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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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Stockwerk. Hier war es ebenso hell wie im Erdgeschoss. Die alten Türen waren auch hier gegen neue, stabilere Türen ersetzt worden, allerdings in grün, und an jeder der Türen hing eine Nummer.
    „Meinst Du, dass das Kind in Zimmer 14 Jacob sein könnte?“, fragte Finn atemlos.
    „Ich glaube, wir sollten da vielleicht nicht einfach reinplatzen und nachgucken, oder?“, fragte Tom und verzog das Gesicht. „Was hat sich dieser Graf eigentlich dabei gedacht, uns hierher zu schicken? Ich habe keine Idee, wie wir Jacob hier heil herausholen sollen, und ich weiß auch nicht, wie wir selber dabei heil bleiben sollen!“
    „Pssst!“ Erschrocken fasste Finn seinen Bruder am Arm. Im Erdgeschoss war das Klappen einer Tür zu hören. „Der kommt bestimmt hier herauf um seine Kekse loszuwerden“, flüsterte er. „Schnell!“ Hastig zog er Tom am Arm hinter einen  alten Bauernschrank, der auf dem Flur stand. Furchtsam lauschten sie den schweren Schritten, die nun die Treppe empor kamen und den Flur entlang gingen. Finn blickte sich panisch um – hinter dem Bauernschrank gab es noch zwei der grünen Türen. Zu seiner Erleichterung trugen diese allerdings die Nummern Siebzehn und Achtzehn.
    Die Schritte waren verstummt. Angestrengt und mit klopfendem Herzen horchten die Jungen nach den Geräuschen im Flur. Der Mann in Uniform klopfte an einer Tür. „Zimmerservice“, rief er mit lauter Stimme. Von drinnen mochte eine Antwort gekommen sein, denn sie hörten das Öffnen einer Tür, dann eine Weile nichts. Vorsichtig schoben sie den Kopf um die Ecke – nur um ihn sogleich wieder zurück zu ziehen. Denn jetzt verließ der Mann das Zimmer wieder, zum Glück mit dem Rücken zuerst, und schloss die Tür.
„Verzogene Göre“, hörten sie ihn missmutig murmeln, als er die Treppe wieder nach unten ging.
    Erstaunt sahen sich die Jungen an.
    „Glaubst Du, er spricht von Jacob?“, fragte Finn beleidigt.
    „Zuerst haben wir ihn auch dafür gehalten“, erinnerte Tom ihn. „Ich denke mal, er kann durchaus ziemlich verzogen sein, wenn er es möchte.“ Bei dem Gedanken an ihr erstes Zusammentreffen mit Jacob mussten beide Jungen grinsen. Leise huschten sie über den Flur und legten ihre Ohren an die Tür. Entweder die Tür war zu dick oder niemand sprach, jedenfalls hörten sie absolut nichts.
    „Ich will diese Tür nicht aufmachen“, sagte Finn.
    „Mir kommt es auch nicht gerade wie ein toller Plan vor“, gab Tom zu. „Aber sonst erfahren wir ja nie, ob er da drinnen ist.“
    Ganz leise drückten sie die Türklinke hinunter und schoben die Tür Millimeter für Millimeter auf. Kein Ton war aus dem Zimmer zu hören. Mit klopfendem Herzen und jederzeit bereit, überstürzt zu flüchten, schoben sie ihre Köpfe in das Zimmer. Jacob war nicht in dem Raum. Auch kein Erwachsener. Aber mitten in Zimmer vierzehn stand ein riesiger, roter Samtsessel, in welchem ein kleines Mädchen mit blonden Locken saß, das einen Teller Kekse auf dem Schoß hielt und die Jungen durch dicke Brillengläser hindurch interessiert betrachtete.
    „Und wer um Himmels Willen seid ihr?“, fragte sie spöttisch und kein bisschen erstaunt.
     
    „Du bist nicht Jacob!“, sagte Finn vorwurfsvoll.
    „Das weiß ich“, antwortete das Mädchen gelassen und suchte aus dem Teller mit Keksen ein besonders schönes Exemplar aus.
     Finn wusste nicht, was er darauf sagen sollte, und nach einem kurzen Seitenblick auf seinen Bruder wurde ihm klar, dass es diesem ähnlich ging.
    Das Mädchen biss in seinen Keks und zog die Augenbrauen hoch.
    „Was ist los“, fragte es ungeduldig. „Wollt ihr mich nun ausrauben oder was?“
    „Wir… ähm…“, fing Finn an.
    „Wir suchen jemanden!“, warf Tom schnell ein.
    „Nun, gefunden habt ihr jemanden, würde ich sagen“, sagte das Mädchen und hielt den Kopf schief, während sie die Jungen betrachtete. „He, was ist los“, rief sie, als sie keine Reaktion erhielt. „Das war ein Zitat!“ Die Jungen rührten sich nicht. „Star Wars!“ Sie rollte genervt mit den Augen und fügte hinzu: „Yoda!“
    Finn fasste sich als erster. „Tut mir leid“, sagte er höflich, „aber wir kennen Yoda nicht. Ist das dein Freund?“
    Das Mädchen zog die Augenbrauen hoch. „Aus welchen Jahrhundert kommt ihr denn?“, fragte sie schnippisch. Tom und Finn sahen sich erstaunt an. Woher mochte das Mädchen das wissen? Tom schüttelte unwillig den Kopf.
    „Das ist doch egal“, sagte er missmutig. „Wichtig ist, dass wir

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