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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Abendessen bei den Barnes.
    Hat Mrs B. ihr berühmtes Huhn mit Parmesan zubereitet? Ach nee, warte mal, ich wette, dass Mr ... ich meine natürlich Dave den Grill angeschmissen hat. Das machen sie normalerweise immer, wenn Cam Freunde zu Besuch hat.«
    »Genau genommen haben wir Pizza bestellt«, begann Cam, bevor sie von Beth unterbrochen wurde. »Aber du bist ja eigentlich gar keine Freundin. Ich meine, du gehörst ja zur Familie, hab ich nicht Recht? Eine Schwester. Eine Zwillingsschwester. Wahrscheinlich jedenfalls.« Schweigen, so dicht wie der Nebel, hing in der Luft. Beth durchbrach es. »Aaaalso ... jedenfalls habe ich inzwischen ein bisschen mehr über die E-Mails erfahren, die sie zum Music & More zurückverfolgt haben. Das FBI hat anscheinend jemanden im Verdacht.«
    »Den Typ, der sich >Verehrer< genannt hat?«, fragte Cam, dankbar für den Themenwechsel. »Wissen sie schon, wer dahinter steckt ? Denken sie, dass er Marleigh entführt hat ?«
    »Es kann doch gar keine Entführung sein. Niemand hat Lösegeld verlangt«, bemerkte Alex.
    »Vielleicht geht es ja nicht um Geld. Vielleicht geht es um« -Beth machte eine theatralische Geste - »Liebe.« Cam und Alex warfen sich einen Blick zu. Beth übertrieb einfach völlig. Es wurde allerhöchste Zeit, das Thema wieder zu wechseln. »Apropos«, sagte Cam, »Beth glaubt, dass dieser Typ, dieser Justin aus der Pizzeria, auf mich steht.« Beth verdrehte die Augen. »Also: Zum einen heißt er Jason. Und zum anderen stimmt das auch. Das ist so was von offensichtlich.«
    »Für mich nicht«, erwiderte Cam. »Ich meine, was genau hat er dir denn erzählt?« An Alex gewandt erklärte Beth: »Er ist in der Oberstufe, siebzehn Jahre alt, hat einen Führerschein und ist mit mir befreundet. Natürlich erzählt er mir allerlei.«
    »Zum Beispiel, dass er mich gut findet?« Beth legte den Kopf schräg. »Wörtlich nicht. Aber er hat genügend Andeutungen gemacht.«
    »Andeutungen? Indem er sich gemerkt hat, was für eine Pizza wir immer bestellen?«, fragte Cam zweifelnd. Beth versuchte, Alex an der Diskussion zu beteiligen. »Bist du auch so wie Cam? Ich meine, raffst du es auch nicht, wenn jemand total auf dich steht?«
    Unbeabsichtigt erschien in Alex' Vorstellung ein Gesicht. Evans.
    Und Cam sah es. »Er ist niedlich«, sagte sie laut. »Ich finde Rastalocken zwar nicht so umwerfend, aber ansonsten ...« Alex starrte sie mit offenem Mund an. »Woher wusstest du ?«
    »Von wem redet ihr?«, fragte Beth verblüfft und sah von einer zur anderen. Dann fiel der Groschen. »Ach, ihr meint den Typ, der damals mit Alex am Riesenrad war?«
    »Evan«, sagte Cam erleichtert. »Wir haben ihn im Big Sky getroffen. Weißt du noch, Beth? Damals im Erlebnispark.«
    »Er ist aber nicht mein Freund«, widersprach Alex. »Nur ein Freund halt. Ein sehr, sehr guter Freund.«
    »Den du bestimmt ziemlich vermisst.« Diesmal war es Beth, die Alex' Gedanken aussprach.
    Doch es war Cam, die begriff, dass sie das Thema Evan besser fallen lassen sollten. Es ging nur Alex etwas an. Ihre Welt, ihre Freunde, ihr Zuhause: Sie war noch nicht bereit, das mit ihnen zu teilen, irgendjemandem ihr Herz auszuschütten. Also versuchte Cam, den Druck von ihr zu nehmen, indem nun sie ihrerseits erneut das Thema wechselte. »Dieser Kellner aus dem PITS geht also in die Oberstufe. Genau wie Tonya. Ob er sie wohl kennt?«
    »Das möchte ich bezweifeln«, sagte Beth. »Tonya die Einzelgängerin kennt doch mehr oder weniger niemanden. Ich meine, sie ist zwar in unserer Fußballmannschaft, aber kennen wir sie deswegen? Nö.«
    Alex hob einen Zweig auf und ließ sich auf den feuchten Strand plumpsen. Unbeteiligt an dem Gespräch, das die beiden Freundinnen führten, räumte sie einige Kiesel zur Seite und begann, ein kleines Bild in den Sand zu zeichnen. Evans Gesicht. Und Luces. Und das ihrer Mom. Dann aber hörte sie Cam und Beth einen Moment lang zu. Sie unterhielten sich wieder über die mutmaßliche Entführung. Was machte es für einen Unterschied, ob Cam »gewusst« hatte, dass man Marleigh entführen wollte?, grübelte Alex. Dieses Wissen hatte nicht verhindern können, dass es tatsächlich passierte. Dieses Wissen brachte auch niemanden auf der Suche nach Marleigh auch nur einen Schritt weiter. Genau wie Alex' eigene Talente, ihre Fähigkeiten, diese Heilkunst-Geschichte, von der Doc gesprochen hatte - es hatte ihr nicht geholfen, Sara zu retten. Also wofür das alles ? Bitte mach, dass alles wieder gut wird.

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