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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu eilen.

    Nachdem ich fast eine Stunde auf der Fairmont Street nach Norden gegangen war, bog ich rechts in eine Seitenstraße. Ich folgte ihr in östlicher Richtung, kreuzte die Division Street und ging weiter, bis ich auf die Franklin stieß.
    Während ich mich dem Gebiet des geheimnisvollen Mädchens näherte, wurden meine Ängste von dem aufregenden Gefühl, ihr vielleicht zu begegnen, verdrängt. Anstatt mich ständig nach möglichen Gefahren umzublicken, hielt ich Ausschau nach ihr.
    Sie muss irgendwo sein, sagte ich mir. Wenn nicht auf diesem Bürgersteig, dann auf einem anderen. Oder in einem der Häuser. Oder sie kauerte hinter einem Gebüsch, um sich vor einer drohenden Gefahr zu verstecken.
    Vielleicht verbarg sie sich auch vor mir.
    Möglicherweise war ich schon an ihr vorbeigelaufen, und sie hatte mich aus dem Schatten heraus beobachtet.
    Bitte versteck dich nicht vor mir , sagte ich ihr im Geiste. Vor mir brauchst du dich nicht zu fürchten. Ich würde dir niemals wehtun.
    Schließlich erreichte ich das Haus, in das sie Montagnacht gegangen war … das Haus, in dem ich Dienstagnacht die Tequila-Frau beobachtet hatte. Ich blickte zum Küchenfenster, doch es war dunkel.
    Am Ende des Straßenzugs überquerte ich die Franklin. Ich ging auf der anderen Seite zurück und versteckte mich zwischen den Büschen in einem Vorgarten direkt gegenüber dem Haus.
    Auf meiner Armbanduhr war es 00:40 Uhr.
    Wahrscheinlich schlafen da drin alle, dachte ich.
    Aber wer?

    Die Tequila-Frau wohnte bestimmt dort.
    Was war mit dem geheimnisvollen Mädchen? Ich hatte sie dort hineingehen sehen, aber später war sie in derselben Nacht drüben auf der Division Street aufgetaucht. War sie nur hierhergekommen, um die Tequila-Frau oder einen anderen Bewohner zu besuchen?
    Montagnacht könnte sie heimgegangen sein, um irgendwas zu holen, sich hineingeschlichen und dieses Etwas mitgenommen haben und dann zu ihrem eigentlichen Ziel weitergegangen sein.
    Aber diese Theorie hatte einen Haken. Nachdem sie reingegangen war, hatte ich eine Weile dort rumgelungert, war dann zu Dandi Donuts gegangen und hatte mit Eileen geplaudert …
    Während Randy uns beobachtete.
    Denk nicht an ihn. Zurück zur Ausgangsfrage.
    Das Mädchen. Der Zeitablauf.
    Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem sie ins Haus ging und dem Moment, als ich sie auf der Division Street sah, war mehr als eine Stunde vergangen.
    Die beiden Orte lagen aber zu Fuß nur fünf Minuten voneinander entfernt.
    Meine Theorie erklärte nicht, was sie in dem verbleibenden Zeitraum von mindestens einer Stunde getan hatte.
    Wenn sie so lange in dem Haus gewesen war, dann war sie nicht einfach nur hineingehuscht, um was zu holen … oder andere Schuhe anzuziehen oder eine Kleinigkeit zu erledigen.
    Warum sollte jemand mitten in der Nacht nach Hause
zurückkehren, eine Stunde dortbleiben und dann wieder gehen? Was hatte sie da drin getan? Ein Nickerchen gemacht? Geduscht? Einen Kuchen gebacken?
    Sex?
    Es ergab keinen Sinn für mich, dass sie in ihrem eigenen Haus Sex hatte und dann innerhalb einer Stunde wieder gegangen war.
    Ist es nicht ihr Haus?
    Aber das heißt nicht, dass sie sich nicht dort aufhält. Sie könnte jetzt gerade da drin sein. Oder auf dem Weg dorthin.
    Ich überlegte, an Ort und Stelle zu bleiben. Es war gut möglich, dass sie bald rauskam oder reinging. Ich musste bloß abwarten.
    Ich wartete und wartete.
    Natürlich konnte es auch sein, dass sie bei sich zu Hause in einer anderen Straße tief und fest schlief. Oder dass sie bei Dandi Donuts ein Teilchen aß oder irgendwo meilenweit entfernt durch die Straßen schlenderte. Sie hätte überall sein können.
    Was, wenn Randy sie geschnappt hat und über sie hergefallen ist?
    Es geht ihr gut, sagte ich mir.
    Oder sie liegt tot unter einer Brücke …?
    Es geht ihr gut.
    Oder wurde von den Leuten aus dem Lieferwagen erwischt …?
    Nein. Es geht ihr gut. Aber wahrscheinlich geht es ihr nicht mehr lange gut, wenn …
    Ich hörte in der Ferne ein Motorengeräusch. Es wurde
langsam lauter. Das tiefe Brummen klang nach einem starken Motor. Er könnte zu einem Lastwagen gehören. Oder einem Pick-up.
    Randy auf Beutezug?
    Vielleicht ist es auch der Lieferwagen.
    Obwohl ich zwischen den Büschen gut versteckt war, schlug mein Herz heftig, während ich die Straße vor mir beobachtete.
    Scheinwerfer beleuchteten den Asphalt.
    Ein Polizeiwagen fuhr langsam vorbei.
    Fahr weiter! Fahr weiter! Fahr weiter!
    Er fuhr weiter.
    Als der Streifenwagen

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