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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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Fersen, als wir dachten.“
    „Oder wir ihnen“, kicherte Tom. „Das kann man so oder so sehen.“
    „Ich wünschte nur, wir wüssten, wie der Stein genau funktionieren soll“, sagte Finn nachdenklich. „Die Schmidts meinen auf jeden Fall, man braucht beide Teile. Und dann? Was macht das Ding dann?“
    Er befühlte vorsichtig seine Jackentasche, in welcher der eine Teil des Steins in seinem Papier eingewickelt lag.
    „Den Zettel haben wir dann aber immer noch nicht“, seufzte er.
    „Wir finden es schon heraus“, sagte Tom zuversichtlich. „Lass uns zuerst einmal zum Haus von Lucys Eltern gehen. Vielleicht sind die anderen auch schon da.“
     
    Wie sich herausstellte, waren sie die ersten. Selbst Lucy, die Finn sicher hier vermutet hatte, war noch nicht da.
    Ein wenig unschlüssig standen die Brüder in der kleinen Gasse herum.
    „Wie sollten vielleicht doch alleine hinein gehen“, sagte Finn unsicher.
    „Eigentlich würde ich das lieber nicht tun“, murmelte Tom. „Von den Kleinen kennt mich nur Annie noch; die anderen wissen gar nicht, wer ich bin. Ich wünschte…“
    Aber er ließ offen, was er wünschte, zog die Schultern hoch und schlich langsam zum Innenhof. Niemand war zu sehen, selbst Lucys sonst allgegenwärtige kleine Geschwister waren nicht da. Vielleicht bekamen sie gerade ihr Abendbrot, immerhin wurde es doch langsam dunkel. Finn merkte, wie sich bei dem Gedanken an Abendbrot sein Magen zusammen zog.
    „Wie kommen wir an den Kellerschlüssel?“, murmelte er seinem Bruder zu.
    „Der hängt direkt neben der Eingangstür an einem Nagel“, wisperte Tom zurück. „Wir müssen nur kurz die Haustür öffnen und hoffen, dass uns niemand erwischt.“
    „Klingt wirklich ganz einfach“, flüsterte Finn sarkastisch.  Leise schlich er hinter seinem Bruder her zur Haustür. Tom drückte leise und vorsichtig die Klinke hinunter und öffnete die Tür, die ein wenig  knarrte. Beiden Jungen schlug das Herz bis zum Hals, als Tom in der Dunkelheit den Arm in den Flur steckte und hastig nach dem Schlüssel tastete. Plötzlich klirrte es im Flur. Stocksteif standen die Jungen da, aber niemand kam in den Flur gerannt, um die Ursache des Geräuschs herauszufinden.
    „Mist“, murmelte Tom. „Ich hatte ganz vergessen, dass ich in den letzten Jahren ein wenig größer geworden bin. Der Schlüssel ist auf den Boden gefallen.“
    Er bückte sich und tastete jetzt auf den Steinfliesen herum, fand jedoch nichts.
    „Komm, mach die Tür ein wenig weiter auf“, schlug Finn vor. „So wird das doch nie was.“
    Leise knarrend öffnete sich die Tür noch ein wenig weiter und die Kinder konnten in den dunklen Flur hinein sehen. Sie entdeckten den Schlüssel gut einen Meter von ihnen entfernt auf dem Boden liegend. Tom streckte sich schnell, schnappte das begehrte Objekt, zog sich wieder zurück und schloss leise, leise die Tür. Dann huschten die Kinder vorsichtig über den Hof zur Kellertür. Im Schatten des kleinen Daches fühlten sie sich ein wenig sicherer. Rasch schob Tom den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Kellertür.
    Die Jungen brauchten einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann jedoch sahen sie sich entsetzt an.
    „Nein“, stöhnte Finn und lief auf den Berg alter Lumpen zu, die neben dem geöffneten Koffer auf dem Boden lagen. Aber so sehr er auch zwischen den Lumpen wühlte – es war zu spät. Jemand war vor ihnen da gewesen. Der zusammen geknüllte Papierball mit seinem kostbaren Inhalt war fort.
     
    „Und was jetzt?“
    Die Kinder hatten die Kellertür wieder abgeschlossen und standen nun unschlüssig unter dem Kellervordach.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten“, überlegte Finn angestrengt. „Entweder die Schmidts haben den Stein, oder aber Lucys Mutter ist selber eingefallen, wo sie den Stein gelassen hatte, und sie hat ihn geholt, um ihn den Schmidts zu übergeben. In diesem Fall könnte sie ihn noch haben.“
    „Aber wir wären vermutlich die letzten, denen sie den Stein geben würde“, stellte Tom fest.
    „Vielleicht, wenn wir genug Geld hätten?“
    „Wir haben aber nicht genug Geld. Wir haben nämlich gar kein Geld, und egal wie man das betrachtet, bei gar keinem Geld fehlt doch einiges, um genug zu sein.“
    „Doch, ein bisschen Geld habe ich“, gestand Finn und wühlte in seiner Tasche. „Die Schmidts haben es mir gegeben. Aber da es nur für Brötchen gedacht war, wird es nicht für irgendwelche Edelsteine reichen.“
    Er holte die

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