schultern. »Wer weiß, vielleicht.« Sie schürzte die Lippen, als müsste sie erst über diese Frage nachdenken.
»Okay, dann sag ich dir jetzt ein ganz, ganz herzliches Dankeschön«, sagte Maren, als von Sophie nichts mehr kam. Im nächsten Moment fiel sie der Freundin um den Hals und drückte sie überschwänglich. »Mann, ich bin echt froh. Hatte mir schon überlegt, wie ich’s Stein beibringen soll, wenn ich’s nicht schaffe.«
»Stein ist ein Kretin«, urteilte Sophie verächtlich. »Bis später.«
Sie tätschelte Marens Wange, um sich dann abzuwenden und das Zimmer zu verlassen. Zufrieden krabbelte Maren wieder in ihr Bett.
Die Atmosphäre der Empfangshalle beeindruckte selbst Maren, deren Leben sich zu einem großen Teil in Hotels abspielte. Und das waren in der Regel keine billigen Absteigen, sondern fast immer Vier- bis Fünf-Sterne-Häuser, die ihren Gästen einen ausgesuchten Komfort bieten. Aber wenn man das Hotel Adlon betrat, tauchte man ein in eine Welt einzigartiger Eleganz und ausgesuchter Schönheit, die die Welt da draußen vollkommen vergessen ließen.
Das Foyer war eine vollendete Komposition aus exquisitem Design und edlen Materialien, deren warmer Glanz einen wohlwollend umfing. Marens Füße versanken in einem edlen, zentimeterdicken Teppich, der die Geräusche dämpfte, während sie zur Lounge-Bar schritt.
Sie war um diese Zeit nicht sehr besucht. Nur ein älteres Ehepaar saß in einem der bequemen Sessel und schwieg sich über den niedrigen Tisch hinweg an. Der Brunnen in der Mitte der Lounge plätscherte friedlich, dazu rieselte leise Musik aus unsichtbaren Lautsprechern in den Raum, was die Atmosphäre irgendwie noch exklusiver machte.
Maren blieb stehen und sah zur Bar hinüber, hinter der eine junge Frau Dienst tat, die mit selbstvergessenem Gesichtsausdruck und voller Hingabe Gläser polierte. Dann schweifte Marens Blick weiter, suchte die Sessel ab und blieb schließlich an dem Hinterkopf eines Mannes hängen, der mit dem Rücken zu ihr saß und eine Zeitung vor sich hielt. Als Maren näher kam, ließ er das Blatt sinken und sah sich um, als hätte er ihre Anwesenheit gespürt.
Für Maren blieb für den Bruchteil einer Sekunde die
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