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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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fanden sie nicht witzig. Der Mann sagte, wenn ich nicht aufhören würde zu schreien, würde er mich bewusstlos schlagen, und wenn ich mich wie ein Verbrecher benähme, würde er mich auch so behandeln. Da hab ich mich nicht mehr getraut, zu schreien.“
    Jacob blickte verlegen zu Boden.
    „Hätte ich auch nicht“, sagte Finn schnell. „Wer weiß, was sie in dieser Zeit mit Verbrechern machen?“
    „Sie füttern sie mit… ähm… Gummibären!“, warf Tom überraschend ein. Seine Brüder sahen ihn erstaunt an, aber er bemerkte es nicht. Er betrachtete nachdenklich zwei Plastiktüten, die er in der Hand hielt. Eine davon war die Bonbontüte, die sie im Supermarkt gekauft hatten, die andere eine goldfarbene Plastiktüte. Erst als er bemerkte, dass keiner mehr etwas sagte, blickte er auf und grinste. „Die hatte ich noch in der Tasche“, sagte er. „Hat mir diese Angelika doch gegeben. Und verbrecherischer als die geht ja wohl nicht. Ob diese Bären wohl schmecken?“
    „Lass es uns ausprobieren“, schlug Jacob vor. Tom riss die Packung auf und jeder nahm sich einen der Bären.
    „Hm, lecker!“, sagte Finn. „Aber wie ging es denn nun weiter?“
    „Wir kamen also zum Waisenhaus“, berichtete Jacob kauend, „nur, dass ich es beinahe nicht erkannt hätte. Es sah so anders aus, mit diesem großen Hotel -Schild und den weißen Fenstern und der riesigen Tür. Jedenfalls ging die Frau vor, und kurz danach zwang mich der Mann, mit ihm hinterher zu gehen. Ich hatte ja gehofft, da wäre jemand an der Rezeption, aber da war niemand. Das fand ich komisch. Ich war schon mit meinen Eltern in Hotels, und da muss immer jemand an der Rezeption sein, aber dann kam mir der Gedanke, dass die Frau diesen Menschen weg gelockt haben könnte, und ich dachte, wenn ich jetzt schreie, dann hört mich vielleicht jemand. Aber der Mann schien das zu merken. Er drückte meinen Arm ganz fest und sagte, ich solle bloß nicht wagen, einen Mucks zu machen. Hab ich dann auch nicht.“
    Finn schob ihm mitleidig die Tüte mit den Gummibären hinüber.
    „Ehrlich, ich hätte da auch Angst gehabt“, sagte er.
    „Haben die denn gesagt, was sie von dir wollten?“, fragte Tom neugierig und nahm sich selbst noch einen Gummibären.
    „Sie erzählten irgendwas von ‚Zeitstrudeln’ oder so, und was genau ich getan hätte“, antwortete Jacob. „Ich hab gar nichts getan, ich habe nur vor diesem Supermarkt herumgestanden, und das hab ich ihnen auch gesagt. Und plötzlich klingelte das Telefon, die Frau ging ran, und dann sagte sie, wie müssten weg, und leider würde sie mir nicht trauen, also müsse sie mich auf dem Stuhl fesseln und auch knebeln, damit ich nicht um Hilfe schreien könne.“
    „Das mit den Zeitstrudeln hat uns diese Angelika auch gesagt“, berichtete
    Finn. „Sie sagte, die entstehen, wenn jemand in der Zeit herumspringt.“
    „Dieses Gerät muss dann das Messinstrument gewesen sein, von dem Angelika erzählt hat“, fügte Tom hinzu.
    „Was meint ihr“, fragte Finn nachdenklich, „wann die Wirkung von diesen Strudeln nachlässt?“
    „Wie meinst Du das?“, wollte Jacob wissen.
    „Angelika meinte, diese Strudel wirken wie ein Wassertropfen auf einer glatten Wasseroberfläche“, erklärte Finn. Aber wenn ein Wassertropfen ins Wasser gefallen ist, dann wird die Wasseroberfläche nach einiger Zeit doch wieder glatt. Dann würde man nicht mehr erkennen, dass wir nicht aus dieser Zeit stammen, denke ich.“
    „Ja, nur dass dieses Paar mich schon gesehen hat“, sagte Jacob nachdenklich.
    „Und Angelika hat ihnen doch auf dem Parkplatz erzählt, dass es drei von uns gibt“, ergänzte Tom. „Wir sind also auch dann nicht sicher.“
    „Ich denke, wir sollten so schnell wie möglich unsere Eltern finden!“, schlug Jacob vor. „Vielleicht können die uns helfen.“
    „Also müssen wir noch einmal nach Hohenstadt.“ Finn seufzte tief. „Es ist schon Nachmittag, und bald wird es dunkel. Ich wünschte, wir könnten einfach hier bleiben und fernsehen.“
    „Wenn wenigstens der Graf da wäre“, sagte Tom frustriert. „Der könnte uns schnell mit seinem Auto nach Hohenstadt fahren.“
    „Welcher Graf?“, wollte Jacob wissen.
    „Ach ja, das weißt Du ja noch gar nicht!“ Schnell berichtete Tom ihm von dem Mann aus der Vergangenheit mit dem roten Auto. Jacob musste lachen, als er sich die Szene vorstellte, aber dann wurde er ernst.
    „Sagt mal“, begann er nachdenklich, „wie konnte dieser Graf eigentlich hierher

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